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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193404048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19340404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19340404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-04
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.04.1934
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MeMo-Gtabt, 3. April. Zwischen den Ortschaften Gua dalupe, Vista Hermosa und Monteleon im Staate Oaxaca be- standen schon fett längerer Zeit Grenzstreitigkeiten, die jetzt zu blutigen Vorfällen führten. Die Einwohner von Monteleon überfielen Guadalupe, plünderten das Dorf aus, erschlugen 20 Dorfbewohner und nahmen Geiseln mit. Die Regierung hat Truppen aufgeboten, welche die in» Gebirge geflüchteten gewalttätigen (Anwohner von Monteleon »er- wlgen. Schlageter-Nationaldenkmal. Düsseldorf, 3. April. Das Schlageter-Denkmal, bas als Nationalheiligtum ausgebaut werden soll, wird mitten in einem großen Hain liegen, der bis unmittelbar an den Rhein heranführt. Das Gelände ist 1000 Meter lang und etwa 600 Meter breit und bildet ein Rechteck, das durch' breite Alleen eingesäumt wird. Den Abschluß dieser mächtigen Frei, fläche bildet das Schlageter-Ehrenmal mit dem hochaufragenden stählernen Kreuz. Zu beiden Seiten des Ehrenhains werden 8 Meter hohe Dämme aufgeschüttet, die eine Bepflanzung «Halten und so den Abschluß an da« angrenzende Gelände bilden. Den Abschluß gegenüber dem Ehrenmal soll eine Bau- lichkelt (gedacht ist an ein „Haus der Deutschen Jugend") bilden. Di« Kosten für den Ausbau dieses Projekts belaufen sich auf 8P Mill.; die Stadt Düsseldorf stellt Gelände im Wert von 8 Millionen Mark zur Verfügung. Die Durchführung des Plan» wird 120000 Tagewerke erfordern, so daß 700 bis 800 Arbeitslose auf die Dauer von zwei Jahren Beschäftigung finden können. Der Nelchsbankausweis vom 2S. Mürz. Berlin, 4. April. Nach dem Ausweis derNeichsbank vom 29. März hat sich in der verflossenen Woche die Kapital anlage der Reichsbank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 633,8 Mill, auf 4059,6 Mill. RM. erhöht. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 393,3 Mill. RM. in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 381,6 Mill, auf 3674,6 Mill. RM., derjenige an Rentenbankscheinen um 11,7 Millionen auf 355,6 Mill. RM. erhöht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 110,5 Mill, auf 1502,2 Mill. RM. zu. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen haben sich auf 53,3 Mill. RM., diejenigen an Scheidemünzen unter Berücksichtigung von 7,5 Mill. RM. neuausgeprägter und 3,2 Mill. RM. wieder eingezogener auf 170,0 Mill. RM. ermäßigt. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen De visen haben sich um 17,0 Mill, auf 245,2 Mill. RM. ver mindert. Im einzelnen haben die Goldbestände um 7,8 Mill, auf 237,1 Aiill. RM. und die Devisen um 9,2 Mill, auf 8,1 Mill. RM. abgenommen. Die Deckung der Noten betrug am Ultimo 6,7 Prozent gegen 8,0 Prozent am 23, März d. I. Beinen persönlichen Eindruck nach dieser Frag« schildert Lochner mit folgenden Worten: „Des Kanzler» Züge hellten^ sich auf. E, schien, al, ob die Gesichter der verschiedenen Männer, di» ihm im Kampf« am nächsten standen, an seinem Geist« vorübtrzdgen, und dr sich freu« über da,, va, er innerlich sah/ Der Führer antwortete: ,Lch weiß ja, daß Sie diese Frage stellen, um ««in Berhältni, zu «eine» Mit arbeiter» klarzusttllen und nicht etwa, weil Sie persönlich deren Loyalität in Frage stellen. Es wäre ja wirklich eine Verleumdung, irgendeinem der Männer, die Jahr um Jahr zu mir gestanden haben, zu unterstelle», daß sie etwa den