Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193407201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-07
- Tag1934-07-20
- Monat1934-07
- Jahr1934
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.07.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^Vekkao« Les Erzgebirgischen Bolksfreunds für Schwarzenberg und Umgegend Geschäftsstelle Schwarzenberg, Mar« «> Fernruf Amt Schwarzenberg Nr. 3124 SInz«I„e»pkeIs: DI« 12 gelpaU«»« MMImrlirz«!!« 2 PI». Sr«uag, de» 2d. SuN 1SS4 M^chwarzenberger Anzeiger Die Rette Fortsetzung und Schluß. Markus nahm sich gar nicht Zelt, das Fenster zu schlletzen, er lief nach dem Gang, die Treppe hinab, sand di« Haustür offen und stand gleich darauf vor seiner Frau. »Was woll test du tun!" Sie zitterte vor Käste und wehrte sich, als er den Arm um sie schlang. »Ich habe dir einen Brief auf den Schreib tisch gelegt!" »Ja! Ich habe ihn gelesen, Rosmariek — Alles habe ich gelesen. Komm jetzt!" Er nahm den Koffer vom Boden auf und entwand ihr den zweiten aus den steifen Fingern. „Es braucht dich keiner zu sehen, sie schlafen alle noch! * So, mit beiden Gepäckstücken belastet, schob er sie vor sich her. dem Hauie zu. An der Treppe wartete er, bis sie vorangegangen war. „In mein Sprechzimmer," sagte er leise, und al» sie zögerte, stellte er die Koffer auf die Bretter des Ganges und zog sie mit sich hinein. Aber sie kam nur bis zu dem Stuhle, in dem sonst seine Patienten zu sitzen pflegten. Weiter trugen sie di« Füße nicht mehr. „Der Brief," lallte sie. „Ich glaube," sagte er gütig, „daß alles so ist, wie du e« darin niedergeschriebsn hast." „Ja, Markus!" Ihre Zähne schlugen aufeinander. „Demnach haben wir jetzt nicht mehr einen — sondern zwei Söhne, Rosmariel" Ihr Kopf sank gegen die Lehne des Stuhle«. „Den — Lu verstößt, werde ich mit nach Holland nehmen!" „Ich erhebe selbstverständlich Anspruch auf meinen recht mäßigen Sohn!" Sie nickte. Ihr Gesicht vergilbte ins wachsfarben«, , „Wirst du dann auch auf die anderen Kinder deine Recht« gelten- machen?" „Auf alle, ja, Rosmarie!" Und eh« sie Noch wußte wie ihr geschah, lag er vor ihr in den Knien und legte den Kopf gegen ihre Brust, während seine Hände nach den ihren suchten. „Daß du mich liebst, das wußte ich. Aber daß du mich so liebst, daß du um meines Glückes und um den Frieden meines Lebens willen dein Muttersein zum Opfer bringen könntest, das hätte ich nie zu glauben gewagt. Aber du hast selbst dieses Unmögliche wahr gemacht." Totenstille herrschte im Raum. Wie damals, als er au» Island zgrückcgm, barg ex^den mm ergrauten Kopf in ihrem der Ahnen. ^vß. Hie damals zulNen sein« Schultern im stummen Weinen, während ihre Hände wie zarter Hauch über ihn wegstnchen. „O, du mein armer Marku»! Mein armer Mann!" Es waren die gleichen Worte, die sie einst für ihn gehabt hatte. _^kla er das Gesicht hob. sah er in ihr leuchtend mMer- sich««, ihre Lippen zitterten ihm entgegen. Er küßte sie, wie er sie einmal im Mai