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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.05.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194105063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19410506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19410506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-05
- Tag1941-05-06
- Monat1941-05
- Jahr1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.05.1941
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Nr. 104 j v«rl«g!«.». «»x»«,«»». Sach," Drahtanschrift Bolksfrnmd Auesachsrn Dienstag, den 6. Mai 1S41 grraral: Lauvtarschitftaltrll« An« Sammrl-Nr.SX> Jahrg. 94 8WWWAWMS Der Befehlshaber der englischen Streitkräfte in Aden hat Verstärkungen für seine Garnison verlangt, da die Stim mung im Jemen (Hadramaut) Sicherheitsmaßnahmen am Ausgang des Roten Meeres notwendig mache. Britischer Panzerangriff zurückgeschlagen Wie weiter aus Beirut gemeldet wird, sind die Engländer bemüht, di« strategischen Punkte, die di« Truppen des Irak dem Zugriff der Briten entzogen haben, in ihren Besitz zu bekommen. Sin englischer Panzerangriff gegen das Wüsten- fort Rutbah auf der Strecke Damaskus—Bagdad ist von den Truppen de« Irak mit Erfolg -urllckgeschlagen wovden. Sämtlich« Oelquelle» in irakischer -and. Sämtlich« Petroleumraffinerien und Oelquellen de« Irak befinden sich, wie bereits vom irakischen Oberkommando be- kanntgegeben wurde, in Händen der irakischen Truppen. Bi» zum 3. Mai wurden 29 britische Flugzeuge abgeschossen oder am Boden vernichtet, ander« wurden schwer beschädigt. Dabei ging nur ein einzige, irakische» Flugzeug verloren. Sin« englische Kolonne, die den Versuch unternahm, ein Petroleum- depot anzugreifen, wurde in die Flucht geschlagen. Bei dem Gefecht wurde ein englischer Oberst schwer verwundet. Londoner Eingeständnis. Nach Assopreß gibt man in London jetzt zu, daß der Irak di« britische Oelzufuhr nach Haifa (Palästina) abgestoppt habe. Die Irak-Srdölgesellschaft in London erklärte, angesichts der Tatsache, daß die Hälfte der Irak-Armee In gewöhnlichen Schwerer Schlag gegen Glasgow. Borstoft brittscher Pan^r ans «»«»« abgewtefe». Wettere griechische Ansel« besetzt. Berlin, 6. Mai. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Die Luftwaffe führt« in d«r letzten Nacht mit mehre- reu hundert Kampfflugzeuge» schwere Schläge gegen kriegswichtige Ziele in Glasgow und am Firth of Clyde, sowie gegen andere englische Häfen. In Werften und Rüstungsbetrieben entstanden starke Zerstörungen. In dustrie. und Dockanlage«, sowie Versorgungsbetrieb« gerieten in Brand. 3« Südostengland schossen Kampfflugzeuge am gestrigen Tag bei Tiefangriffe« gegen zwei Flugplätze vier Jagd- flugzeuge vom Muster Hurrieane in Brand und beschä- dlgten eine größere Zahl am Boden abgestellter Flugzeuge. Während der Nacht wurden ans einem Flugplatz zweiFl« g. zeuge am Boden zerstört und Bombenvolltreffer in Hatten erzielt. 3m Seegebiet um England versenkte die Luftwaffe ein große» Vorpostenboot sowie ein kleineres Handels- schiff und beschädigte zwei Schiffe durch Bombenwurf. 