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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193508159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19350815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19350815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-15
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.08.1935
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L. K-rtfetz«»-. LW>- M ein W« nix riä küi St zwi den hab 2 Ä 2 v g 2 c I m w E g' Gebi und mell solch liche nich ferti tun« Pre daß Pol Mal« im S Berli Kuni bewe den verke da d Leite rüge bürg füllu »roß Dk wt da fri in Ic N Ei ni e nicht mehr getanzt. Seit der ie verarmt zurückgeblieben war, Arbeit und immer wieder Arbeit L Holzfischrr »er Mr »ei der Arbeit. säftiat, die tal- tm Ufer aufzu. (Weltbild-M.) Charly Mendel schüttelte sich. Was für ein scheuß. licher Name! Zuur Zähnestumpfwcrden. Wer mochte dieser Marine sein? Ein guter Bekannter von Tante Jette ant jeden Fall, da sie ihn duzte. Ob er auch hier wohnen sollte? Na, hoffentlich war er nett, obschon der greuliche Name,Männe* eher auf einen Dackel als für ein männliches Wesen paßte. „Heute abend kann ich nicht, Tante Jette,* erklärte nebenan der fremde „Männe". „Warum flicht? Was hast du denu vor?* „Was du abgelehnt hast, Tante. Ich will auf einen Maskenball gehen, und wenn Herrn Schott'S Karten für denselben Ball gelten, würde ich mir eine davon erbitten." S„Es ist das MaSkenfest der Filmkünstler* sagte „Famos! Da will ich auch hin. Kann ich eine Karte haben?" „Mit dem größten Vergnügen!* „Klappt wie dje Fanst aus's Auge,* erklärte Fräulein Fräulein von Verleit sog Traß in die Wohnstube. Peter Schott schleppte Handkoffer und Paket hinter« drein und wollte sich dann diskret entfernen. Aber daS gab'S bei Tante Jette nicht. Sie holte ihr geliebtes Danziger Goldwasser herbei, schenkte drei Gläser voll und machte Traß mit dem Jour« nalipen bekannt. Dabei gluckste und redete sie und voll« führte in ihrer Freude einen solchen Lärm, daß alle drei das Oeffnen der EtngangStür überhörten. Charlotte Mendel war nach Hause gekommen. Eie lauschte, hörte Tante Jette» Lachen und sonor« Männerstimmen. Die lebhafte alte Dame hatte also wieder einmäl Besuch. Charlotte Mendel ging leise in ihr Zimmer, knipste das Licht an und legte Hut und Mantel ab. Dann packte sie den blauen Pagen aus und legte da- Kostüm sorgfältig auf den Diwan. Sinnend betrachtete sie LaS Gewand. ES iäb wunderhübsch aus. Di« blaue Seide schimmerte im Licht. Die kleine Kappe mit -er kecken Feder lockte. Charly Mendel seufzte. Seit Jahren hatte ne Bat« gestorben und hatte eS für sie nur gegeben. All die hübschen Sachen, die ein weibliche- Wesen beglücken, hatte sie anderen Frauen verkauft. Gewiß, sie lebte sorgenlos, hatte bei Madame Geor« aette eine gute Stellung, bei Tante Jette ein behagliches Heim. Aber! Es war das Aber, das in jeder jungen Brust schlum mert und da- Sehnsucht nach dem Glück bedeutet, Sehn sucht nach Lichterglanz, Musik, Fröhlichkeit und Lachen. Nebenan lachte gerade Fräulein von Perkeit hellauf. Charly Mündel fuhr auS ihrer Träumerei empor. Ihr Zimmer lag neben Tante Jettes Wohngemach. Die alte Dame sprach jetzt so laut, daß Charly jedes Wort verstand. „Der Peter wollte mich auf einen Maskenball schleppen. Weil er zwei Freikarten übrig hat, soll ich mit ihm al- Königin der Nacht übers Parkett huppen, hi, hi!" „Fräulein von Perkeit zieht eS aber vor, Skat zu spielen," bemerkte jetzt Peter Schott. „Stimmt! Männe, wenn du den dritten Mann machen willst, braucht sich Buttgereit heute kein reine- Halstuch mehr umzubindeu.* „Hast du den Buttgereit noch immer, Tante Jette?