ihrer achtzehn Jahre geküßt hatte. Immer wieder küßte er sie, fühlte, wie ihr ganzes Sein ihm entgegendrängte und wußte nun, daß endlich, endlich alles wieder so werden würde wie einst. Als sie beide ruhiger geworden waren, führte er sie zu dem Bilde von Großmutter Lente, das an der Schmalwand des Zimmer» hing: „Ihr Opfer, Rosmarie und das deine, hat dem Himmel Gewalt angetan. Ich glaub« nun auch, wie sie geglaubt hat, daß keines der Lente mehr von dem schrecklichen Erbe befallen wird, das so viel Unglück in unser« Familie brachte." , „Darf ich meinem Bater wissen lassen, daß ich dir alles gesagt habe?" fragte si« zögernd. Er antwortete nickt gleich und drückt« mit «iner raschen Bewegung di« Schullern zurück, ehe er zu sprechen anbob: V „ . * - -- .. ........ . . . von I. Echneider-Foerstl Gin Roman wieder, der in allen Phasen seiner Handlung Len Leser gefangen hält. Ein Familienroman, so wtrklichkeitSecht und lebensnah geschrieben, daß man seine Ge danken erst wieder zurückkoppeln mutz, um sich zu besinnen, Latz man ja einen Roman gelesen hat. „Ich hab« noch gär nichts getan, da» einem Opfer Kelch kommt. Dein großes, übermenschliches hat mich besiegt. Wir wollen zusammen nach Holland fahren. Er soll all« seine Enkel sehen. Ich denke, es wird ihn freuen." Sie sand kein Wort, nur Träne um Träne rollte über ihre Wangen. Und ms sie fragte, wie er es zu machen gedenke, daß Ottmar wüßte, daß er ihr Kind sei, sagte er nach kurzem Ueberlegen: „Das ist vorläufig gar nicht nötig. Ich adoptiere ihn. Dann bist du seine Mutter und kannst ihn lieben und umsorgen, wie es dir ums Herz ist, und ich auch. Ich möchte weder ihn. noch unsere anderen Kinder mit diesen Dingen belasten. Später dann, wenn sie vernünf tig genug lindernd selbst die Schicksale des Leben» begreifen lernen, wird sich dann schon eine Gelegenhell bieten, mit ihnen davon M sprechen. Jetzt würde es nur Verwirrung in ihren Köpfen anrichten. Vorläufig genügt es, ihnen von ihrem Großvater zu erzählen und daß wir ihn besuchen wollen. So bekam der einsame Mann zwei Tage später einen Brief, der ihm an der Grenze seines Lebens noch mit all der Sonne überschüttete, die ihm das Schicksal vorenthalten hatte. Ueber Rosmaries Zeilen geneigt, weinte er mit der Fassungslosigkit eines Kindes. Das Antje, das ihn noch immer betreute, bekam endlich so viel heraus, daß Tochter, Schwiegersohn und Enkel ihn besuchen und einige Wochen bei ihm bleiben würden. Dieter von Wolfshagen aber nahm ein Dutzend Hyazin then mit weißen und süßblauen Dolden aus seinen Blumen hausern und verpackte sie frostsicher, damit sie in all ihrer Schönheit in Deutschland ankamen. Sonja stellte sie mit behutsamen Händen auf den Sims im Erker und betreute sie mit. aller Sorgfalt. Markus Lente aber nahm jenen Brief, den Wolfshagens ehemaliger Karne- . rad und Waffengenosse ihm einst geschrieben, aus der Schublade, worin er die vielen Jahre verwahrt gewesen war und ließ ihn in der Glut des Kamins