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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193911130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19391113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19391113
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1939
- Monat1939-11
- Tag1939-11-13
- Monat1939-11
- Jahr1939
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.11.1939
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Erzgebirgifcher Dvlksfreun- Verlag: C. M. TSrlner Aue. Beiblatt Ar. 26«. 13. November 1S3S. men. dem den. Uten vom Kle nplv -die. wir »II«. ^6/1^6/).' Halb- 126,2 uigst. »erin, 26 In der > in Aue. au ttich kt UI" :am. !288 <g: * SKO Kindertagesstätte« im Gau Sachsen. Die Zahl der NSV.-Kindergärten im Gaugebiet nimmt stündig zu. Ganz besonders seit Kriegsausbruch ist für eine außerordent liche Vermehrung dieser Kindertagesstätten gesorgt worden, um den berufstätigen Müttern, deren Männer zum größten Teil im Felde stehen, zu helfen. Im Laufe dieses Monats werden wieder weitere 20 NSV.-Kindertag«sstätten eröffnet. Es handelt sich dabei meist um Hilfs-Kindergärten. Damit werden im Gau Sachsen schon Ende des Monats über 360 NSB.-Kindertagesstätten im Betrieb sein. Diese Zahl ist natürlich noch nicht endgültig, denn auch in Zukunft werden immer neue Kindergärten eröffnet werden. * Entschädig»»-«« i« L«stsch«tzdie«st steuerfrei. Den Dienstpflichtigen im Werkluftschutz, im erweiterten Selbst» Parole für den Betrlebsappell am 14. November So wie die Front steht, eifern und pflichtbewußt, so steht auch die Heimat, sie läßt sich nicht mehr von der Front beschämen, sie stärkt der Front das Rückgrat, statt es ihr zu brechen. Hermann Göring. stosse 107,5 (— 0,1 v. H.), industrielle Rohstoff« und waren 96 (-f- 0,7 v. H.) und industrielle Fertigwaren (-ft 0,1 v. H.), * Schneeberg, 13. Nov. Die Herbergsmutter Anna »e 2287 üonr kl-Boot ans Feindfahrt im Atlantik Gin „GnglSuder" wird aufgebracht «ud versenkt. »kieil ,Lue. * «utweiSPflicht. Nach der Verordnung über den Paß- und Stchtvermerkzwang sowie über den Ausweiszwang vom 10. September 1939 ist jeder über 15 Jahr« alte deutsch« Staat-angehörig« und jeder Angehörig« de» Protektorates Böhmen und Mähren verpflichtet, sich jederzeit durch «inen von einer Behörde oder von einer parteiamtlichen Dienststell« ausgestellt«» LichtbtldauSweiS über sein« Person auszuweisen. Ausländer sind verpflichtet, jederzeit einen Paß mit sich zu führen. Dies« Bestimmung«» sind nicht erlassen worden, da mit sie nur aus dem Papier stehen. SS liegt vielmehr im Interesse de» Reiche» wie der Bevölkerung selbst, daß di« Ausweispflicht möglichst vollständig durchgeführt wird. Sie dient ebenso sehr der Sicherung de» Reiches gegen Schäd linge jeder Art wie auch dem Schutze der Bevölkerung gegen Belästigungen und Beeinträchtigungen, z. B. während der Luftschutzverdunkelung. Jeder mutz jederzeit und an jedem Ort damit rechnen, daß er von Polizeiorganen zur Vorlage seines Lichtbildausweises aufgefordert wird. Insbesondere ist die Polizei angewiesen, während der Luftschutzverdunkelung stichprobenweise die sich außerhalb ihrer Wohnung aufhalten den Personen auf ihre Ausweise zu kontrollieren. Wer sich bei Dunkelheit ohne amtlichen Lichtbildausweis außerhalb seiner Wohnung bewegt, muß damit rechnen, zur Feststellung seiner Personalien vorübergehend festgenommen zu werden. * Preise für Obst «nv Gemüse. Für den Regierungs bezirk Zwickau sind mit Wirkung von Sonntag, 12. November, ab folgende