3» Nordafrika scheiterte ei« erueuter Gegenangriff der Briten bei Tobruk unter schwersten feindlichen Ver luste» an der tapferen Haltung der deutsche» und italienische» Truppen. Ein Vorstoß britischer Panzer auf Soll«« wurde abgewiesen. Deutsche Sturzkampf flugzeuge griffen wirksam in den Erdkampf um Tobruk ein. Deutsch« und italienische Kampfflugzeuge bombardierten den Hasen von Tobruk. Erfolgreiche Angriffe deutscher Kampf- flugzeuge richteten sich außerdem gegen Marsa Matrnk. 3m Ajgäischen Meer «ahmen Verbände des deutsche» Heere» dl« 3«sel» Mytllen« und LH io«. Deutsch« Kampfflugzeuge erzielten in der Suda- bucht auf Kreta «ine» Bombe»polltreffer auf einem britischen Kreuzer, versenkteu einen großen Tanker »nd beschä digten ei «weiter »»Tankschiff schwer. Der Feind warf in der letzte« Nacht mit schwächeren Kräfte» ei»e geringe Zahl von Spreng- und Brandbombe« an verschiede»«« Orte» Südunstdeutschland«. Militärischer Schade« entstand nicht. Unter der Zivilbevölkerung gab es einige Opfer an Tote« und Berletzten. Oberfeldwebel Hah« errang in d«r Nacht zum 8. Mai al» Nachtjäger sein«» 10. Luftfieg. Der italienische Wehrmachtsberkcht von heute meldet u. a. die Besetzung der gykladeninseln. Der Wider- stand in Ostafrika hält an. Gesunken — ertrunken. Nach Meldungen aus Ottawa teilte der kanadische Marine- Minister Macdonald im Unterhaus mit, daß bei der Versenkung eines ungenannten Schiffes 7b kanadische Wehr- machtsangehörige umgekommen' seien. Diese knappe Mitteilung ohne jegliche Einzelheiten erfolge auf Wunsch der britischen Admiralität. — Die britische Admiralität bestätigt jetzt nach einem Monat die Versenkung des Hilfs kreuzers „Voltaire" von 13 245 BRT. Die Vernichtung der „Voltaire" durch ein in überseeischen Gewässern operieren» des deutsches Kriegsschiff wurde bereits im OKW.-Bericht vom 5. April bekanntgegeben. Gleichzeitig mit dem Hilfskreuzer „Voltaire" versenkte dieses deutsche Kriegsschiff den englischen 8799 Tonnen großen Transportdampfer „Britannia". Die vergangene Woch« wird hinsichtlich des Außenhandels von der Londoner Presse als die schlimmste seit den Juni- tagen des vergangenen Jahres bezeichnet. 60 Textilfabriken mußten schließen, da die Regierung, eine weitere Zuteilung von Rohstoffen verweigerte. Der Islam zum „Heilige« Krieg" aufgerufen. Nieder mit England! Beirut, 6. Mai. Der Sroßmufti von 3er«salem, der mit seinen Freunden in Bagdad Im Exil lebt, richtet an die palästinensischen Araber einen Aufruf, in dem diese aufge fordert «erden, zu den Waffen zu greifen. Die irakischen Ulemas (die muselmanischen Geistlichen) erließen «ine Botschaft an die indischen Mohammedaner. Sie stellen fest, daß nach Ausrufung des Heiligen Kriege» kein Mohamme- dauer mehr auf der Seite Großbritannien» kämpfe» dürfe, ohne sich gegen die Interessen de« Islam zu versündigen. Der Aufruf wurde wiederholt im irakischen Rundfunk verbreitet. Aufräumungsarbeite« i« London. Nach simm deutsch«« Vevgeltuns»ongvtff. (Assoeiatod-Preß-N, Aufständ« in Jerusalem, Nablus und Jaffa. Das irakische Volk hat vor der königlichen Residenz in Bagdad, vor der Residenz des Ministerpräsidenten Kailani und des während des Palästina-Aufstandes nach Bagdad ge flüchteten Großmufti von Palästina, Amin-Sl-Husseini, be geisterte Kundgebungen veranstaltet. Das dritte Bataillon von Transjordanien ist geschlossen zu den irakischen Streitkräften übergegangen. In allen Zentren des vorderen Orients werden Sympathiekundgebungen für den Irak ver