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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.10.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193810214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19381021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19381021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1938
- Monat1938-10
- Tag1938-10-21
- Monat1938-10
- Jahr1938
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.10.1938
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Durch da« !«« vo« deutsche« Zollbeamte« u«d eine« die Proksch, beauftragt, die Reichstreuhänderverwaltung für sudetendeutschen Gebiete einzurichten. Tokio, 21. Ott. Die japanischen Truppen besetzten an her Yangtsefront die Tayeh-Eisengruben. Da» Gesamtvor- kommen der Gruben wird auf 100 Mill. Tonnen geschätzt. Bis jetzt wurden jährlich SOO VW Tonnen Eisenerze aus diesen Gruben nach Japan verschifft als Entgelt für etwa 80 Mill. Yen, die von Japan in den Gruben angelegt worden find. Der Aonzern der japanischen Eisenwerke wird in Zukunft die Aus beutung der Gruben übernehmen. — Am Nordufer des Dangtse wurde Aishui eingenommen. Warschau, 20. Okt. Die in dem an Polen abgetretenen Olsagebiet bis jetzt bestehende Kommunistische Partei ist auf gelöst und die Zugehörigkeit zu ihr unter Strafe gestellt worden. Der Arbeitsdienst in den Sndetengebiete«. Teplitz-Schönau, 21. Okt. Generalarbeitsführer v. Gönner, Inspekteur des Dienstamtes in der Reichsleitung des Arbeits dienstes, erklärte in einer Unterredung über den Aufbau des Arbeitsdienstes in den sudetendeutschen Gebieten, die vor- dringlichste Aufgabe sei die Führerwerbung und Führeraüs- bildung. Es würden gebildet ein bis zwei Arbeitsgaue, 13 bis 15 Arbeitsdienstgruppen mit etwa 100 Arbeitsdienst abteilungen; jede Abteilung habe eine Stärke von etwa 200 Führern und Männern. Der Gesamtaufbau werde am 1. Juli 1939 vollendet sein. Für den Arbeitsdienst der weiblichen Jugend würden aufgestellt: 1 Bezirksleitung und 7 Lager gruppen mit etwa 70 Lagern. Die Belegschaft jedes Lagers betrage 40 Arbeitsmaiden und Führerinnen. Der britische Innenminister rechnet mit de« Gegner« der Friedenspolitik ad. Bon Churchill zu Baruch» Die „Berliner Börsenzeitung* beschäftigt sich in einem: „Bon Churchill zu Baruch" überschriebenen Artikel mit einer Rundfunkrede, die Winston Churchill vor kurzem an das amerikanische Volk gehalten hat, und mit Ausführungen, in denen der amerikanische Finanzmann Baruch für eine Auf rüstung größten Ausmaßes eintritt. Das Blatt schreibt Tschechischer Aebersa« aus ei« sudetendeutsches Dors. Energisch« Abwehr. Lobofltz, 20. Okt. Gestern drang nach dem Abzng der deut- scheu Truppen eine Bande von 50 Tschechen unter Führung eines tschechischen Offiziers in das sudetendeutsche Ciskowitz, Schelkowitz ein. Die Bande, in der sich uniformierte Ange hörige der tschecho-slowakischen Armee befanden, bedrängte die Bevölkerung, verlangte die Herausgabe der Führerbilder, die sofortige Beseitigung der Hakenkreuzfahnen sowie die Ueber- gäbe von Geiseln. Ferner wurden Plünderungen versucht. Zur beschleunigten Durchführung des vom Beauftragten für den Dierjahresplan erteilten Auftrages sind durch die in Frage kommenden reichsdeutschen Grenzarbeitsämter besondere Dienststellen der Reichsanstalt in den sudetendeutschen Gebieten errichtet worden. Diese Dienststellen haben unmittelbar nach der Besetzung der Gebiete durch die deutschen Truppen ihre Tätigkeit ausgenommen. Der Reichsarbeitsminister hat den Reichstreuhänder für das Wirtschaftsgebiet Ostmark, Gauleiter dazu u. a.: „Es ist bedauerlich, aber wahr, daß Churchill und Baruch in der amerikanischen Oeffentlichkeit im allgemeinen den er wünschten Erfolg gehabt habchz. Indessen scheint Churchill den Bogen überspannt zu haben, denn mehrere Zeitungen rücken von ihm ab. Sie sind keineswegs davon überzeugt, daß Nord oder Südamerika von einem bewaffneten deutschen oder italie nischen Angriff bedroht seien, und noch weniger bereit, die Vereinigten Staaten ohne weiteres für ein Kriegsbündnis oder einen Kriegszug in Europa zur Verfügung zu stellen, zumal die Politik Churchills eine glatte Sabotage der amtlichen englischen Außenpolitik darstellt. Der Artikelk beschäftigt sich dann mit der Ausdehnungepolitik anderer Mächte und fährt fort: „Es gibt allerdings ein Land, dessen Herrschaft auf allen fünf Kontinenten allgegenwärtig ist, ohne daß es von sein» Freund, find zwelftllo, bereit, bi» »um letzten Engländer und Franzosen, ja bi« »um letzten Amerikaner »u kämpfen, di, auf diese jüdisch, Hausmachtpolitik hereinfallen. Er wird um so bereiter sein, als sich damit, wie die Untersuchungen de» amerikanischen Munition»aussckusses beweisen, die gran diosesten Finanzoperationen verbinden lassen. In Ihren Planen und Haßkomplexen spielen dir Engländer und Ameri kaner nur die Rolle von Hilfsvölkern. Und ein Churchill und Duff Cooper halten als selbstbewußte Briten dem Juden Baruch den Steigbügel." Roch eine Abfvhr. Wafhf« gto «, 21. Okt. Senator Reynolds von Nord- karolina, Mitglied de» Militärausschüsse« de, Senat«, erklärte zur Rnndsnnkansprache Churchill» an Amerika ». a.: „Chur, chill hat da» amerikanische Volk z« einem Weltkrieg gegen Deutschland aufgefordert, um wieder einmal die Demokratie zu retten. Als ich das Härte, mutzte ich an 1917 denken." Auch beute sei diese Phrase nur wieder ein Borwand, um andere für den an allen Ecken und Enden bedrohten britischen Imperiolis, mu» die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen. 3« Wahr- heit werde das britische Volk von 2000 Familien regiert. Churchill habe seinen Ruf gerade jetzt an Amerika gerichtet, weil die britischen Interessen in Hongkong und im übrigen China und die der Franzosen in Indochina heute mehr al» je bedroht seien. Großbritannien und Frankreich besäße« mehr Land in Asten, als alle anderen Nationen znsammengenommen, und diese beide« sog. Demokratie« hatten auch mehr Kapital in Afi«« angelegt, als bi« ganze übrige Welt, ausgenommen Japan. Frankreich sei ein Wrack, das am Rande des Komm«, nismus stehe. Reynolds schloß mit den Worte«: „Ich kenne da« amerikanische Volk; es ist hundertprozentig dagegen, daß die Bereinigten Staaten in internationale Situationen ver- wickelt werden, die «ns in einen Krieg hineinziehe« könnten." Di« Slowaken für Volksabstimmung. Warschau, 20. Okt. Der Sonderbeauftragte der slowakischen Regierung, Sidor, bleibt vorläufig in Warschau, wo er noch von dem Außenminister nach dessen Rückkehr au« Rumänien empfangen werden wirb. In emer Unterredung gab Sidor seinem Bedauern über die Zerschlagung der Verhandlungen in Komorn Ausdruck. Die Slowaken seien der Ansicht, daß die Bevölkerung der Kreise, deren Abtretung die Ungarn fordern, selbst sagen solle, zu welchem Staat sie gehöre« wolle. Die karpatho-ukratntsch« Frag« sei eine Angelegenheit der Bevölk«. rung dieses Gebiete« und seiner Regierung. Irgend einen Fortschritt für die Menschheit gegeben habe, der durch die Unterwerfung unter die Gewalt erzielt worden sei, so antworten wir: Nachdem das englische Empire mit seinen demokratischen Einrichtungen, einschließlich der sog. Freiheit dos Individuums, von englischer Seite als ein, wenn nicht der Fortschritt der Menschheit schlechthin bezeichnet wird, scheint es solche Fortschritte gegeben zu haben. Ts liegt hier offenbar dasselbe englische Wunder vor wie bei den zivilisatorischen Bomben, die für die Betroffenen Frieden und Freiheit und den barbarischen Bomben, die Krieg und Knechtschaft mit sich bringen, Präsident Roosevelt hat sich in den kritischen Tagen im Namen des Friedens mit warmen Aufrufen an die euro päischen Staatsoberhäupter gewandt: Wäre es nicht ein ebenso großer Dienst am Völkerfrieden, wenn er darum besorgt wäre, daß sein Land nicht von Kriegshetzern