Verbraucherrichtpreise für Obst und Gemüse fest gesetzt worden r beim Verkauf ab Kleinhändler (beim Verkauf ab Erzeuger): Je V» kg Winterweißkohl A 8 (7) Pfg., B 7 (6) Pfg., Winterrotkohl A 9 (7) Pfg., B 8 (6) Pfg., Wir sing A 9 (7) Pfg., B 8 (6) Pfg., Rosenkohl 30 (24) Pfg., Blattspinat 16 (13) Pfg., Karotten ohne Kraut 9 (7) Pfg., Kohlrabi 9 (7) Pfg., rote Rüben 10 (8) Pfg., Kürbis 7 (6) Pfg., Sellerie 16 (13) Pfg., Petersilie 57 (46) Pfg., Rettiche je Stück 12 (10) Pfg. * Die Kennriffer »er Großhandelspreis« stellt sich für den Monatsdurchschnitt Oktober auf 107,1 (1913 — 100): sie hat sich gegenüber dem Vormonat (106,9) leicht (um 0,2 v. H.) erhöht. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrar- M Geschäfts- cht. 803 an d8 Blattes tn Zur Rückfahrt an die Front verkehren, wie die Reichs- bahndirektion Dresden mitteilt, ab 14. November neue Fronturlauberschnellzüge (Fu genannt). Nähere Auskunft über Verkehrstage und -zeiten erteilen die Fahr- kartenausgaben und Auskunftstellen der Reichsbahn sowie die Dahnhofskommandanturen. schütz und im Selbstschutz können bei Teilnahme am Luft schutzdienst unter bestimmten Voraussetzungen Vergütungen und Entschädigungen, wie Fahrgelder, Zehrgelder oder Ver pflegung, Tage- und UebernachtungSgelder gewährt werden. Der Reichsfinanzmtnister hat angeordnet, daß dies« Entschä digungen und Vergütungen aus Billigkeitsgründen nicht zur Einkommensteuer und Lohnsteuer heranzuziehen sind, soweit sie sich im Rahmen der Ausführungsbestimmungen zum Luft schutzgesetz halten. Wenn Tage- und UebernachtungSgelder nicht in Betracht kommen, kann aus Billigkeitsgründen bei Gehalts- und Lohnempfängern, die an ihrer Arbeitsstätte im Luftschutzdienst tätig sind, das Zehrgeld auch insoweit steuer frei bleiben, als es bei einer durch die Arbeitszeit und die Dienstleistung im Luftschutz bedingten ununterbrochenen Ab wesenheit von der Wohnung von mehr als 12 Stunden zwei Reichsmark und mehr als 36 Stunden drei Reichsmark nicht übersteigt. * Feuerwehrmitglleder erhalte« Lohnausfall erstattet. Durch eine weitere Verordnung des Reichsinnenministers zum Feuerlöschwesen wird jetzt die Erstattung des Lohnausfalles der Feuerwehrmitglieder bei Brand- und Katastrophenhilfe geregelt. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und der Pflichtfeuerwehren, die im öffentlichen Dienst stehen, behalten beim Einsatz während ihrer Arbeitszeit den Anspruch auf Weiterzahlung des Arbeitsentgeltes usw. auf die Dauer bis zu zwei Arbeitstagen. Der Anspruch entfällt, wenn die Dauer des Einzeleinsatzes zwei Stunden oder die Dauer mehrerer Einsätze in der Woche vier Stunden nicht übersteigt und di« Möglichkeit gegeben ist, die versäumte Arbeitszeit nachzuholen. * Die Aufrechterhaltung der Lebensversicherung. Nachdem das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung die Aufrecht erhaltung von Lebensversicherungen der Einberufenen und ihrer Angehörigen sowie der von der Freimachung Bettoffenen durch die Einführung eines sogenannten Sicherungsbeitrages erleichtert hat, ist nun ein Erlaß des Reichsinnen- und des Reichsfinanzministers hierzu ergangen. Er bestimmt, daß die für die genannten Lebensversicherungen zu entrichtenden Sicherungsbeiträg« als Beihilfe im Rahmen des Familien unterhalts zu gewähren sind. Dies« Beihilfe wird auch ge währt, wenn die Voraussetzungen für die Gewährung von Familienunterhalt nur hinsichtlich des Sicherungsbeitrages vorliegen. Sie wird auch solchen Einberufenen bewilligt, die keinen familienuntevhaltsberechtigten Angehörigen