verbrennen. i Nichts tollte mehr an all das Unselige der Vergangenheit «rinttern. M Kette der Ahnen, an der er und alle vor ihn so schwer getragen hatten, war abaestreist. Sein kleines, seines Weibes und der toten Großmutter Lente großes Opfer hatten die Glieder derselben zerrissen und den nach folgenden Generationen die Freiheit gegeben, nach der sie so lange sich gesehnt hatten. Denn irgendwo beißt es schon in der Schrift: „Das Himmelreich leidet Gewalt. Und nur die, die Gewalt ge- , brauchen, werden es an sich reißen." — Ende. —> Beschwerden über unregelmäßige Zustellung RI !>«»' „Schwarzenberger Stadlanzttger«" DI bitten unbedingt in der I !I Geschäftsstelle Mar« S II ß I amubringn: s '"L-, s Wvs seoilksrH, Leimsrrenbsrg Lu ckl«»»n Preisen dl» «ln»odl. SonnevenN el», NI1». a» L? Pralinen-Uisciiunxen »I, PU. 0.20, 0.25. 0 30. 0.35, 0.40. 0.50 . . »I, PU. 0.25 2 s 4 iMedlen 5!« bist» »»»r» 8ej>»us«n«1»r! P0»t-0«r»1v ^airkatie« l pake! VollmII«t>-8ljiokoIa6e 1 TÄtel VoHmUck-^uk 8kj>olrols<ls Anzeigenannahme bis Freilag varmillag » Uhr! Nen es. Kokosklocksn, duni 'l, PU. 0.12 pkskierm. Kruck, PU. 014 Osms-Pmiinen 'i, PU. 0.16 Kokosliockrsn mit Z^okolscis PU. 0.17 NonnedenN, cken 2l. Zull ad 8 Ukr adencks: Dielentanr Sonntag, cken 22. Zuli ad 4 Ubr nachmittags: (Stacktlrapslle). Infolge Lvschvercke einiger Saaldesitzsr ist cksr Oieienten» Sonnteg» bei mir polireuicd verboten. Uokka-Solinan »I, ?tli. 0.28 8port-Ui»ck>umr »ü PU. 0.20 0e«,«tt-?r»IInen, baidN. «et. 'I, PU. 0.28 OOOOO Goldene «adel m» «eltz. Stein verloren. DeaenDalodnung adzuaedaN bet A VurckbarLt ' Schwärzend«»» Markt S Volim.-^uk-Sruch st« PU.0.25 pkslierm. ponckant st« PU.0.20 llu»»I«che prllchts st« PU. 0.25 0rag-se-O«Ie«-prückts st, PU. 0.20 PU 0.20 PU. 0.20 PU. 0.28 Kerrlichst lacken ein Komm» Meion», UNO ai» Kepette kllr cksn KennerI 1^« - S» - R«ffS« I 'I. kick. 0.45. 0.55, 0.00, 085. 0 70. 0.75, 0.80. O.SO 's« PU. kUesendoimen 0.75 1 Rst ckie uns anliMrd unserer VermLkluvg in »o reichem Kake ckargedrachten owchvüiuch» unck O«chenko «prech«, vir dierckurch, ru gleich im Hamen dvicker Litern, unseren kerrlich^en Dank au». Xarl Oersekler unä brau .. , Oortruck ged. bttumann. 8chv»rsenderg, in, Uilch-Kak« . st, PU. 0.18 Ka»e«-0ed»ckk »I« PU. 0.23 UOrde-0ed«ckr st. PU. 0.20 Sonntag, cken 22. Zull 1SZ4 starkkvsetzto SsilmusIK geaploll von unserer deliedten Kapelle. Ssstkof t-örs«el l.«ng»nl»srg. uns Sid n»d»tt In NInrken l HValtsr ILIaetln Hieverleoe von rn«m» st Serk», «»mdurg kt»mdurg»r K»tf«0-l.»o»r Gel»M«rn»nl»»rg l.Srrgsl»,, lllnäendnrg^r Kai:»«», »t. ent. PU Kakao, »ldv. am. ptr 8cdokviacke-ÜedI Pt6 3 l'aksin M»« - — , I« 100 e l Paks! bastelns Oreme-8cdokolacks 1 »usammen psuckt-IValksIn -I, PU. 0.15 Ulicd-IVaiksIn »I« PU 0 20 8ck,okoi.-1V»ttsln 'I. PU. 0.23 8ommsrUlsckiunu Koko-Uiackinnir »I« PU. 0.18 Koa»per-8iSdcken st, PU. 0.25 -tpkelsin.- u. 2Itron.-8chnitt» .»«PU. 0.20 «
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht