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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.07.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193407259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-07
- Tag1934-07-25
- Monat1934-07
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.07.1934
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Deutsche Stellungnahme zum Nordostpakt. Goll Deutschland Kriegsschauplatz für acht Staaten «erden? Auch Estland gegen den Pakt. Warschau, 25. Juli. Di« Besprechung«« d«a Außen- mlnisters B « ck mit d«n Staatsmännern Estla « d » haben zu einer völligen Uebereinstimmung über die politischen Ziel« ge- sührt. Estland ist nicht gewiltt, die bisherige Methode der zweiseitigen Regelung der zwischenstaatlichen Beziehungen zu verlafsen und «artet in Ruhe die Ergebnisse der Paktverhand lungen ab. Aus Loudon wird berichtet: Ein Pressevertreter hatte Ge legenheit, sich mtt einer deutschen privaten Persönlichkeit, die offiziellen Kreisen in Berlin nahesteht und die sich einig« Tage hier aufhält, Uber den Nordostpakt zu unterhalten. Die Unter- Haltung ergab etwa folgendes Bild von den in Berlin herr schende« Ansichten: Während Westloearno fllr Deutschland und Europa einen Nicht fortdenkbaren Faktor im Wiederaufbau Europas bedeutet, fragt sich jeder Deutsche heute besorgt, ob nicht der Rordostpakt die segensreichen Auswirkungen von Locarno schwer beein trächtigt. Die gegenseitige Hilfeleistung, die der neue Ver tragsentwurf vorsieht, bedeutet das llmherspazieren von acht Armeen im -erzen Europas «nd im Herzen Europa» liegt Deutschland. Mehr al« 20 «onfliktsfälle sind zwischen den acht Staate« de» Vertrage» leicht errechenbar, und in all diesen Fällen sott Deutschland Etappe, wenn nicht Kriegsschauplatz «erde«. Wenn heute die Vorkriegsdiplomatie nicht hoch im Kurse steht, so hat sie doch eine These hochgehalten: E» muß in jedem FaN versucht «erden, einen Streifall zu lokalisieren. Hier wird da» Gegenteil erstrebt. Im Falle kleinsten Konfliktes — und den Streit z. B. zwischen zwei baltischen Staaten kann man unmöglich einen europäischen Konflikt nennen — dürfen, ja sollen sich die schwerbewaffneten, modernst ausgerüsteten Riesenheere von Großmächten in Bewegung setzen können, eine Borstellung, die auch einen beherzten Europäer schaudern läßt. Wie soN das abgerüstet« Deutschland einen solchen Vorschlag seiner hochgerüsteten Abrüstungsschuldner mit Begeisterung aufuehmen könne«? Wie ferner Deutschland an der Mehrzahl der möglichen Streitfälle, für die der Vertrag Vorsorge treffen soll, uninteressiert ist und sein wird, so werden hier künstlich durch di« Garantien Interessen geschaffen, die bisher zum Segen Europas nicht bestanden. Hatte Rußland bisher glück licherweise keine Interessen im Westen Europas, so wird hier künstlich ei« „bis zu« Rhein verlängerte« Ruß- land« geschaffen. Wäre ober Rußland Garant im Westen, da«« dürfte sei«« I«tereffe«nahme nicht an der deutsch-sran- zöstsche« Grenze Halt machen, sondern würde logisch und zwangsläufig darüber hinaus vorstoßen bi« an die Nordsee und deren Anlieger unmittelbar berühren. Und Frankreich östlicher Garant? Gemeinhin verbindet man mit dem Begriff Garant eine neutrale, nicht unmittelbar interessierte Macht, die sich im Dienste der großen Idee des Friedens in einen ihr an sich fremden Intevessenkreis hinein begibt, um neutraler, objektiver Sachwalter im Interesse der Staaten zu werden, die ein« nach allen Seiten sich gleichmäßig auswirkend« Stütze suchen. Die französisch«« Militärbündnisse mit eiutgW der po» Ostpcckt