haben. Endlich wird sie den an der Rückkehr aus dem Auslande in folge feindlicher Maßnahmen verhinderten Besatzungsmit- gliedern deutscher Handelsschiffe gegeben. Da« U-Boot kreuzt a« der Untrrgangsstell«, um «twa zurückgebliebene Besatzungsteile zu retten. Eine Rettungsboje wird al» Andenken ausgenommen. Sie kommt in da» Kriegsmuseum des U-Boote«, da» jetzt Kur» zu den Beibooten aufnimmt. Die Gläser lassen erkennen, daß sich die Mannschaft mit Verzweiflung in die Riemen legt, um wegzupullen. Das schlechte englische Gewissen! Die Tommie» entsinnen sich wohl ihrer Weltkriegsmethoden, als der englische Dampfer „Baralong* unter amerikanischer Flagge mit getarnten Geschützen ein deutsches U-Boot über fiel, versenkte und auf die hilflos im Wasser treibenden Über lebenden ein Scheibenschießen veranstaltete. U . . . liegt in der Nähe der Boote. Eines wird längs- seit befohlen. Todesangst in den Gesichtern, befolgt die Be satzung den Befehl. Heizer und Matrosen sind vom Schiff regelrecht geflohen, das sieht man ihnen an. Nur mit Hemd und Hose bekleidet, sitzen sie ängstlich in ihrem Boot. Dabei hätten sie so gemütlich aussteigen können! Auch das Boot des Kapitäns wird längsseits gerufen. Die Schiffspapiere weisen den Dampfer „Olive Grove* mit 54 000 Zentner Zucker an Bord auf dem Wege nach England aus. „Ein guter Fang*, freut sich der deutsche U-Boot-Kommandant. Der englische Kapitän ist niedergeschlagen, zumal ihn das Schicksal so nahe der englischen Küste ereilte. Er ist Schotte und spricht von der Sinnlosigkeit des Krieges. Sehr richtig, das soll er aber den englischen Kriegshetzern sagen und nicht einem deutschen Seeoffizier, der in diesem von England ge wollten Krieg ritterlich gegen den Feind kämpft. Der deutsche Kommandant gibt den Booten Kurs zur Südspitze Irlands. „Mein Boot hält sich in Ihrer Nähe und wird Sie noch ein Stück zur Küste begleiten!* Der englische Kapitän dankt für diese Hilfeleistung. Die Dämmerung wirft ihre Schatten voraus. Die Boote steuern den angegebenen Kurs. An Backbord zeigen sich nach einiger Zeit Lichter, der Funkmaat kommt mit einem Funk spruch von dem amerikanischen Passagierdampfer „Was- hinaton*, der hell beleuchtet zur Uebernahme der Ueber- lebenoen der „Olive Grove* herbeieile. U. . . gibt den Boo ten der „Olive Grove* die Uebernahme durch den Amerikaner bekannt. „Many thanks*, dankt der englische Kapitän, Hope too see you again when the war will be finished*. — ,Zch hoffe, Sie nach Beendigung des Krieges wiederzusehen!* Ein Gruß der Anerkennung für die ritterliche Haltung des deutschen U-Bootkommandanten. U... schießt zwei Notsignale, um die „Washington* auf die Beiboote auf merksam zu machen, und läuft dann ab. Die Scheinwerfer des Amerikaners spielen über das Wasser, die englischen Boote gehen längsseits und werden übernommen. Nach kurzer Zeit funkt „Washington* einen Bericht über die Ret tung der Besatzung des „Olive Grove* in Deutsch und Eng lisch und betont darin die hervorragende Haltung des deut schen U-Bootkommandanten. Mes um 'S e(Sa.) Ruf 27S0 1 Tafel 1 Wem t««nz«r, 6 m lang, Goss«, estuhl rohr« Das muF Kerrie /eöee rv/Kerr Häufig richten Kunden an ihren Fleischer das Ver- langen, er möge ihnen die Menge Fleisch, oder Fleisch waren, die sie aus irgend einem Grunde in der laufenden Woche nicht kaufen wollen, für die kommende Woche gutschreiben. Das ist nicht statthaft. Die Ware darf nur Zug um Zug gegen Bezugscheinabgabe ab- gegeben werden und Vorbestellungen dürfen nicht berück- sichtigt werden. Außerdem gelten die Fleischabschnitte im- mer nur für eine Woche. Das Verlangen, Fleisch für die kommende Woche aufzuheben, würde zugleich den Tatbestand der verbotenen Vorbestellung erfüllen. met kann heute ihren 81. Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwunsch. Schneeberg, 13. Nov. Auf eine 40jährige Tätigkeit beim Postamt konnte der Postassistent Max Leibiger zurück blicken. An seinem Ehrentage war sein Arbeitsplatz sinnreich geschmückt. Amtsvorsteher Postmeister Schmelzer überreichte ihm mit anerkennenden Worten das vom Führer gestiftete Treudienstehrenzeichen in Gold. Erinnerungsgaben und viele Blumenspenden wurden ihm von seinen Berufskameraden dargebracht. Schneeberg, 13. Nov. Der Herb st jahrmarkt im Stadtteil Neustädtel stand diesmal im Zeichen der Bezug- scheinpflicht, trotzdem waren auch diesmal wieder nahezu 100 Fieranten gekommen. Infolge des günstigen Wetters setzte schon in den späten Vormittagsstunden ein überaus starker Verkehr ein, der bis zum Dunkelwerden anhielt. In allen Gaststätten herrschte reger Rummel, und in den Sälen gab es fröhlichen Iahrmarktstanz. Auch heute dürfte ein starker Verkehr zu erwarten sein, so daß alle Fieranten mit dem Geschäft außerordentlich zufrieden sein dürften. Grünhain, 13. Nov. In der Turnhalle führte die Orts- gruppe der NSDAP, einen erweiterten Mitglieder appell durch. Fahneneinmarsch, ein Führerwort und das ge meinsame Lied „Wir fahren gegen Engelland" leiteten ihn ein. Zum Gedenken an die Kameraden an der Front verlas Pg. Schiller einen Frontbericht „Flug über das geschlagene War schau*. Dann entbot Ortsgruppenleiter Sperling den Ver sammelten, besonders Kreisleiter Zetzsche-Aue, herzliche Gruß worte. Pg. Sperling wies auf das verbrecherische Attentat im Bürgerbräukeller hin und gab der Freude aller über die wunderbare Rettung des Führers dankbaren Ausdruck. Ehrend gedachte er der jüngsten Blutzeugen der Partei und der Toten des 9. Novembers, weiter des verstorbenen Kreis leiters Pillmayer und der Gefallenen dieses Krieges. Nach der Totenehrung gab der Ortsgruppenleiter Mitteilungen über den Bezug von Uniformstücken, über das bisherige Er- gebnis der Büchersammlung, die bis 25. November fortgesetzt wird, und über das freudige Echo, das die Liebesgabenpakete an die Feldgrauen überall gefunden haben. Schließlich nahm Pg. Sperling die Vereidigung der neuen Parteigenossen und die Aushändigung einiger Mitgliedsbücher vor. Anschließend berichtete der Amtsleiter der NSV., Pg. Rothe, über das Kriegs-WHW. und forderte zum verstärkten Einsatz auf, fer ner sprach Pg. Kämpf, der Ortsobmann der DAF., über die Aufgaben des Betriebsobmanns. Im zweiten Teil des Abends sprach Kreisleiter Zetzsche. Die Begriffe des Frontsoldaten tums hätten auch volle Geltung für die Partei, deren Haupt aufgabe es sei, Menschen zu dienen, Menschen zu führen und zu betreuen. Jederzeit, besonders aber jetzt im Kriege, müsse die Partei von jedem einzelnen fordern, daß er sich für das Ganze mitverantwortlich fühle. Was sind unsere Opfer gegenüber den Leistungen unserer Soldaten draußen! Es werde immer offensichtlicher, daß die Vorsehung unserem Volke und unserem Führer gewaltige Aufgaben gestellt hat. Der Redner ging dann auf Fragen der Kriegswirtschaft ein und betonte, daß dank der Voraussicht unserer Reichsregie rung unsere Lebensmittel, und Rohstoffversorgung in jeder Weise gesichert sei. Der Wunsch der Krieger von 1914: Gott strafe England! werde jetzt vom Führer verwirklicht werden; wir alle aber müßten dabei helfen! Nachdem