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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193412213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19341221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19341221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-21
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.12.1934
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Zuhörern sammelten und Plaketten verkauften. Einschließlich des Reinertrages aus dem Preisschießen sind insgesamt 276,63 RM. an Spenden eingegangen. Außerdem wurden noch Stollen, Butter, Würstel, Brote, «ine Anzahl Pfundpakete, Pfefferkuchen usw. gespendet. NeustLbtel, 21. Dez. Zu einer schlichten Feier waren gestern abend 203 Frontkämpfer in der Turnhalle zusammen- gekommen. Bürgermeister Richter händigt« ihnen die Ehren kreuze aus und gedachte in anerkennenden Worten der von den Frontkämpfern fürs Vaterland geleisteten Dienste. Den Frontkämpfern sei es zu verdanken, daß kein Feind deutschen Heimatboden betrat. In pietätvoller Weife wurde auch der Gefallenen und des Stifters des Ehrenkreuzes, Generalfeld marschall von Hindenburg, gedgcht. Stabtrat Krauße hob in einer Ansprache hervor- daß kn Schützengraben der Geist der Volksgemeinschaft geboren wurde. Mit einem Siegheil auf den Führer wurde die feierliche Handlung geschlossen. Niederschlema, 21. Nz. Hier traten fliegende Händler (zwei junge Burschen) auf, di« sich in einem Werk Anschriften von Angestellten sage« ließen, zu deren Fratzen hingingen und dort Aepfel verkauften, die angeblich von den Männern bestellt worden seien. Sie verlangten für ein Pfund Aepfel 18 Pfg. Wie uns mitgeteilt wird, soll der Preis für diese „Oualitäts- äpfel" viel zu hoch sein. Da die Müglichkeit'befteht, daß diese Aepfelverkäufer auch in anderen Orten auftreten, wird ge- Wttterungsausftchttn vom 21. Dezember abends bis 22. Dezember abends. Für das mittlere Norddeutschlandi Stark wolkiges Wetter, Frühnebel, keine nennenswerten Niederschläge, Tem peraturen noch einige Grade über Null, schwache Luftbe wegung aus Südost. Hür das übrige Deutschland: Im ganzen "Reiche meist stark wolkiaÄ Wettex, nirgends erhebliche Niederschläge, überall leichter Temperaturrllckgang, östlich der Oder Nacht fröste. - . . . Hauptschriftleiter! Dr. jur. PaulusJsraeltn Schneeberg; Stellvertreter und verantwortlich für den gesamten Text: Heinrich Schmidt in Auer verantwortlich für den Anzeigenteil: AlbertSeorgi in Zschorlau; Druck und Verlag: E. M. Gärtner in Au«. D. A. Xl. 34: SÜSS. Die heutig» Nummer umfaßt 10 Seit,» SchWSMgewer -er „r M Neu«» au« aller ÄM D erag-. SehiMer, -te »er Syste«fun» zahlte! Berlin, 20. Dez. Im Rundf unkprozeß wurde der tlngekl. Korte zu der Beschuldigung vernommen, daß er ver- anlaßt haben soll, die Prozeßkosten für den Intendanten Hardt gegen dessen Privatsekvetär Toller durch di« Werag zu über nehmen. Toeller war bis 1930 Privatsekretär von Hardt und wurde von diesem dann fristlos entlassen. In Briefen an Hardt droht« der Entlassen« mit Enthüllungen über den Rundfunk und stellte erpresserische Forderungen. Korte hatte veranlaßt, daß die Prozeßkosten für Hardt in Höhe von rund 23000 RM. von der Werag übernommen werden. Außerdem ließ Korte Toeller «ine Abfindung von 23 000 RM. ouszahlen. Dors.: Der Vorstand hätte sich doch überlegen 'müssen, ob es zweckmäßig war, derartige Unsummen für Pro- -esse gegen einen Geisteskranken auszugeben. Der Zeuge er- klart demgegenüber, daß es eine Existenzfrage für die Werag gewesen sei, sich gegen solch« Angriffe zu verteidigen. Im Anschluß an die Erörterung des Falles Toeller stellt der Dor- fitzende fest, daß bl« Werag einmal eine Zahlung von 900 RM. an ein Äandalblatt veranlaßte, das eine Prozeßangelegenhejt des Leiters der Opernabteilung des Kölner Senders aufgreifen wollte. Der Staatsanwalt erklärte m diesem Zu sammenhang, es sei also eine Kleinigkeit gewesen, von der Werag Geld zu bekommen. Man habe also nur mit Skandal artikeln drohen brauchen, um Schweigegelder zu bekommen. » Heute, am Freitag, wurden die Bezüge de« Kölner In- tendanten Hardt behandelt, gegen den das Verfahren be- kanntlich wegen seiner Erkrankung abgetrennt worden ist. Hardt, der bekanntlich auch als Dichter und Schriftsteller große Erfolge hatte, bezog vom Westdeutschen Rundfunk (Werag) an Gehalt, Aufwandsentschädigungen, Tantieme und Nebenein- nahmen 1927 rund 42 900 RM., 1928 über 46000 RM., 1929 etwa 58000 RM. und 1930 sogar 60 000 RM. -- Sie»«« r»H»»opf«r d«,Fl««»»»srata» strop-«i»d«rSahara. Zee d«m Unglück de« hollündt- sch«n Großflugzeug«, ,Mv«r" aus der Luftfkrck« Gaza-—Hag- dad (stehe D^blatt) wird noch mitgeteilt, daß sich de» Pilot Beekman« südlich vom Rutbah im Sturm zur nächtlichen Not landung entschließen mußt«, wobei da» Flugzeug gegen einen Felsen meß und in Brand geriet. Mn Bm» der „Aiver* be enden sich inogesamt sieben Personen; außer der vierköpstge» Bemannung noch drei Fluggäste in der Kabine. Sie find alle um» Leben gekommen. — Zwei Frauen von eine« Wahnfinnig«« «iedergefioche«. In Leobschütz (O/S.) versetzte in der Waisenhausgasse der dort wohnende Maßny, der bereits früher in einer Heilanstalt unter- gebracht war, einer Frau in einem Wahnfinnsanfall 7 Stiche in Brust und Arme. Eine andere Frau aus dem Hause, die auf die Hilferufe herbeigeeilt war, wurde von ihm durch Stiche in Hals und Brust schwer verletzt. Eine Greisin, die eben die Treppe hinunterging, schlug der Wahnsinnige mit einem Knüppel nieder. Lie Besttmmrmaen für dir Einreise in das Saargebiet! Abstimmungsberechtigte bedürfen keiner Einreisegenehmigung. Amtlich wird bekanntgegeben: Nach der Verordnung der Regierungskommiffion vom 2V. November 1934 gilt für di« Etnr«is« in da» Saargeblet für 'dir Zeit vom 27. Dezember 1934 bi» zum 26. Iauuar 1935 ein schließlich folgendes: Die Personen, die in der oben angegebenen Zeit in das Saargebiet einreisen, müssen im Besitz 1. eine« ordnungs mäßigen Reisepasses, 2. einer besonderen Genehmigung zur Einreise in das Saargeblet sein. Der Antrag ans Einreise genehmigung ist unter Uebersendung de» Reisepasses an die Regierungskommiffion, Abteilung des Innern, in Saarbrücken zu richten. Bei Stellung des Antrages erfolgt zweckdienliche Beratung durch die Vertrauensleute und Ortsgruppen de» Saarverein». Die Einreisegenehmigung ist innerhalb 24 Stun den nach der Einreise der OrtspolizeibehSrde des Saargebietes vorzulegen. Sie berechtigt zu wiederholter Einreise in das Saargebiet innerhalb des in dem Genehmigungsvermerk be zeichneten Zeitraumes. Personen, denen die Genehmigung zum vorübergehenden Aufenthalt im Saargebiet schon jetzt erteilt ist, müssen diese Genehmigung vor dem 27. Dezember 1934 erneuern. Die erneuerte Genehmigung berechtigt sie zu wieder- Holter Kin- und Ausreise in das Saargeblet. Mit Geldstrafe bi» zu 750 Franke« oder mit entsprechender Haft wird bestraft, wer diesen Bestimmungen zuwiderhandelt. Die Gebühr für die Einreisegenehmigung beträgt 20 Franken, die Gebühr für die erneuerte Genehmigung 2 Franke«. Die Gebühr kann in begründeten Fällen, insbesondere bei Bedürftigkeit der ein- reisenden Personen, falls ein dringlicher Anlaß zur Einreise besteht, erlassen werden. v. Einer Einreisegenehmigung bedürfen dagegen nicht: ») außerhalb des Saargeblet» wohnende abstimmungsberechtigte Personen. Für iie genügt der von der Abstimmungskom- mission ausgestellte Abstimmungsausweis in Verbindung mit dem Reisepaß, b) Personen, die im Besitz eines saarländischen