zu «rfassenden Staaten verhin derte« «Aer selbstverständlich, daß Frankreich je die Rolle eine« parteilosen Garanten übernehmen könnte. Don vornherein Partei, durch derartige Bündnisse «inseitig orientiert, müßte Frankreich logischerweise von sich aus ablchnen, eine Rolle zu übernehmen, deren Durchführung die Aufgabe aller seiner Sonderbindungen gebieterisch verlangen sollte. Paris, 25. Juli. Am heutigen Mittwoch beginnen in der Gegend von Lion große Luftmanöver, die mehrere Tage dauern werden. O London, 25. Juli. Die erneuten Vorschlag« der komm. Partei zur Bildung einer Einheitsfront gegen Fa schismus und Krieg wurden am Dienstag von der Ar- beiterpartei abdelehnt. * Roosevelt auf Hawai. Honolulu, 24. Juli. Präsident Roosevelt traf an Bord des Kreuzers „Houston" als erster Präsident der Ver- einigten Staaten zu einem Besuch der Hawai-Inseln hier ein. Dem Besuch des Präsidenten auf diesem Außenposten des amerikanischen Machtbereiches wird angesichts der Lage im Fernen Osten besondere Bedeutung beigelegt. Panama, 25. Juli. Der amerikanische Kriegsminister, der von einer Inspektionsreise zum Panamakanal zurückgekehrt ist, erklärt«, daß für eine Verteidigung de» Kanals mehr Flugzeuge «nd Flugzeugabwehrgeschütze notwendig seien. Sie fragen mich, wie ich Englands Rolle bei der jüngsten Entwicklung der Dinge ansehe. Der soeben von England be schlossen« Fünfjahresplan der Luftaufrüstung bedeutet, daß England zu der schmerzlichen Erkenntnis gekommen ist, daß die sehr starke Zunahme der Reichweite von Artillerie und Flug, zeugen ihm den insularen Eharakter endgültig genommen hat, und daß es den Schutz seines Landes nicht mehr allein Flotte und Heer anvertrauen kann. Ist aber England Kontinental- macht geworden, dann fragt man sich, wie kann dann England glauben, daß es sich künftig aus einem der zahlreichen mög lichen Streitfälle, die der Rordostpakt vorsieht, heraushalte« könnte, zumal di« Tendenz des Vertrages gerade auf eine Generalisierung anstatt auf eine Lokalisierung der Konflikte ausgeht. Angesichts der Tatsache, daß durch das Ausbrschen von Konflikten in jedem Falle englische Interessen berührt werden müssen, ist es dann wohl folgerichtiger, wenn England gleichfalls als Garant des Nordostpaktes auftritt und Europa gegenüber eine Bürgschaft übernimmt, die nicht nur als sein Recht angesehen, sondern als seine Pflicht gefordert werden müßte. Wie England im Westen Garant von Locarno ist, s« ist es im Osten Garant de» Memelstatuts. Aber unabhängig. pon de^r Garantiefrage: Die deutsche, öffentliche Meinung sieht mit Sorge, wie England, das ange- sichts seiner Weltintereffen Politik auf lange Sicht treiben sollte, aus einer nur vorübergehenden Auffassung über die Entwick lung eines anderen Landes heraus Europa den Weg ebnet für eine Masse unübersehbarer Abenteuer, die der Rordostpakt «le das trojanische Pferd in seinem Innern birgt. Die Rache -er MarMen. Da« l«tzt« Wort «ine» zu« Tod« Verurteilte«. Wie«, 24. Juli. In dem Prozeß gegen die beiden wegen Sprengung der Donauuferbahn und Mordversuchs an einem Äachbeamten vor dem Standgericht angeklagten Sozialdemo, kraten Gerl «nd Anzböck erkannte das Gericht gegen beide Beschuldigte auf die Todesstrafe. In der Verhandlung gab Gerl an, daß er einen Terrorakt gegen die Regierung beabsichtigt habe, weil die Regierung das Volk versklave und die Arbeiterschaft unterdrücke. „Ich mnn schon jetzt sagen", fuhr der Angeklagte schreiend fort, „in Zu. kunft wird es statt sieben Selbstmörder täglich sieben Atte«, täter gegen die Regierung geben." Auf Fragen des Dor. sitzenden erklärte