mißbraucht werden könnte? Wäre es nicht in aller Interesse, Leute wie Baruch, die aus vielen Gründen, selbst wenn sie wollten, nicht unbe fangen sprechen könnten, zur Zurückhaltung zu veranlassen? Staltdessen kann sich dieser den Anschein geben, als bestimme er im Einverständnis mit dem Präsidenten die künftig» ameri kanisch« Nutzen- und Innenpolitik. Was Baruch dazu bewegt, ist leicht zu erraten. Das Judentum, dem er angehört, hat in den letzten Monaten in Europa schwere Rückschläge erlitten. Der Raum, der ihm zur Verfügung steht, schrumpft rasch zusammen. Nicht« logischer, al» daß er versucht, noch einmal eine Weltkriegslage zu schaffen, ehe die Juden durch ihren wachsenden Prozentsatz auch den großen Demokratien lästig Dah^r die Bündnisbemühungen. Herr Baruch und Erst Kant««, da«« Hanka«. Tokio, 21. Okt. Kriegsminister Jtagaki erklärte in der heutigen Sitzung des Kabinetts u. a., daß die japanischen Truppen Kanton noch vor der Einnahme Hankaus besetzen würben. < Der Leiter des zentralchinestschen Waffen- und Munitions- einkaufamtes in Hongkong, Twsoong, hat die britische Kolonie verlassen und das Amt nach Singapore verlegt. Diese Mit teilung wird hier deshalb für besonders wichtig gehalten, weil daraus hervorgeht, daß England auch weiterhin als wichtigster Versorger Chinas mit Kriegsmaterial angesehen werden muß. Die bisher in Hongkong angehäuften Waffen- und Munitions- Vorräte werden nunmehr voraussichtlich ihren Weg zur chine- fischen Armee über Haiphong, einem Hafen im Norden von Indochina, finden. dem Adolf-Hitler-Platz angetretenen Schuljugend und der Be- völkerung sprach. Dann fuhr er nach Trautenau, wo ebenfalls ein, Kundgebung stattfand. Er erklärt« u. a.: „Jetzt steh«« 80 MMonen Deutscher beieinander und sagen: Unsere Händ« in. einander, unsere Spaten und Hämmer miteinander und unsere Schwerter füreinander!" In dem Riesenaebirgsdorf Niederhof, wo Peter Donnhäussr, der subetendeutsche Lehrer und Frei heitskämpfer geboren wurde, gab Rust der Schule den Namen „Peter-Donnhäuser-Schule". Er stiftet« der Schule ein« Bücherei. Polizei und A übernimmt Schutz der geräumte« Grenzgebiete. Berlin, 20. Okt. Wie der Zwischenfall bei Lobositz im Be zirk Teplitz-Schönau beweist, versuchen nach dem Abrücken der Wehrmachtsformationen aus den fudetendeutschen Gebieten tschechische Banden, die deutsche Bevölkerung durch Grenzüber- fälle zu beunruhigen und von der friedlichen Aufbauarbeit abzuhalten. Außer dem Zwischenfall in Liskowktz-Schelkowitz waren in einer Ortschaft südwestlich von Gablonz tschechische Zollbeamte auf deutschem Gebiet erschienen und hatten unter der tschechischen Minderheit Zusammenrottungen verursacht. Sjp wurden von der deutschen Bevölkerung wieder über die Demar- kationslinir zurückgetrieben. In einzelnen Ortschaften der Be satzungszone III versuchten tschechische Insurgenten im Verein mit Kommunisten durch Abreißen von Hakenkreuzfähnchen, durch Durchschneiden von Fernsprechkabeln und ähnliche Sabo- tageakte Unruhe zu stiften. Da auch in anderen Gebieten nach der Räumung durch die Wehrmackt ähnliche Zwischenfälle zu befürchten sind, wurden zur Beruhigung der Bevölkerung in die gefährdeten Ortschaften stärkere Kräfte Ordnungspolizei und ss gelegt, teilweise motorisiert, die jedem Uebergriff tschechischer Banden sofort mit Waffengewalt entgegentreten und für die Sicherheit in diesen Gebieten volle Gewähr leisten. Der kriegshetzerische Theologie-Professor Die volksbewußte evangelische Presse lehnt ihn scharf ab. Berlin, 20. Okt. Der Vertreter der sog. Dialektischen Theologie, Professor Karl Barth, früher Professor in Bonn, jetzt Professor in seiner Heimat, Basel, hat nach einem Bericht des holländischen Blattes „De Nederlander" schon vor Abschluß des Münchner Vertrages mit Beziehung auf Deutschland fol- gende Ausführungen gemacht: ,Zst denn die ganze Welt dem bösen Auge der Riesenschlange verfallen? Und ist der