Rejsepasses^oder- HnesHoarläkdlschmvMerfonentMsW Wbx v) Personen, die die auf Gtund der Verordnung der Regie- rungskommiflion vom 27. Januar 1932 betreffend die Arbeits zentralstelle für das Saargeblet ausgestellte« Legitimation»- -arten sowie die Srenzauswelse gemäß Protokoll über die Ge brauchsrechte an der saarländisch-französischen Grenze vom 13. November 1926 besitzen. (Auf behördliche« Wunsch hin wiederholt.) . * Wichtig für Saarabstimmungsberechtigte. Bei der Aufstellung der Listen der Saarabstimmungsberech tigten für die Eisenbahnfahrten hat sich ergeben, daß Brief sendungen wegen nicht mehr zutreffender Anschrift als unbe stellbar zurückgekommen sind. Die Saarabstimmungsberech tigten, die in letzter Zeit ihren Wohnsitz verändert und ihre neue Anschrift noch nicht gemeldet haben, werden dringend gebeten, ihre veränderte Anschrift ihren Ortsgruppen und. ihren Saarobleuten umgehend mitzuteilen, damit die Eisen bahnfahrkarten ihnen rechtzeitig und, richtig zugestellt perden können. Dl« Kanzlei de» Führers bis 3. Januar geschloffen. Berlin, 21. Dez. Die Kanzlei des Führers teilt mit: Die Diensträume der Kanzlei des Führers der NSDAP, und der Privatkanzlei bleiben von Sonnabend, 22. Dez., bis Donnerstag, 3. Ian. einschließlich, für Besucher geschlossen. Der Schriftverkehr ist während dieser Zeit bih auf dringendste Angelegenheiten einzuschränken. — Devi Führer wurde durch den Staatssekretär des Reichspostministeriums, Dr. Ohnesorge, eine Fernsehübertragung vorgeführt. Es wurden verschiedene Ausschnitte aus Tonfilmen, Sendungen des Ultra- Kurzwellensenders der Deutschen Reichspost in Berlin-Witz leben usw. aufgenommen. , Preisgekrönte juristische Arbeiten. Berlin, 20. Dez. Heute eröffnete Reichsminister Dr. Frank die Präsidialsttzung der Akademie für Deut- sches.Recht. Unter den Anwesenden befanden sich auck Reichsjustizminister Dr. Gürtner, Reichsminister Kerrl und die Staatsminister Pbpitz und Thierack. Nachdem die Ar- beitsberichte erstattet worden waren, verkündete Präsident Dr. Frank das Ergebnis des Preisausschreiben» der Akademie von Weihnachten 1933. Für die Lösung der ersten beiden Aufgaben: „Wandlungen des Eigentumsbegriffes in der deutschen Rechtsauffassung und Gesetzgebung" und „Der Begriff des Standes und seine Funktionen in Staat und Volk" wurden erste Preise nicht zugesprochen. Den zweiten Preis in Höhe von 1000 Mark erhielten Gerkchtsassessor Dr. jur. Eichler, Assistent der juristischen Fakultät der Univerfität Heidelberg bzw. Professor Günther, Innsbruck. Erster Preisträger der dritten Aufgabe (2000 Mark): „Wandlungen im strafrechtlichen Schutz von Staat, Völk und staatstragender Bewegung" wurde Referendar Dr.jur. Ritte r.. Unter den Bearbeitungen der 4. Aufgabe über Umgestaltung der Unter nehmungsformen fand das Preisrichterkolleglum reine Arbeit, die des 1. Preises für würdig erachtet werden konnte. Eine Anerkennung erhielt die Arbeit von Dr. Goetze-Berlin. In einem Schlußwort betonte der Präsident, daß die Akademie auch in Zukunft in einer geschlossenen Front mit allen recht- schaffenen Stellen arbeiten werde, als die Beraterin der Re gierung bei der Gesetzgebung des Dritten Reiches. Kowno, 20. Dez. Im Memelländerprozeß wurde am Donnerstag nachmittag die Verlesung der Anklageschrift nach viertägiger Dauer beendet. Auch dieser Tag verlief im übrigen ohne jede besonderen Ereignisse. Am Freitag werden die Angeklagten zur Sache vernommen werden. Aus Stadl und Land Neue Duttervervrdnung mit Wirkung ab 1. Januar. Das Reichsernährungsministerium hat eine Butterver ordnung erlassen, die zum 1. Januar 1935 in Kraft tritt. Sie hebt die Bestimmungen über die Kennzeichnung der Butter nach der Herkunft auf. Damit entfällt die Kennzeichnung ausländischer Butter nach dem