der Angeklagte, daß ibm von allen politischen Parteien die nationalsozialistische weitaus am besten gefalle, daß er aber aus Gesinnungstreue die Sozialdemokratie nicht verlassen wollte. Seinen Mitangeklagten versuchte er soweit als möglich zu entlasten. Ueber die Herkunft ver Sprengstoff« verweigerte er jede Auskunft. Die Polizei hatte große Sicher- heitsvorkehrungen getroffen. Das Landesgerichtsgebäude ist im weiten Umkreis abgesperrt. Nach Mitteilung aus dem Justizministerium ist Anzböck zu lebenslänglichem schwerem Kerker begnadigt worden. De> züglich des zweiten Verurteilten, Gerl, ist kein Gnadenakt erfolgt. Das Urteil an ihm wurde Dienstag um 20.15 Uhr durch den Strang im Hof des Landesgerichts vollstreckt. Um Ruhestörungen zu vermeiden, war eine Kompagnie Infanterie zur Absperrung des Geländes eingesetzt worden. Wie verlautet, soll der tschechoslowakisch« Geschäftsträger im Interesse des Gerl, der tschechoslowakischer Staatsangehöri ger ist, gleich nach Bekanntwerden des Todesurteils i« Bum deskanzleramt Vorgespräche« haben. Wie bereits mitgeteilt, soll tatsächlich ein Putschpla« der radikalen Sozialdemokrat«« und Kommunisten für die nächste Zeit bestanden haben. Die Marxisten wollten einen Zeitpunkt, an dem die Regierung ihre Aufmerksamkeit in erster Linie auf Sprengstoffanschläge richten mußte, dazu benutzen, um einen neuen Aufstand zu entfachen. Besonders in den Arbeiter bezirken Floridsdorf und Ottakring ging dieser Plan von Mund zu Mund. Die Schutzbündler besitze« «och vo« früher her zahlreiche Waffe», die sie i« sichere« Derstecke« unter- gebracht haben. Angeblich soll es Gemeindehäuser geben, in denen auch jetzt noch Waffen versteckt sind. Die Bevölkerung ist hauptsächlich durch die Erhöhung der Mietspreise in den Gemeindehäusern sehr aufgebracht. Anscheinend ist der Plan durch frühere Sozialdemokraten den Behörde« zur Aenntni» gekommen. Wie man hört, befinden sich auch bekannte Marxisten, führer unter den Verhafteten. Die Namen waren von den Behörden sorgfältig geheimgehalten. Dor dem Notarrest kommt es dauernd zu Ansammlungen von Angehörigen der Verhafteten. * Das Standgericht in Salzburg verurteilte die Angeklagten Käfer und Bach zu 12 und 8 Jahren schweren Kerker-- ^--de hatten einen Bombenanschlag auf ein Kloster in Kiefering unternommen, wobei 400 Fensterscheiben, zum Teil mit wert- vollen Glasmalereien, zertrümmert wurden. Ein Schöffen senat in Salzburg verurteilte den 23jährigen Stöger zu sechs Jahren schweren Kerkers, weil er in Hofgastein drei Bomben- anschläge, und zwar gegen das Kurhaus, gegen das Hotel Mariahilf und im Gemeindepark ausgeführt hatte. Die An schläge sind noch vor der verschärften Standgerichtsverordnung erfolgt. Der- gleich« Schöffensenot verurteilte zwei Ivjährig« Burschen zu fünfeinhalb und fünf Jahren schweren Kerkers, weil sie Sprengmaterial transportiert hatten. Breslau, 25. Juli. Die vom Schwurgericht im Mai d. I. wegen Meineids, Konkursverbrechens, Vollstreckungsvereite- lung und Beihilfe zur Untreue zu 2 Jahren 9 Monaten Zucht haus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilte Frau Maria Agnes v. Puttkamer geb. Kum hat ihre Revision zurückgezogen. Das Urteil ist damit rechtskräftig. Der neue Relchsbankausweis. Berlin, 24. Juli. In der 3. Iuliwoche ist eine stärkere Entlastung der Reichsbank als in der Vorwoche zu bemerken. Die gesamte Kapitalanlage der Reichsbank hat sich um 188 Mill. RM. verringert. Bon der Ultimobeanspruchung am 30. Juli von 586 Mill. RM. sind somit rund 72 Prozent ab- gedeckt, während im Vorjahre allerdings eine vollständige Abdeckung erfolgt war. Im einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln um 179 auf 3126 Mill., an Reichsschatzwech- sein um 15 auf 4 Mill, und an Lombardforderungen um 1,5 auf 59 Mill. ÄM. abgenommen, dagegen die Bestände an deckungsfähigen Wertpapieren um 7,8 auf 385,6 Mill. RM. zugenommen. Diese Zunahme hängt wiederum mit der Kon version und der Hereinnahme von Neubesitz zusammen. Der Notenumlauf hat sich um 130 Mill. RM. vermindert. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 56 auf 1369 Mill. RM. ab. Die fremden Gelder zeigen mit 620 Mill. RM. eine Zu- nähme um 15 Mill.; dabei haben die öffentlichen abgenommen, die privaten dagegen zugenommen. Die Zunahme wurde da durch etwas beeinflußt, daß di« Zinszahlungen für Dawes- und Pounganleihe auf Sonderkonten erfolgten. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich geringfügig um 0,1 auf 77,9 Mill. RM. erhöht; im einzelnen haben die Goldbestände um 2,5 auf 74,7 Mill. RM. zugenommen, deckungsfähige Devisen dagegen um 2,4 auf 3,2 Mill. RM. abgenommen. Hierzu ist zu bemerken, daß ein Posten Russen- qold hereingenommen wurde, für das bis auf den Saldo Pfunde und Dollars anzuschaffen waren. Me Deckung der Noten betrug am 23. Juli unverändert 2,2 Prozent. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf betrug 5333 gegen 5191 Mill. Reichsmmck zur gleichen Zeit des Vorjahres. Anschlag auf Saarkommiffar Machts. Der Angegriffen« schlißt de« Täte« nieder. Saarbrückea, 24. Juli. Ein gewisser Johann Daum- gärtner aus Saarbrücken hat auf den Polizeikommissar Machts einige Schüsse abgegeben, die fehlaingen. Machts setzte sich zur Wehr und schoß den Angreifer nieder. Me marxistische Presse macht den Versuch, diesen Anschlag der Deutschen Front in die Schuhe zu schieben. Demgegenüber ist festzustellen, daß Baumgärtner nicht der Mutschen Front angehört, er war auch früher nicht Mitglied der NSDAP., sondern von der Partei im April 1933 wegen politischer Unzuverlässigkeit abgelehnt worden. Die Mutsche Front ver- urteilt «in derartiges Vorgehen aufs schärfst«, da es vollkom- men in Widerspruch zu ihren Richtlinien steht. Mr verletzte Baumgärtner ist bisher noch nicht verneh- m-MgsfShig, so daß man über die Gründe, die ihn zu seiner Tat trieben, keinerlei Vermutungen aussprechen kann. Der Landesleitung der Deutschen Front hatte er am Montag. einen Einschreibebrief geschickt, der schon seiner ganzen Form nach auf den verworrenen Geisteszustand des Verfassers Rückschlüsse ziehen läßt. Dieser Brief hat folgenden Wortlaut: „Ich melde mich hiermit von der Mutschen Front ab. Gründe: Durch Ihre allzu große Nachsicht gegenüber den Vaterlandsverrätern und Emigranten und durch das dauernde Predigen von Disziplin, das als Mitglied der Mutschen Front eine erste Stelle einnimmt. Hochach tungsvoll Hans Baumgärtner." Die Landesleitung der Mutschen Front hat dieses Schreiben der Staatsanwaltschaft übergeben. Sie lehnt es ab, sich diese Gewalttat eines geistig verwirrten Menschen an die R^ckschöße hängen zu lassen. Daß man trotzdem die Deutsche Front in Zusammenhang mit diesem Vorfall zu bringen versucht, scheint aus einer Haussuchung hervorzugehen, die in den Mittagsstunden im Gebäude der Mutschen Front vorgenommen wurde. Ein starkes Polizeiaufgebot, darunter etwa 20 berittene Landjäger, riegelte diesmal die Waterloostraße ab und besetzte sogar die Vorgärten der Häuser. Auch in den Räumen der Saarbrücker Zweigstelle des Mutschen Nachrichtenbüros wurden Haus suchungen vorgenommen. Konflikt Tardieu—Ehautemps beigelegt. Pari», 25. Juli. Im Kabinettsrat richtete Doumer gue an die Regierungsmitglieder den dringenden Aufruf, das Burgfriedenskabinett in seiner bisherigen Zusammen- setzung weiter bestehen zu lassen, andernfalls müsse er die Schlußfolgerungen ziehen und auf jede weitere politische Betätigung verzichten. Herriot verlas eine Erklärung, wonach die rad.