* vernahm Charly nun eine fremde Männerstimme. „Jawoll, die olle Gewürznelke wurschtelt immer noch rum. Na, wie ist eS mit dem Abendskat, Männe?* Männel . : „Eie sind wohl mall, Peter? Ich soll auf» Masken ball gehen und mich zum Popanz machen! Nehmen Eie Ihre Phantasie zu Hilfe und stellen Sie sich Tante Jette in einem Maskenkostüm vor. Wohl als Königin der Nacht, wie? Da lachen ja die Hühner! Gehen Sie doch selber zu der Hopseret, mein Sohn.* „Tu ich ja auch, Tante Jette. Ich hab' aber doch zwei wunderbare Freikarten über. PressebillettS. Warum sollen die verfallen? Wir könnten beide zusammen da» Tanzbein schwingen.* „Peter, «in Tango mit Ihnen würde mich direkt reizen!* „Abgemacht!* „Ree, nee, nischt zu löten an der Holzkiste, mein Sohn! Außerdem hab ich schon eine Verabredung. Kommissar Frettchen kommt heute abend zum Skat." Der Kommissar war Mieter tm Perkettschen Hause. Tante Jette hatte sich mit ihm angefreundet, weil er so schöne Serbrechergeschichten aus seiner Praxis erzählen konnte. „Da fehlt ja der dritte Mann,* versuchte der Journa- list die geliebte Skatpartie zu verekeln. „AlS dritten Mann holen wir uns den ollen Butt gereit rauf.* „WaS? Ihren Portier! Aber Tante Jette!* ent rüstete sich Schott scheinheilig. „Warum denn nichts bellte die alte Dame wütend. „Erstens ist Buttgereit ein Lan-Smann von mir, -weitens ist er ein ordentlicher Mensch und drittens hat er gute Manieren. Er schmeißt keine Asche auf den Tep pich und bind' sich immer ein sauberes Halstuch um, wenn er zu mir 'rauf kommt. Sagen Sie mir nischt auf Buttaereiten! Und Ihre Freikarte können Sie Charly Mendel schenken. Som junges Mädel schwenkt gern mal da- Tanzbein.* „Aber nicht mit mir,* sagte Schott betrübt. „Mir zeigt Fräulein Mendel immer die kalte Schulter." „Weil Sie 'n frecher Stint sind, Peter. Komm den Frauen zart entgegen — nanu, was für'n Idiot klingelt denn da?* Draußen erscholl kurz und energisch die Flurglocke. „Die Guste ist nach Bier gegangen. Ich werb? mal Nachsehen, wer da bimmelt. Wird wohl 'n Bettler sein." Ehe Peter Schott sich zum Oeffnen erbieten konnte, war Fräulein von Perkelt wie ein Wiesel in die Diele ytuausgefahreu. Der Journalist hörte sie mit Feld webelbaß schreien: „Hier wir- nischt gegeben!* Die Antwort -es vermeintlichen Bettlers konnte Schott natürlich nicht verstehen. Statt dessen hörte er, wie das alte Fräulein die Tür aufriß, da« sie fast aus den Angeln flog. DaM MMn ein Aufschrei und «ine Serie erstickter Ouiekser, so daß Schott es mit der Angst bekam. War die unvorsichtkae Dame, -ie in ihrer Furchtlostg- leit jedem die Tür öffnete, von einem Unhold über- fallen worden? Schnürte ihr ein Mörder die Kehle zu? Schott ergriff als erstbeste Waffe einen Brieföffner aus solidem Hartmetall und stürzte zur Rettung von Tante Jette hinaus. Er fand seine Wirtin in den Armen eines großen, braungebrannten Mannes, in -essen Pelzmantel sie ihre erstickten Begrüßungsschreie brubbelte. Auf dem Boden stand ein Handkoffer und daneben lag ein Papierpaket, das aus den Fugen ging. Peter Schott ließ sein Mor-instrument sinken. „Männe!" jubelte Tante Jette. „Mensch, das iS 'ne freudige Ueberraschung in der Abendstunde! Peter, stehen Sie doch nicht so verdattert da! Was haben Sie denn in der Hand? Einen Dolch? Dämliches Huhn, das ist doch ein alter Freund von mir! Kinder, ich mutz was trinken!" von Verkett ürsstW. «Jetzt «erde zeigen, MänNe. Du kannst die S im« perliese* haben." „Zimperliese? Wer ist denn da-?* hörte Charly den Fremden fragen. ... „Erkläre ich dtr alle- morgen. Da» ist 'ne lange Ge« schichte. Komm jetzt. Veter, wo wollen Sie beunbin?" „Ich muß mlch noch einmal bet meiner Zeitung blicken lassen und -ehe von da au- auf den Ball. Meinen Domtno habe ich schon auf der Redaktion. Einfach und praktisch!