der Kreisleiter dem bisherigen langjährigen Ortsgruppenleiter H. Ficker ein Dankschreiben des Gauleiters ausgehändigt hatte, schloß Pg. Sperling den Appell. FUHrergrüß und Weihelicder gaben den Ausklang. — Die Volksschule feierte in Klassen feiern das Gedächtnis der Toten des 9. Novembers. Gleich zeitig wurden das Attentat im Bürgerbräukeller und die glückliche Errettung des Führers behandelt. Im Gemein schaftsempfang nahm die Schule Anteil an der Münchener Trauerfeier für die jüngsten Toten der Partei. (PK.) „Rauchwolken Backbord voraus in Lickt!* Der Obersteuermann meldet es dem Kom mandanten de» U-Boote», da» schon seit einiger Zeit auf Feindfahrt im Atlantik kreuzt. „Beide Maschinen große Fahrt voraus!* Scharf legt sich da, U-Boot in den neuen Kur» und hält auf die schwache Dunstwolke über den Kimm zu. „Hoffentlich ist es ein fetter Tommy. Verdammt, hier Tage herumzukrabbeln und nichts vor die Flinte kriegen, ist eine trübe Sache!* Der Obevsteuermann nickt dem Kom mandanten zu. Es kostet in der Tat Nerven, für Wochen gegen Wind und Wetter anzukämpfen, dabei immer auf der Jagd, um dem Feind im Handels- und Seekrieg zu schaden. Auf 10 000 Meter hat sich U .. . dem Schiff genähert. Kommandant, erster Wachoffizier und Obersteuermann spähen durch scharfe Doppelgläser. ,Fch schätze, englischer Handels dampfer mit Ladung . . .* Der Kommandant befiehlt Alarm. In allen Abteilungen schrillen die Glocken. Wie oft ist über ihren Mißklang schon geflucht worden. Für Se kunden herrscht ein Durcheinander in dem engen Boot, dann steht alles auf Alarmstationen. „Borderes Geschütz — Feuererlaubnis!* Ein scharfer Knall, «in harter Rückschlag des Rohres, aus 9000 Meter Entfernung wird dem Tommy ein freundlicher deutscher Gruß vor den Bug gesetzt. Aha, er stoppt und läßt Dampf ab. In langsamer Fahrt nähert sich U . . . dem englischen Handelsdampfer. Nach 15 Minuten quellen dicke schwarze Rauchwolken au« dessen Schornstein: „Der Brite will abhauen! Zwo Schuß — Feuererlaub- nisI* Der Geschützfiihrer hat gut eingerichtet, haarscharf vor dem Bug steigen zwei Wassersäulen hoch. Wieder läßt der Engländer Wasserdampf ab. An dem Mast des U-Bootes, das im Wellenschlag hin- und herpendelt, steigen Signal- laggen hoch. Der Tommy kennt diese internationalen Eode- prüche: „Stop at once! Don't use your wirelaßl* — „Sofort toppen! Funkgerät nicht gebrauchen!* Aufmerksam werden alle Vorgänge auf dem Dampfer verfolgt. Unter der Kimm werden vier Rettungsboote sichtbar. Die Tommis sind aus gestiegen! Aus dem Funkraum geht die Meldung an den Komman- kanten, daß der Dampfer SOS-Rufe und seine Position ge geben habe. Das ist eine Feindhandlung. „Torpedorrohre klar!* Langsam nähert sich U. . . dem Dampfer. „Rohr 1 klar — Rohr 1 los!* Der „Aal* gleitet feindwärts, im Bugraum von der Besatzung vorher noch liebevoll gestreichelt: „Mach deine Sache gut!* Die Männer schauen auf die Sekunden zeiger ihrer Uhren. Gleich . . . jetzt . . . muß der Torpedo die Laufstrecke hinter sich haben . . . eine starke Detonation . . . nach Sekunden ist das stolze Schiff von wallendem weißen Wasserdampf umhüllt. Volltreffer im Kessel raum. Steuerbord erhält es immer stärkere Schlagseite. Auf 600 Meter geht U . . . heran. Der Bug des Briten hebt sich aus dem Wasser. Jetzt ist der Name zu lesen: „Olive Grove*! Noch einen Augenblick, dann sackt das Schiff übers Heck ab zu den Fischen. Losgerissene Teile schwimmen wie Korken auf dem Wasser und tanzen in der Dünung. »
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