anstaltet. In Kairo wurde der Sicherheitsdienst verstärkt. Zahlreiche Personen wurden von britischen Polizisten ver- haftet. In Jerusalem, Nablus und Jaffa sind neue Unruhen ausgebrochen. Die britischen Truppen schossen auf die Menge, wobei es Tot« und Verwundete gab. Vor der Residenz des britischen Oberkommissars explodierte eine Bombe. Di« Erregung unter den Arabern Palästina» nimmt immer mehr zu. Wie aus Jerusalem gemeldet wird, haben auch in Talkarem in Mittelpalästina Angriffe gegen britische Soldaten stattgefunden. Ebenso werden Zusammenstöße aus Südpalästina im Gebiet von Gasa gemeldet. Die britischen Polizeibehörden haben verboten, die irakischen Rundfunksender abzuhören. Trotz der verschärften britischen Zensur, die alle Nachrichten über die Ereignisse im Irak aus nichtenglischer Quelle unterdrückt, äußern die Zeitungen in Kairo unein geschränkte Sympathie für die irakische Haltung. Sie schreiben u. a.: „Der jahrzehntelange Kampf um Freiheit und Festi gung der arabischen Welt ist zweifellos in ein neues Stadium getreten." Zu englandfeindlichen Kundgebungen kam es auch In Damaskus, wo zahlreiche Scheichs und Studenten an ihnen teilnehmen. Der Irak wird als Vorkämpfer derFrei- heit des arabischen Volkes bezeichnet. Polizeikräfte schlugen einen Angriffe auf das englische Konsulat ab. Es werden Sammlungen zugunsten des Irak veranstaltet. Eng lische Luftstreitkräfte sollen ein irakisches Militärlazarett bom bardiert haben, obwohl es mit dem Kennzeichen de« Halb mondes versehen war. Wie aus Vichy berichtet wird, ist es in Syrien zu stürmischen Kundgebungen für d«n Irak gekommen. Syrische Studenten sammelten sich vor dem irakischen Konsulat in Damaskus und brachten Hochrufe auf Daygan und Raschid Kailani aus. Anschließend zogen sie vor das britische Konsulat, zertrümmerten die Fensterscheiben durch St«inwürfe und riefen: „Nieder mit Englands In Beirut haben sich irakische und palästinensische Studenten ebenfalls vor dem irakischen Konsulat versammelt und begeisterte Kundgebungen für die Sache de» Irak veranstaltet. In Syrien seien all« erforder lichen Maßnahmen ergriffen worden, um die Sicherheit an der Grenz« Syrien» zu gewährleisten. Wk« aus Amman, der Hauptstadt von Transjordanien, berichtet wird, haben Hundert« von Arabern trotz der britischen Ueberwachungs- maßnahmen di« irakische Grenze überschritten, um sich der irakischen Regierung zur Verfügung zu stellen. Auch aus Syrien werden zahlreich« Grenzllvertritte nach d«m Irak gemeldet. Lvgennester. Der Führer hat mit seiner Rede vor dem Reichstag wieder einmal, in di« Lügennester d«r Degner hineingestoßen. U. a. hat. er den phantastischen Uebertveibungen der angeb- lichen deutschen Verluste während des Dalkanfeldzuges die nüchternen tatsächlichen Zahlen entgegengesetzt. So schmerzlich diese Bilanz für die betroffenen Familien ist, gemessen am Erfolge sind die Opfer Überraschend gering, ein Beweis für die vorzügliche militärische Führung, die ausgezeichnete Hal tung der Truppe und die Unüvertrefflichkeit -es verwendeten Materials. Die Engländer und ihre Freunde in den USA. hatten ihr« alt« Taktik wieder angewendet, nicht vorhandene Erfolg« durch Lügen über deutsch« Verluste zu ersetzen. So stellte die amerikanische Associated Preß bereits am 7. 