-soz. Minister auf ihren Posten verbleiben. Jedoch müsse die Lage, die sich aus den Ereignissen ergebe, im Oktober der rad.-soz. Parteitagung unterbreitet werden. Mr Zwischenfall ist damit vorläufig beigelegt. In einer Sitzung des Vorstandes des Vollzugsausschüsse« der rodikalsozialistischen Partei wurde die Haltung der rad.- soz. Minister bezüglich derBeilegung des Konfliktes Tardieu-Ehautemps scharf kritisiert. O Me soz.-komm. Einheitsfront, die vor einiger Zeit zu stande gekommen ist, hat sich bei den Kommunalwahlen in Miramas bei Marseille ausgewirkt. Im ersten Wahlgang hatten die Radikalsozialisten auf jeden ihrer Kandidaten 255 Stimmen vereinigt, die Sozialisten 215 und die Kommunsten 419. In der Stichwahl verzichteten die Sozialisten zugunsten der Kommunisten, die ihre gesamte Liste mit einem Stimmen- durchschnitt von 580 Stimmen für den Kandidaten durch, brachten, während die Radikalsozkalisten nur durchschnittlich 290 Stimmen für ihre Kandidaten erhielten. Neuer Zwischenfall an -er lürkischen Küfle. Athen, 25. Juli. Sin italienisches Fischer- boot, das von Rhodos abgetrieben «ar «nd in einer türki schen Bucht Schutz suchte, «mrde von der türkischem Küstenwache beschossen, wobei ein italienischer Ma trose getötet wurd«. Schlächterstreik in Chicago. Chicago, 24. Juli. In den Schlachthöfen sind 700 Schläch- ter in den Streik getreten. Gerade in diesem Augenblick ist die Einstellung der Arbeit besonders verhängnisvoll. Es treffen nämlich dauernd aus den Viehgebieten des Westens Züge mit Vieh ein, das infolge der Dürre und der Futtermittelknappheit abgeschlachtet werden muß. Die Leitung der Schlachthöfe sieht sich deshalb vor die Aufgabe gestellt, mit unzureichendem Per sonal die Tiere zu füttern und zu tränken. Die Diehhöfe, die der vorübergehenden Aufnahme der Transporte dienen, sind überfüllt. Am Dienstag wurden 75 000 Stück Vieh gezählt, von denen 42 000 Stück im Rahmen der Hilfsmaßnahmen für die Farmer aus den Dürregebieten nach Chicago gebracht worden sind. Da fortgesetzt neue Diehtransporte eintreffen, hat man begonnen, die schwächeren Tiere noch vor der Aus ladung zu erschießen, um das Ausladen der stärkeren Tiere nicht aufzuhalten. Neuyork, 24. Juli. In dem Prozeß wegen des Anschlages auf den Bischof Turian wurden zwei Armenier des Mordes für schuldig besunden und zum Tode verurteilt. Me übrigen sieben Angeklagten Armenier erhielten Gefängnis- strafen von 10 bis 20 Jahren. Min««apolt», 25. Juli. Mr Staatsaouverneür hat di« streikenden Lastkraftwagenführer aufgefordert, den Streik binnen 24 Stunden aufzugeben, andernfalls werde Militär eingesetzt werden. Aus Stadt und Land * Reue 5-Reichsmark^tück«. Seit einigen Tagen ist mit der Ausgabe der neuesten 5-Reichsmark^tück« begonnen wor den. Dies« unterscheiden sich von den zur Erinnerung an den Tag von Potsdam geprägten 5-Reichsmark-Stücken dadurch, daß das bei diesen Münzen auf beiden Seiten des Turmes der Garnisonktrche angebrachte Datum „21. März 1933" und di« als Einrahmung dienende Hakenkreuzfahne fehlen. Neben den beiden 5-Reichsmark-Stücken mit der Garnisonkirche bleiben die großen 5-RM.^tücke mit dem Eichenbaum und die zur Erinnerung an besondere Begebenheiten geprägten 5-Neichsmark^tücke weiter kursfahig.
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