Herkunfts- (ande. Dazu wird erklärt, daß jetzt die gesamte Butter einfuhr durch die Reichsstelle für Milcherzeugnisse, Oele und Jette zentral erfaßt werde. Was heute an Auslandsbutter hereinkomme, entspreche sowohl der Menge wie der Herkunft nach den Bedürfnissen des einheimischen Marktes. Es habe daher für den deutschen Verbraucher keinen Sinn mehr, aus nationalen Gründen den Bezug irgendwelcher ausländischen Butter abzulehnen, denn die Tatsache, daß diese Butter auf dem deutschen Markt erscheint, liefere nach den in der Zwischenzeit getroffenen Maßnahmen ohne weitere» den Be weis, daß ihre Einfuhr der deutschen Regierung erwünscht sei und den Bedürfnissen des deutschen Marktes entspreche. Die neue Verordnung dehnt jedoch nach einer anderen Rich tung hin dis Butterbestimmungen auS. Denn die Kenn zeichnung der Butter nach der Sorte wird jetzt mit Wirkung vom 1. Januar 1935 an auch für Auslandsbutter vorgeschrieben. Alle in Deutschland gehandelte Butter muß also künftig unter einer der erwähnten fiinf Sortenbezeich nungen verkauft werden, die sich nach den Wertmalen der .Butter richten wie Geschmack, Geruch, Gefüge, Aussehen usw. -Die" AnSdehn der-Smktenbezei ^Aussattds^ bUrtm^Wird sö einfach Me möglich geyandhWr;'es genügt? wenn sie vom ersten inländischen Empfänger angebracht wird, ehe die Butter von ihm weiter in den Verkehr gesetzt wird. Endlich bestimmt di« Verordnung noch, daß das Inkrafttreten des Ausformzwanges von Markenbutter um ein Jahr, das heißt bis zum 1. Januar 1936, verschoben wird. * Geburtstag Erust Moritz ArndtS in deu Schule«. Am 26. Dezember sind 175 Jahre seit der Geburt Ernst Moritz Arndts verstrichen. ReichserziehungSminister Rust hat dazu angeordnet, daß vor den Weihnachtsferien an allen deutschen Schulen in würdiger 'Weise dieses Mannes gedacht werde, der in einer Zeit tiefster Erniedrigung und höchsten Auf bauwillens einer der großen Künder deutschen Wesens und Vorkämpfer deutscher Erneuerung war. Daneben haben dfe weltanschaulichen Fächer sein Wollen und Tun lebendig zu machen. Au«, 21. Dez. Die Güterabfertigung teilt uns mit: Am 24. Dez. (Heiliger Abend) erfolgt die Güterannahme von 7 bis 13 Uhr, die -Auslieferung von 7 Lis 15 Uhr durchgehend. Schneeberg, 21. Dez. Die Schüler und Schülerinnen der Staatl. Spitzenklöppelmusterschule und Zei chenschule hängen mit besonderer Liebe an ihrer Schule. Das bewies auch gestern wieder die A d v e n t s fei er, die sie, wie alljährlich, Mit der Lehrerschaft zusammen veranstalteten. Der Schüler Georgi begrüßte am Anfang die Schulgemein schaft mit kernigen deutschen und weihnachtsfrohen Worten. Dann begann in dem stimmungsvollen Raum — dessen wun derschöne Ausschmückung dem Geschmack und dem Fleiß der Schüler alle Ehre machte — ein fröhliches Feiern. Eine lange Folge von besinnlichen Gedichten und Liedern, die meist ge meinsam gesungen wurden, von Instrumentalvorträgen und kleinen Szenen rollte ab. Eine Kaffee- und eine Würstchen pause erhöhte die Stimmung. Die Darbietung des erzgeblr- gischen Stückes: „'s Wiedersaahn", die den Spielerinnen mit ihrer urwüchsigen Mundart mindestens ebensoviel Spaß machte wie den Zuschauenden, schloß den letzten, mehr heiteren Teil des Programms, dem nun noch einige fröhlich« Ueberraschun- gen folgten. Ani Schluß fand der Leiter der Schule, Prof. Lorenz, herzliche Worte des Dankes. Eine besondere Freude für alle war «S, daß der frühere Schüler der Zetchenschule, Kunstmaler Walter Jähn aus Lauter mit unter den Feiernden war. Walter Jähn durfte in seiner Künstlerlaufbahn Höhen erringen, die nicht jedem beschteden sind. Er erhielt als Iüng- ster bereits den Rompreis und wird auch jetzt wieder nach dem Süden gehen. Einen handgreiflichen Beweis treuer Anhäng lichkeit an die Schule gab auch ein« frühere Zeichenschülerin. Sie hatte von ihrem jetzigen Wohnort einen großen Korb Aepfel geschickt, die der „Ruprich" unter allerlei gewürzten Sprüchlein verteilte. Schneeberg, 21. Dez. Am „Tage der Polizei" faM- weiten hier 20 BDM.