Pazifis- mus der Nachkriegszeit tatsächlich so furchtbar gelähmt, daß ihm jede Entschlußkraft fehlt? Ich wage zu hoffen, daß die Söhne der alten Hussiten dem allzu schlaff gewordenen alten Europa dann zeigen werden, daß es auch heute noch Manner gibt. Jeder tschechische Soldat, der dann kämpft und leidet, wich dies auch für uns und — ich sage es jetzt ohne Rückhalt —, er wird es auch für die Kirche Jesu tun . . . eines aber ist sicher: Jeder nur menschenmögliche Widerstand muß jetzt an den Grenzen der Tschecho-Slowakei geleistet werden." Der Mann, dessen Zurechnungsfähigkeit angezweifelt werden muß, ist also unter dem Deckmantel der „Friedensliebe" bereit, die Welt in einen Krieg zu stürzen. Christliche Männer haben, Gott sei Dank, anders gedacht als der anmaßende Schweizer Professor, z. B. der britische Premierminister! Die volksbewußte evangelische Presse Deutschlands hat Barths Vorgehen einhellia verurteilt. Es heißt in ihren Blättern u. a.: „Wir können das nur als infame Kriegshetze und Lästerung des Namens Gottes und Christi bezeichnen. Barth hat damit alle Brücken zu Deutsch land, auch zum deutschen Protestantismus abgebrochen. Gerade, wenn man diesen Schweizer Theologen in seinen früheren Schriften ernst genommen hat, erschrickt man vor der mensch lichen und theologischen Verblendung . . . Vielen der ernst lichen Denker und treuesten Deutschen wird es ein tiefer Schmerz sein, zu sehen, wohin die Entwicklung dieses Mannes gegangen ist. Es ist wohl unnötig, hinzuzufügen, daß alle Theologen und Christen in Deutschland, welcher kirchlichen und kirchenpolitischen Richtung sie auch angehören mögen, derartige Auslassungen des politisierenden Theologen Barth radikal ab lehnen. Nur mit tiefer Scham kann man feststellen, daß dieser Mann, der den heiligen Namen Christi in einer derartigen Weise mißbraucht, Professor der Theologie ist. Wir scheuen uns nicht, auszusprechen, daß diejenigen, die sich weiter mit Karl Barth solidarisch erklären, nach solcher Stellungnahme Verrat an der christlichen Wahrheit, an der reformatorischen Glaubenshaltung und am deutschen Volkstum begehen!" Kommunistische Partei auch in der Tscheche! verdate«. Prag schickt Emigranten ins Arbeitszwangslager. Prag, 20. Okt. Mit dem heutigen Tage wurde die Tätig keit der Kommunistischen Partei in der Tschecho-Slowakei, im Lande Böhmen und Mähren-Schlesien behördlich eingestellt. In Durchführung dieses Erlasses erfolgte auch die Einstellung der kommunistischen Presse. Einer polnischen Meldung zufolge ist der Sowjetgesandte in Prag wegen der Auflösung oer Kommunistischen Partei vor stellig geworden, Der Zuzug, der durch die jüdischen Emigranten in der Tschecho-Slowakei, besonders in Prag hervorgerufen wird, macht sich immer mehr fühlbar. In dem letzten halben Jahr allein haben sich 2000 Emigranten um die Erlaubnis zur Aus übung eines Gewerbes bemüht. Die Prager Polizei hat jetzt nachts eine Razzia durchgeführt, wobei eine ganze Reihe von Verhaftungen vorgenommen worden ist. Der größte Teil der verhafteten nichtarischen Elemente stammt aus Wien. Wie „Narodny Listi" meldet, werden die Emigranten in Arbeits- zwangslagern untergebracht werden. Zuges Schutzpolizei mit Maschinenpistolen und Karabinern wurden die Tschechen sehr schnell über die Grenzlinie zurück gejagt. Dom tschechischen Gebiet nahm die Bande das Feuer aber wieder auf, das von den Zollbeamten und der Schutz polizei erwidert wurde. Während auf deutscher Seite ein Zoll beamter durch einen Streifschuß leicht verletzt wurde, ließen die Tschechen fünf Tote zuruck. München, 20. Okt. Das Ouartieramt des Traditions- gaues München-Oberbayern teilt mit, baß für die Feier des 8./S. Novembers Ouartiermeldungen sofort beim Ouartieramt des Trabitionsgaue» München-Oberbayer«, München, Pranner- straße S, erfolgen müssen >»«d«,, 21, Okt. Der britisch« Innenminister Str Samuel Hoar«, der gestern vom König in Audienz empfangen