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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 09.04.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-185104099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18510409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18510409
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1851
- Monat1851-04
- Tag1851-04-09
- Monat1851-04
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Großenhainer Unterhaltnngs- und Ameigeblatt. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke. 29. Mittwoch, den 9. April 1851. Lagesnachrichten. Sachsen. Am 4. April bcrathschlagte die erste Kammer erst über einige Kleinigkeiten und dann über die Nachträge zum Ablösungsgesetze. Be kanntlich hatten sich die Kammern bisher nicht darüber einigen können, da die zweite Kammer von einer nachträglichen Ablösung der seit zwei Jahren schon durch die Grundrechte weggesallencn Rechte nichts wissen wollte. Die Regierung war zuerst derselben Meinung, hatte aber im letzten Vereinigungsvcrfahren bis zu einer halben Million dazu bewilligt, welche aber nicht die Verpflichteten, sondern alle Steuerpflichtigen bezahlen sollen. Ab gelöst sollen nun noch werden Losgcld, Quittir- kreuzer, TheUschilling, Consirmationsgeld rc., wie früher nach dem Gesetze von 1846, alle übrigen sollen mit dem 15fachen Betrage von dem Staate von obiger halben Million entschädigt werden. Gegen 8 Stimmen ging die Kammer darauf ein. — Die Sitzung der zweiten Kammer vom 4. April betraf gleichfalls das Ablösungsgesetz. Das uner wartete Resultat war dasselbe wie in der ersten Kammer; es werden 500,000 Thaler zur Ablösung der bekannten Rechte aus der Staatscasse bestimmt. Einige städtische Abgeordnete sprachen in ziemlich bestimmten Ausdrücken dagegen als eine Unbillig keit, die man dem Gewerbestande, der so schon schwer genug belastet sei, mit aufbürde, der gar nicht dabei interessirt sei, was aber nichts half. Die Kammer nahm, nachdem sie zweimal mit großer Majorität sich gegen jede solche Ablösung ausgesprochen hatte, dieselbe mit 45 gegen 14 Stim men an. Der Sitzung vorher ging eine einstündige vertrauliche Besprechung im Sitzungssaale, wobei verschiedene Delicatessen an Speisen, Getränken, Eis rc. verabreicht wurden. Die Sitzung vom 5. April begann mit einer Interpellation Riedels, wie die Untersuchung wegen des Desicits (von 104,000 Thaler) aus der Hauptstaatscasse stehe, von der man so lange nichts mehr erfahren, und wie eigentlich diese „großartige Spitzbüberei" zu Stande gekommen sei. Hierauf ging es an die Aufhebung der deutschen Grundrechte, die schließ lich mit 51 gegen 8 Stimmen beschlossen ward. Die von der Regierung beliebte Bestimmung zu Gunsten der Juden, daß sich dieselben über das ganze Land ausbreitcn könnten, wurde nach einem Anträge Haberkorns vor der Hand aufgeschoben, obgleich Minister v. Friesen sich der 1062 sächsischen Juden, welche die sächsische Bevölkerung wahrlich nicht zu fürchten brauche, warm annahm. Preußeu. Im Artillerielaboratorium zu Cöln fand eine Explosion statt, durch welche bis jetzt 17 Menschen ihren Tod fanden und viele bedeutend verbrannt noch darniederliegen. — Die Pallisaden an den preußischen Festungen dürfen auf Befehl des Kriegsministers vor der Hand noch nicht ent fernt werden. — Der Prinz und die Prinzessin von Preußen werden der Einladung der Königin von England, im Mai nach London zu kommen, Folge leisten. — Die anhaltische, thüringische und Nordbahngcsellschaft machen auf die vom verstorbe nen König von Preußen testamentarisch gesetzte Prämie von 1 Million Thaler Anspruch für die Fortführung einer Eisenbahn von Berlin bis Frank furt a. M. — Der Wunsch Preußens soll es sein, daß der Bundestag schon den 15. April vollzählig sei. Würtemberg. Die Regierung hat für gut be funden, den alten Landtag wieder zu rchabfliliren. Kurheffen. Die Noth des Landes, das po litische Elend gar nickt in Betracht gezogen, wird als immer noch sehr groß geschildert. Vorzüglich die von den Bundestruppen heimgesuchten Gegen den sind ruinirt und haben zu allem andern Un glück auch noch an ansteckenden Krankheiten viel zu leiden. Um das Malheur voll zu machen, trei ben zu Fulda und der Umgegend noch die Jesuiten ihr Missionsunwesen. Hamburg. Das Schiff „Hamburg" ist mit den aus dem ehemaligen schweswig-holsteinschen Heere rekrutirten „brasilianischen Söldlingen", wie die Leipz. Zeit, berichtet, in See gegangen. Die brasilianische Regierung wird vier vollkommen aus gerüstete Batterien bald nachkommen lassen. Schleswig-Holstein. In Rendsburg haben Schlägereien zwischen Oesterreichern und Preußen staltgehabt. — Der österreichische General Signorini und der dänische General Gerlach sind wegen ver schiedener Unterhandlungen mit einander uneinig geworden und haben sich gefordert. Oesterreich. Eine Flugschrift „Preußen muß mediatisirt werden" ward hier verboten. — Schwar zenberg wird nicht wieder nach Dresden gehen. — Der Kaiser ist in Venedig gut ausgenommen wor den; desto feindseliger ist die Lombardei Allem, was
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