- „Und wa» wird au» der anderen Freikarte? Wissen Sie wa», Peter? Schieben Sie die Karte der Charly durch die Tür. Wenn sie sie beim Nachhausekommen findet, kriegt sie vielleicht auch Lust auf den Ball. Zu gönnen Ware ihr so ein ^bißchen Tanzeret. Ein jttnge» Mädel mutz auch mal ein Vergnügen haben." Charly hörte das Klappen von Türen. Bom anderen Ende der Wohnung kämen die Stimmen von „Männe" und Tante-Jette. Und dann wurde eine weiße Karte unter den Türspalt geschoben. Sacht holte sie daS Bttlett herbei, hockte sich auf Len Diwan und betrachtete abwechselnd die Karte und das Kostüm. - ' Sollte sie e- riskieren? Sollte sie auf den Ball gehen? Ob das Kostüm überhaupt paßte? Ehe Charly so recht zum Ueberlegen kam, hatte sie den blauen Pagen angezogen. Das Kostüm paßte famos. Und nun kam eS wie ein toller Uebermut über das Mädchen. Ja, sie wollte daS MaSkenfest mttmachen. Sie wollte tanzen und vergnügt sein. Sie wollte Charly Mendel wüßte selbst nicht genau, was sie in diesem Augenblick alles wollte, wünschte und erwartete. Jedenfalls hatte die alte, gescheite Tante Jette -echt: Ein junge- Mädel mutz doch auch einmal ein Ver gnügen haben! Aber wa- wird Madame Georgette dazu sagen? fragte CharlyS Gewiffett. Pah, wur-e Ler Mahner beruhigt, -ie wird nie etwas erfahren. Morgen früh bügele ich das Kostüm wieder auf und nehme es mit ins Geschäft. Kein Mensch wird etwas merken. Aber jetzt brauche ich eine Maske! Charly ktamte in ihren SchubläLen. Sie fand em Stück schwarzen Samt und holte Nadel und Schere, um sich eine Maske zu schneidern. Dabei lauschte sie auf Lie Geräusche in der Wohnung. Sie hörte Peter Schott fortgehen. Der fremde „Männe" war offenbar in seinem Zimmer. Fräulein von Perkeit sauste in der Wohnung umher, komman-ierte und schwatzte mit dem Dienstmädchen. Dann klingelte eS. Tante Jettchen begrühte mit Hallo ihren Mieter und Skatbruder, den Kommissar Frettchen. Sie führte ihn ins Wohnzimmer, rief nach Bier und -er Brötchen platte und krähte schließlich über die Diele: „Männel Männe! Komm essen!" Dieser „Männe" geht mir bald auf Lie Nerven, Lachte Charly ärgerlich un- fäüelte eine zweite Nadel em. Wenn ich chu zu sehen bekomme, werde ich unwillkür lich „Männe* Lenken un- lachen müssen. Da kommt er ja schon angerannt. Traß war -em Rufe des alten Fräulein- gefolgt. Charlotte hörte, wie er dem Kommissar vorgestellt wur-e. Sie gab sich Mühe, de« Namen zu verstehen, aber eS gelang ihr nicht, weil Guste gerade mit -em Service klapperte. „Du kannst^ein paar Brötchen mit uns essen und einen Schluck Bier trinken, Männe," sagte Tante Jette. „Schade, daß -u auf -en dämlichen Ball willst. Wir hätten so schön zu -ritt spielen können." „Heute geht es nicht, aber ein anderes Mal gern, Tantchen." „Dann nehmen Sie sich nur ordentlich Zeit," lachte der Kommissar. „Unter fünf Stunden kommen Sie bei Fräulein von Perkeit nicht davon, wenn sie sich erst 'mal in ihren Skat kniet. Solange kann ich aber heute nicht bleiben." „Nanu! Wollen Sie etwa auch tanzen gehen, Kam« missar?" „Nee, aber ich will ein paar Leutchen tanzen lassen. Ich bin nämlich einer Gaunerbande auf der Spur und wenn alles klappt, kann ich die Gesellschaft heute hopp nehmen." (Fortsetzung folgt.) vor den ««rohameWrschaft»»» d«r Bud«r«r la Berlitz. Di« meisten Nationalmannschaften, di« an den Europameister schaften auf der Olympiaruderstreck« in Berlin-Grünau vom 1«, bis 18. August teilnehmen, sind zu einem letzten Training in Berlin einaetroffen. Unser Bild zeigt den un- garischen Achter, den selbst da« regnerische Wetter an einer Ausfahrt nicht hindern kann. '(Schirner — M)
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