worden war, sagt« kn einer Rede u. a.: Die deutsch» Presse stellt di« Frage: Wenn Großbritannien eine neue Frtedensepoche be. ginn«, welche Rechtfertigung gebe es dann für ein« erhöhte Aufrüüstung? Er stimme mit dem Führer überein, baß ein starker Staat jederzeit bereit sein könne, «ine Politik der Ber. ständigung mit den umgebenden Staaten zu verfolgen. Das britische Interesse bestehe im Frieden und die britische Stärk« werde sicher in die Waagschale des Friebens geworfen werden. Keine Kem Frieden zunekgende Nation brauche die britischen Waffen fürchten. Sir Samuel Hoare erklärte bann weiter, er teile nicht die pessimistischen Ansichten, di« einige Leute über di« Münchener Vereinbarung hätten und die auf einen Präventivkrieg gegen die Diktatoren hinausliefen. Die Blätter ber Geschichte seien mit den Fehlschläge« und den Katastrophen solcher Kriege gefüllt. Er sei überzeugt, daß es ohne freundschaftliche Be- ziehungen zwischen England und Deutschland keinen dauer haften Friede« i« der Welt gebe« könne. Er könne diese An sicht aus eigener Erfahrung bestätigen. Im Juni 1935 hätte er da» englisch-deutsche Flottenabkommen für die britische Regierung zusammen mit Außenminister v. Ribbentrop unter- zeichnet. „Ich wurde", erklärte er, „mit einem Sturm der Kritik im Unterhaus begrüßt und es wurde mir gesagt, daß das Abkommen schlimmer als ein Verbrechen sei. Es sei ein Fehler, weil kein Diktator je sein Wort gehalten habe. Ich bin heute hier als her Mann, der als Außenminister den Vertrag gemacht hat und der nachher Marineminister war, ber also die beste Möglichkeit zu der Feststellung hatte, ob er durchgeführt wurde. Ich bin hier um zu sagen, daß Herr Hitler da« Abkommen eingehalte» hat, ein Abkommen, das, wie Sie sich erinnern werden, die deutsche Flotte auf 35 v. H. der britischen beschränkt und er hat es dem Buchstaben und dem Geiste nach eingehalten. Diese Tatsache kann nicht be stritten werden. Sie berechtigt mich, die größte Bedeutvng der Erklärung beiz«mefl«n, die Herr Hitler «nd Mr. Lhamberlai« abgegeben haben." Mit Geduld, Zurückhaltung und der Bereitschaft, die verschiedenen Standpunkte zu verstehen, sei es möglich, die Gräben zu füllen, die Europa in feindliche Lager geteilt hätten, und wieder einmal die Gemeinschaft der Nationen zu schaffen, auf deren Grundlage der Frieden der leidenden Menschheit zurückgegeben werden könne. Die Politik der Regierung, so schloß Hoare, habe zwei Ziele: Friede mit dem Auslande und Sicherheit in der Heimat. Die Blätter heben aus der Rede Hoares die Stellen hervor, in denen er der Friedenspolitik des Führers sein Vertrauen ausspricht. Die „Times" erklären, die Rede sei äußerst wichtig, denn Hoare habe während der Krise fast in stän diger Verbindung mit Chamberlain gestanden, und man könne daher annehmen, daß seine Ausführungen die Gedanke« des Premierministers wiederspiegelten. Umso bemerkenswerter sei es, daß er die Zukunft mit einem „gedämpften Optimismus" sehe. Die Münchener Friedenserklärüng sei von pessimistischen Zynikern angegriffen worden. Sie hätten den Mut des Ver- handlers Chamberlain und seinen gute« Glauben an den Verhandlungspartner bezweifelt. Mit beiden Arten von An- greifern habe Hoare abgerechnet. den ehemaligen Bewohnern im Namen der Freiheit, Selbst-, bestimmung, heiliger Verträge und der christlichen Moral ge-! beten worden wäre, diese Gebiete seinem Reich einzuverleiben. DAS gkVtzrE VlstltEtArttgkt EkVVSkt Dieses Land ist das britische Emire des Herrn Churchill, das durch nichts anderes geschaffen wurde als durch Kriege und nochmals Kriege, gewaltsame Unterwerfungen und Ströme von Blut, durch Zerstörung von Ordnungen und Verträgen, die für die Betroffenen sicher ebenso heilig gewesen sind, wie diejenigen, die von den glücklichen Besitzern heute für unantast bar erklärt werden. Und da Churchill fragt, ob es jemals
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