Wunsch hatten, mich herauszudrängen. Di« Welt hat nie ei« schöneres Beispiel blinder Einfühlung erlebt als das, welche, mein» Mitarbeiter geben. Vielleicht liegt der Grund, warum Märchen dieser Art entstehen, in der Tatsache, daß ich mich nicht etwa mit Nullen umgeben habe, sondern mit wirklichen Männern. Nullen sind rund. Sie sind die ersten, die abzu- rollen beginnen, wenn es schlecht geht. Die Männer um «ich stab kantig«, aufrecht« Männer. Ei« jeder vo« ih«e« ist «i«e kraftvoll« Persönlichkeit. Eia jeder von ihnen hat seinen Willen, ist von Ehrgeiz erfüllt. Wenn sie nicht ehrgeizig wären, so stünden sie nicht, wo sie heute sind. Ich begrüße den Ehrgeiz. Wenn nun «ine solche Gruppe von machtvollen Persönlich, ketten zussmmenkommt, so ist es unausbleiblich, daß einmal eine Reibung vorkommt. Aber stoch «iemals hat ein einziger der Männer, die mir Gefolgschaft leiste», versucht, seine» Wille» mir a»fzu. zwingen. Ganz im Gegenteil, sie haben in bewunderungs würdiger weis« sich meinen Wünsche« untergeordnet." Die Kan- am Puls -er Nation. Die letzte Frage Lochner» lautete: „Herr Reichskanzler, m den Tagen, He Sie an die Macht kamen, bewegten Sie sich dauernd u«ter dem Volk und hatten dadurch stetigen persön lichen Kontakt mit ihm. Heute, wenn Sie irgendwo erscheinen, sind die Straßen geschmückt, Willkommensadressen werden über- reicht, Sie werden von den Spitzen der Behörden begrüßt. Wie bringen Sie es trotzdem fettig, Ihre Ha«d am Pul» der Ratio» zu behalten? Wie halten Sie den Kontakt mit dem einfachen Mann aufrecht?" Mit einem fast jungenhaften Lachen antwortete der Führer: „Erstens einmal, Sie sollte« «eiae Mittag»tischru«de obe« in diese« Gebäude einmal sehe«. Sie würden bemerken, wie dort jeden Tag neue Gesichter austauchen. Mei« Haus ist wie ein Taubenschlag. Mein Haus ist stets offen für meine Mitkämpfer, einerlei wie schlicht und einfach ihre Berhältnisse sind. Unsere Organisation reicht bis in die kleinsten Dörfer hinunter und von überall her kommen Männer meiner Gefolgschaft nach Berlin, um mich aufzusuchen. Im Verlaufe der Tischrunde erzählen sie mir dann ihre Sorgen und Röte. Sodann gibt es selbstverständlich noch viele andere Möglichkeiten, mit dem Volke in Berührung zu bleiben. Ich erwähne nur diese eine als ein charakteristisches Beispiel. Eines möchte ich jedoch betonen: Obwohl ich alle diese kleinen Sorgen anhöre und aus einer Fülle von Einzelheiten mir ein Gesamtbild der Lage mache, so lasse ich es niemals zu, daß mir der Ueberblick verdunkelt wird. Ich muß mein Augenmerk immer auf unsere Hauptziele gerichtet habe« und diese mit unermüdlicher Zähigkeit verfolgen. Dieses oder jenes Detail gefällt mir vielleicht nicht. Zugegeben. Aber ich muß es meinen Mitarbeitern überlasse«/ die klein«« Sachen zir bereinigen. --v - 'v Wir verfolge« große Ziele. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, diese Methoden zu verfolgen. Ich brauche vier Jahre, um den ersten Abschnitt unseres Programm« zu verwirklichen. Dann werde ich weitere vier Jahre für den nächsten Abschnitt benötigen usw. Wir erstreben ein be. deutender«», besseres, glücklicheres Deutschland." JlaUenifch-franzoftsche Annüherung? 4. «prfl. Aus No» «ft» ft» A»s«»»»»h«ß »ft d«« beoorstiheud«« Rolf« «»pico »och Lo»do» g««är«t, da» R« Atmosphäre für di« P«»üh»»g«» »i» «i»e itali«. »ifch.fra»z»sisch« Zusammenarbeit gü»pig jei. * «Echo de Poris" «acht sich sch»» j«tzt Sorg«« darüber, wie «a» di«D»rchführ«»gsdürgfch»fto»f»rda» Abrüstungsaikommen mit dem Loearno-Bertrag i» Einklang bringen könne. Die Zeitung verlangt eine Aenderung der Betträge zur Erleichterung de» Krirgsführen». ««»flüchte. Barl», 4. April. Der für Mittwochnachmittag ««gesetzte Ministerrat wird sich ausschließlich mit den Sparverordnungen beschäftigen, so daß Barthou auf die letzte englischeNote, in der ergänzender Aufschluß über Frankreichs Sicherheits- wünsche verlangt wird, nicht einzugehen brauche. Außerdem sei, so betont man in diesem Zusammenhang, derAntwort- «ntwurf noch nicht fertigge stellt, da die Abfassung der Antwort wegen der Bedeutung der aufgeworfenen Fragen größte Umsicht und Sorgfalt erheisch«. * G * Belgien als AusfaUslor. Paris, 4. April. Wie der „Matin" aus Brüssel meldet, wird fieberhaft daran gearbeitet, die Grenzbefestigun gen Belgiens rasch ihrer Vollendung entgegenzuführen. Zahlreiche Unterstände für Radfahrbataillone würden bi» zum 1. August fertig -sein. Die Provinz von Belgisch-Luxemburg solle nach Aussage des belgischen Landesvetteidigungsministers Deveze ei« „wahres Wespennest" werden. In Lüttich sei eine -weite Festungsdirektion eingesetzt worden, die sich besonders den Befestigungsarbeiten in der Provinz Limburg zu widmen habe. In Arlon werde eine Haubitzenabteilung (Kaliber 10,5) sowie ein Geschwader Panzerflugzeuge garni» sanieren. Die Befestigungskette von Arlon im Süden bis nach MSseyck im Norden werde Ende dieses Monats fettiggestellt sein. Mäseyck werde in Zukunft die wichtigste Grenzstation sein. Dom Fort Barchon bis zur Maas würden zahlreiche betonierte Unterstände gebaut. Auf dem rechten Maasufer wolle man den Brückenkopf bis nach Vise sowie südlich bis Argenteau erweitern. Die kleinen Befestigungs anlagen von Neufchateau bis nach Pepinster sollen im einzel nen noch von einer besonderen technischen Kommission näher bestimmt werden. Die Vorbereitungen für die zweite Verteidigungslinie nördlich vom Albert- kanal sollen demnächst in Angriff genommen werden, so daß sich jenes einheitliche Festungssystem herausschält, das weit über die Bedürfnisse einer reinen Verteidigung nur den Zweck haben kann, als Ausfallstor gegen Deutschland benutzt zu werden. V«g«o»ahr«ßel -ege« -le Sl«fPhr-Sstsch»»r»n-e« Sra«»relch«. «erli», 4. Da dft fra»,»fische »«,1,- r»» a di« seit d«« 1. Jam», »klaff«»«» zahlreich«» ««» Ei»fuM»ati«e»Ker»»-«» »»t«r Hinz»zi«h»«g d«r I»t«r- «ff«»t«» in Form sag. Eomitees interprofessionnel» bewirt, schafttt und dadurch el«« starke' Erschmerüng der deutschen Älfahr herbelgeführt hat, hat dt« deutsch« Negierung fich ver- ««laßt gesehen, dl« Bewirtschaftung der «U Verordnung vom 1L Ia««ar 1S84 (RGBl. S. 26) angeordutte« Ko»tt«gt«tie. runge« der franzöflsche» Einfuhr »ach Deutschland ebenfall» «ater Hinzuziehung der I»tereff«»te« durchzusührem Z« diesem Zwecke wird durch «in« Berordnnng d«» Neich»«itt- schastaminister» »nd dt» Reichsminister» für Ernährung und Landwirtschaft vam 26. März beim Reichsrommiffar für An», «nd Einfuhrbewilligung «in Beirat mit Unterausschüssen für die einzelne« d«r Kontingentierung unterworfenen Ware«- aruppe« gebildet. Der Beirat bezw. sei«« Unterausschüsse solle« sämtliche Einfuhrbewilligung»«»^« für «innchr- kontingentierte franzöflsche Waren prüfe« und zu alle» bei der Durchführung der Einfuhrkouttngentterung gtgenüber Frank- reich sich ergebenden Fragen Stellung nehmen. Zur D«cku«g der entstehende« Koste« ist «ach französischem Borblld dl« Er hebung von Gebühren durch den Reichskommlffar für Aus- u«d Elnfuhrbewllllgung vorgesehen. Der Betrat soll wieder beseitigt werden, wenn die franzöflsche Regierung die Hinzu ziehung der Interessenten bei ihre« Eiafuhrbewilltgungsver- fahren wieder aufhebt. Dollfuß reist nach London. Dien, 4. April. Bundeskanzler Dr. Dollfuß beab. stchtigt, Mitte des Monats nach London zu reisen, wo am 19. April di« österreichische Ausstellung eröffnet wird. Die Anregung zu dem Besuch ist dem Bundeskanzler von maß. gebender englischer Seite übermittelt worden. Das Geschäft mtt -em Völkerbun-sbettri« Dowjetrutzland verlangt Garantien. Reval, 4. April. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist di« Frage des Beitritts der Sowjetunion zum Völkerbund trotz entgegengesetzter Mitteilungen der ausländischen Presse noch nicht akut. Der Eintritt in den Völkerbund, so wird in Moskau erklärt, könne nur zu einem außen- politisch wichtigen Moment erfolgen, der noch nicht vorliege. Er werde dann gekommen sein, wenn die gesamte politische Lage so bedrohlich sei, daß der Frieden erschüttert werden könne. Selbstverständlich werde der Sowjetunion, falls sie sich zum Beitritt entschließen sollte, ein Sitz im Völker- bundsrat eingeräumt werden. Jedoch werde auch dann di« Sowjetregierung die Erfüllung gewisser Garans tien verlangen dafür, daß sich der Völkerbund nicht in innere Verhältnisse der Sowjetunion einmische. Besuch des bulgarische» Ministerpräsident«« i« Berlin. Sosta« 4. April. Der Ministerpräsident und Außenminister Mü schano f fwird sich in Begleitung des-FinanzNNnisters Stephanoff und des Nationalbankpräsidenten Momtschiloff nach London und Paris begeben, um dort die im Okto ber vorigen Jahres unterbrochenen Verhandlungen mit den Auslandsgläubigern wieder aufzunehmen. Nach Abschluß der Verhandlungen wird der Ministerpräsident aus Perlin erstmalig einen Besuch abstatten. Er wird dort Gelegenheit nehmen, mit den Spitzen des Reiches über politische und vor allem auch wirtschaftliche Tagesfragen zu sprechen. Die Fluch! aus -em Linzer Gefängnis. Wien, 3. April. Die Flucht der Nationalsozialisten und Schutzbündler aus dem Linzer. Landesgefängnis hat großes Aufsehen erregt. Entgegen der ursprünglichen Absicht, den Fall geheimzuhalten, hat sich die Polizei jetzt gezwungen gesehen, eine Mitteilung über die Flucht zu veröffentlichen. Die Polizei hat sämtliche Grenzkontrollstellen verständigt und umfangreiche Maßnahmen zur Ergreifung der Flüchtigen ge troffen. Ferner hat der Iustizminister verfügt, daß der Leiter des Gefängnisses und die Iustizwachorgane mit sofortiger Wirkung ihres Dienstes enthoben werden. Die Flucht ist durch Uebersteigen der Umfassungsmauer erfolgt. Der Iustizwachmcister, der den Nachtdienst versah und den Flüchtlingen behilflich war, ist gleichfalls geflüchtet. Die Stellung des Staatssekretärs für Justiz, des Landbündlers Dr. Glaß, gilt als erschüttert. Die Blätter, die Einzel heiten über die abenteuerliche Flucht brachten, wurden sofort beschlagnahmt. Trotzdem wurde folgender Sachverhalt bekannt: Als Dienstag früh um 6 Uhr für den Justizbeamten Dobler, der als einziger in dem großen Gerichtsgebäude Dienst hatte, die Ablösung eintraf, bemerkte sie, daß alle Gänge erleuchtet rind die Zellentiiren zu den betreffenden Häftlingen und sämtliche Gittertore des Gefängnisses geöffnet waren. Bald stellte es sich heraus, daß Dobler mit den fünf Häftlingen geflüchtet war. Da die Flucht knapp nach dem Dienstantritt des Dobler um 2 Uhr morgens.vor sich gegangen war, hatten di« Ausbrecher einen Dorsprunss von 5 Stunden. Eine Spur von ihnen wurde bisher nicht gefunden. Starhemberg gegen Fey. Wie«, 8. April. Der Bundesflihrer de« Heimatschutzes, Starhemberg, hat einen Befehl an die Heimwehr er- lassen, in dem er sich in Zukunft die Entscheidung über die Unterstellung von Verbänden unter die Führung de« Heimat- schütze« ausdrücklich vorbehält. Den Unterführern de» Heimat- schutzes wird strengstens verboten, die Eingliederung von Der- bänden in den Heimatschutz selbständig vorzunehmen. Dieser Befehl wird dahin ausgelegt, daß hierdurch die in der letzten Zeit mehrfach erfolgte Unterstellung einzelner Verbände unter die Führung des Vizekanzlers Fey als Landesführer der Heim- wehr von Wien verhindert werden soll. Wie«, 3. April. Im Aonzentrationslager Wöllers- d o r f sind nach der Ruhrepidemie tn den letzten Wochen jetzt zahlreiche Scharlachfälle aufgetreten, die darauf »»rückgeführt «erden, daß sich in der Ruhrbarack« zu wenig Wasser befand und das Wasser aus der Scharlachbaracke geholt «erden mußte. Deutsche Zahlungen an Amerika. Washington, 3. April. Das Staatsdepartement hat über die deutschen Fälligkeiten am31. März mitgeteilt: Die aus Grund des deutsch-amerikanischen Schuldenabkommens vom 23. Juni 1930 am 31. März 1934 von Deutschland zu zahlend« Summe in Höhe von 127 106 174 Reichsmark setzt sich folgendermaßen zusammen: 1. Rate für Rechnung der Mixed Claims 122400000 RM., 2. Halbfahreszinsen (5 Pro zent jährlich) für die aufgeschobenen Mixed Claims-Raten 2 550 000 RM., 3. fällige Halbjahresrate für die Besatzungs- kosten gemäß dem Moratoriumsabkommen vom 26. Mai 1932 1529 049 RM., 4. Halbjahreszinsen (3°/- Prozent jährlich) für die aufgeschobenen Raten der Besatzungskosten 627 125 RM. Die am 31. März 1934 fällige Kavitalrate für die Besatzungs- kosten in Höhe von 9 300000 RM. ist von Deutschland in Uebereinstimmung mit dem Schuldenabkommen aufgeschoben worden. Die deutsche Regierung hat der Regierung der Ver einigten Staaten mitgeteilt, daß sie dem amerikanischen Schatz, amt den Gegenwert von 3 177 125 RM. in Dollar überweisen werde. Diese Summe ist gleich den am 31. März 1934 fälligen Zinsen für die auf Grund des Schuldenabkom mens auf geschobenen Kavitalrate«. Von der Gesamtsumme :n Höhe von 3177125 RM. werden 2 550 OM RM. als Halbf jahreszinsen für die aufgeschobenen Mixed Claims-Raten und 627 125 RM. als Halbjahreszinsen für die aufgeschobenen Raten der Besatzungskosten gebucht werden. Wie wir hierzu erfahren, hat die Reichsregierung den Betrag von 3 177 125 RM. in Dollar an die Regierung der Vereinigten Staaten gezahlt. Washington, 3. April. Der Staatshaushalt weist für die ersten neun Monate des Rechnungsjahres einen Fehl betrag von 2,5 Milliarden Dollar auf. Die Ausgaben be laufen sich in der gleichen Zeit auf 4,8 Milliarden. Das Schatz amt plant, für die im April fälligen Anleihen einen Betrag von einer Milliarde Dollar zur Verfügung zu stellen. Berlin, 3. April. Das Geistliche Ministerium der deut schen evang. Kirche hat ein Gesetz über die Bildung eine» Verbandes d«r evang. Kirchengemeinden im Bistum Berlin beschlossen. Die Leitung des Derbandes, der eine Körperschaft des öffentlichen Rechte« ist, übernimmt der Bischof von Berlin, dem sechs vom Reichsbischof ernannte Mitglieder, darunter vier weltliche, zur Sette stützen. Der Verband hat folgende Aufgaben: 1. die Verwaltung de« Vermögens, 2. di« Aufsicht über die Gestaltung und Durchführung der Haus- haltsplän« und über das Kassenwesen der zum Verbände ge hörenden Parochialverbände und Gemeinden, 3. die Behebung der Kirchennotstände in Perlin und 4. die Sicherstellung der Pfarrbesoldunq. Der Verband selbst steht unter der Aufsicht der obersten kirchlichen Verwaltungsbehörde, der deutschen evang. Kirchenkanzlei. — Das neu« Kirchengesetz, das am 1. April in Kraft getreten ist, beschließt ein Kapitel der Ber liner Kivchengeschichte. Jahrzehntelange Bemühungen, eine einheitliche kirchliche Führung für die Reichs- Hauptstadt zu schaffen, scheiterten an dem unfruchtbaren par- lamentarischen System, da« bas Ltben in den Kirchengemeln- den hemmte. London, 3. April. Da» Schatzamt gibt die Ausgabe einer Zprozentigen Anleihe tn Höhe von 1L0 Millionen Pfund Stettins hekaunt, di« 1959 bis 1969 rückzahlbar ist.
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