4., also «inen Tag nach Beginn der Feindseligkeiten, di« Behauptung auf, di« Deutschen hätten Berg« von Gefallenen vor den serbischen Verteidigungslinien zurückgelassen, ohne Fortschritte erzielen zu können. Am 17. 4. ließ sich dieselbe Agentur melden: „Ein Beobachter, der von der Front am Olymp-Gebirge zurück kommt, erklärt«, die massierten Infanterie- und TanLangriffe südlich von Servia kosteten den Deutschen in zwei Tagen Verluste in Höh« von zwei Divisionen." In dieser Weise ging der Lügenfeldzug weiter, in dem englische und am«vika- nische Zeitungen, Nachrichtenbüros und Funkstationen im Verein mit dem Sender Athen geradezu gigantische „Erfolge" verzeichneten. Nach dem „Daily Heralo" vom 18. 4. waren in einem Abschnitt der Alliierten „die deutschen Leichen so hoch aufgehäuft, daß der Feind im Schuß« seiner eigenen Toten vorgehen konnte". Der Sender Boston konnte am gleichen Tage mit folgender Uebersicht dienen: „Hitler hatt« bis jetzt 100 000 Tote an der Balkanfront." Die Regie unter den Lügnern klappte im Eifer des Großkampfes wieder einmal nicht ganz, und der Sender London, der sonst bei solchen Gelegenheiten an der Spitze zu liegen pflegt, wird sich nach träglich geschämt haben, daß er an demselben 18. 4. seinen Hörern nur etwa halb so viel Tote „liefern" konnte wie der Sender Boston. United Preß verglich die Kämpfe in Nord griechenland mit einem Massenmord an deutschen Soldaten, oer Boden sei mit Toten bedeckt. Der Sender Athen be- hauptete am gleichen Tage: „Die Deutschen hoben bis jetzt zehymal mehr Verlust« erlitten als während de» vorjährigen Westfeldzuges. Da» deutsche Obe^ommondo opfert so viel e» kann, zwei deutsche Divisionen wurden vernichtet," Je- größer die deutschen Erfolg« waren, desto höher wuchsen die Leichin- b«rge in der Phantasie der Feinde. So berichtete der Londoner Rundfunk am 21. 4.: „Der deutsche Vormarsch ging durch Pässe, die einen Meter hoch mit Leichen deutscher Soldaten verstopft waren. Ein Australier erklärte, die australischen Truppen hätten soviel Deutsche umgebracht, daß ihnen schon ganz übel geworden sei." Reuter verbreitete am 24. 4. «ine „Schätzung aus Ankara", nach der die Deutschen 60 000 Tote und 250 000 Verwundete haben sollten, während Da- ventry bereits wissen wollte, daß mindestens 16 deutsch« Divisionen vernichtet worden seien. Mit geradezu krankhafter Phantasie malte der Sendner London noch am 2. 5. folgendes Bild: „Unter dem vernichtenden Feuer der Neuseeländer füllte sich der Paß mit toten Deutschen . . . Ein Neuseeländer sagte: „Die Infanterie war nichts als Kanonenfutter. . ." Ein neuseeländischer Brigadekommandeur erzählte: „Die Deut- chen kamen in Massen heran, und unsere Artillerie hat ihnen ne Hölle bereitet. Wir sahen tausend auf einen Anhieb ver- chwinden, weitere Tausende folgten, di« vom gleichen Schick- äl ereilt wurden." Wenn man annehmen würde, daß dieser neue mißglückt« Lügenfeldzug di« Propaganda unserer Gegner veranlassen wüvd«, sich in Zukunft der Wahrheit zu befleißigen, so würde man sich täuschen. Eben teilen die „Chicago Times"-mit, die Vertreter der englischen Regierung hätten der Schristleitung offen erklärt, man werde auf die bewußte Lüge als Propa gandamittel niemals verzichten können. Die Welt weiß also, woran sie ist. Df.
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