-Mitglieder und verkauften fleißig Pla ketten. Auf den Schießständen der Priv. Schützengesellschaft fand am 17. Dez. ein Preisschießen der Polizei- und Gendar- meriebeamten mit Gästen statt. Der Reinertrag von 40 RM. wurde dem WHW. zugeführt. Gut war das Ergebnis , der Sammlung am Abend de» 18. Dez., wo die Ortsmusiktrschtzst vor dem Ehristbaum für alle ein Platzkonzert spielte und di« Polizeibeamten und ihre Angehörigen unter den zahlreichen — Raubübersall auf «in Lohnbüro. Fünf maskiert« Räu- ber überfielen gestern das Lohnbüro der Electric Tompany in Philadelphia, schlugen den Wachbeamten nieder un» raubten einen Geldsack, der etwa 45 000 Dollar enthielt. Di« Räuber entkamen unerkannt. — Kraftwagenräubet vor Gericht. Dor dem Berliner Landgericht begann der Prozeß geaen eine Band« von Kraft- wagenräubern. Sieben Angeklagte haben sich zu verantworten, die in drei Monaten in über 50 Fällen Personenkraftwagen entwendet und ausgeplündert und mit den Wagen noch Diebes- führten unternommen haben. — Diebstähle in der Staatsmünze. In Hamburg führten polizeiliche Ermittelungen zur Aufdeckung von Dieb- stählen in der Staatsmünze durch zwei Angestellte des Be- triebes. Es handelt sich um etwa 1600 Mark. Der Dreher Wilhelm G. verübte Selbstmord, bevor er in Haft genommen werden konnte. Ein weiterer Täter, der Oberpräger W., wurde festgenommen. - .... — 200 000 Mark für Liebesbrief« Napoleons. 315 bisher veröffentlichte Liebesbriefe Napoleon» an die Kaiserin Marie Luise wurden auf der Versteigerung 1n London von der französischen Regierung für über 200 000 Mark erworben. — Der neue Stern. Einem Aufsatz von Dr. Brück vom Astrophysikalischen Observatorium in Potsdam entnehmen wir folgendes: Am Freitag, 14. Dez., nachmittags, erhielt das Astrophysikalische Observatorium Potsdam folgendes Tele gramm: „Nova Herkules Prentize dritte Größe 27/127/044 47 Helle Banden." In die Sprache des Laien übersetzt bedeutet dies, daß ein Engländer namens Prentize an einer be- stimmten Stell« des Himmels einen verhältnismäßig Hellen neuen Stern gefunden hat. Di« Entdeckung solcher „neuen Sterne" ist für den Astronomen stets ein Ereignis. E« gelang, trotz der schlechten Witterung, einige Aufnahmen zu machen. Sie zeigten, daß es sich auch hier bei der Nova Herkules um einen typisch neuen Stern handelt. Die Dezeichnung „neuer Stern" kann zu Irrtümern verleiten. Der Astronom glaubt nicht, hier eine Schöpfung aus dem Nichts beobachten zu können. Gr muß auch di« Meinung ablehnen, als handle es sich um einen Zusammenprall zweier Sonnen. Wir haben wohl mehr in dem plötzlichen Aufleuchten einer Nova «ine Art Explosion eines Sternes,als. Holge plötzlicher /starker Aende- rungen der Verhältnisse in seinem Innern vor uns. Das Be merkenswerte an jeder Nova ist nämlich das plötzliche Aufleuchten, bei dem der Stern innerhalb von Stunden millionenmal und mehr Heller und damit dem bloßen Aue sicht bar wird. Hat die Nova die größte Helligkeit erreicht, so wird sie schwächer, um nach mehr oder weniger langer Zeit «kn Sternchen zu werden, wie sie früher war. Bei der neu ent deckten Nova hat diese Explosion wahrscheinlich schon mehr als tausend Jahre vor Christi Geburt stattgefun den. So lange hat das Licht gebraucht, um bis zu uns zu ge langen. Vor vierzehn Jahren wurde die letzte Helle Nova im Sternbild des Schwanes entdeckt, vor sechzehn Ähren tauchte im Adler ein neuer Stern auf, der zu den hellsten Sternen des Himmels gehörte.
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