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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194107089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19410708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19410708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-07
- Tag1941-07-08
- Monat1941-07
- Jahr1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1941
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sage dir, da ist was im Kommandant zurück, geh 14 VO« Tonne« Oel Mr Deutschland. Selettz«g skr ei« i« Güdatlanttt ««fge-rachte» Walfa«S'M«tterfchiff. die Gläser an die Augen, können uns ob des Geschauten eines leichten Stolzes nicht erwehren. Da laufen Backbord in langer Kiellinie graue Minensuchboote ein. An Steuerbord tummeln st chdie kleinsten unter uns kleinen Booten, di« grauen Fischer- kühne einer Hafenschutz-Flottille, die rings um den Hafen die Gewässer freisuchen von Minen. Weit draußen kreuzt eine Minensuch-Flottille in breiter Marschformation unseren Weg. Ja, Tommy, das Küstenvorfeld gehört uns! Da hast Du nichts mehr verloreni Stunde um Stunde vergeht. Schon rundet an der Kimm der Sonnenball seinen Lauf. Gläser an die Augen. Voraus ein ganzer Wald von Masten! Nein, das sind keine Masten. Ladebäum«! Voraus steht ein mächtiger Frachter. Ich schaue in das Gesicht des Kommandanten. Ein zufriedenes Lächeln huscht darüber hin. Nun weiß ich, voraus steht unser Ziel, unsere Aufgabe. Wir nehmen Kurs darauf zu. An der Kimm weitere Masten: unser« Kameraden, die diesem dicken Pott bisher Geleit gegeben haben. „Umdrehungen für wieviel Seemeilen können Sie machen?" ' Unser Signalgast blinkt. Keine Antwort, Zum Donnerwetter, ist denn dort kein deut- scher Offizier an Bord? Wir müssen auf Rufweite heran. Mit der „Flüstertüte" erfolgt die Verständigung. Don dort wird in fließendem Deutsch geantwortet. „Bitte folgen Sie uns in Abstand von x Metern. Kurs P Grad. Z sm Fahrt!" „Aye". Der Norweger, um einen solchen handelt es sich, hat verstanden. Wir setzen uns vor, die anderen Boote un- serer Gruppe setzen sich Backbord und Steuerbord seitwärts voraus. Jetzt erst erfahren wir vom Kommandanten, um welchen wertvollen Fang es ssch hier handelt. Lin deutscher Hilfs kreuzer yat im Südatlantik «in Walfang-Mutter schiff geschnappt", das für England arbeitete, und kurzerhand nach Deutschland umdirigiert, Jetzt gilt es, diesen mächtigen Brocken sicher und ungefäh^et nach Haus« zu bringen. Und wir hatten den Schutz gegen U-Boote, feindliche Schnellboot« oder Flugzeug« gerade an der Stelle zu Kellen, wo «» bisher immer am „windigsten" war. Dreckig und acht- kapt wie ein« Fabrik folgt das Walfangschiff unserem Kurs. 12 000 BRT. ist er groß und bis unter die Lucken mit Oel, Fett und Fleisch beladen. Das sind ja mindestens 14000 Tonnen Oel für Deutschland oder 20 Güterzüge von je 50 Waggons voll! Und die dem Tommy so gevade weg geschnappt! Wir freuen uns wie di« Kinder. Nun soll er uns aber in letzter Minute diesen Pott nicht mehr aus der Land nehmen. Wir passen auf wie di« Luchs«. Längst ist die Sonne untergegangen. Die ersten Sterne erscheinen. Der Jagdschutz, den uns ein Flieger bisher Stunde um Stunde gegeben hatte, verschwindet über der fernen Küste. Sein letzter Gruß blitzt noch einmal zu uns herunter: „Gute Fahrt, ich haue ab!" Ueber Land steigt der Mond unvorstellbar in seinen Farben auf, legt einen breiten Streifen flüssigen Silbers über die See und malt auf den weißen Gischt unserer Bug- welle die Silhouette unseres Bootes. Eine märchenhafte Nacht nimmt uns gefangen. „Flugzeuggeräusch achteraus!" Im Nu stehen wir wieder mit beiden Beinen im Krieg. Wir scheren uns etwas zusammen, um uns besser wehren zu können. Aber der Tommy haut ab, hat uns sicher nicht gesehen. Wieder Alarm! Diesmal schwarze Schatten an Steuer bord. Feindliche Schnellboote? Di« Nerven fiebern. Ein Blinkzeichen zerreißt die Nacht. Wir antworten — Gott sei Dank, ein eigener Geleitzug bahnt sich seinen Weg nach Süden. Bald sind wir aneinander vorbei. Es dämmert. Dor uns liegt ein Gebiet, das stark minenverdächtig ist. Nun aber setzen sich in stiller, schweigender Pflichterfüllung Minensucher vor uns und geleiten uns die minengefährdete Strecke. Donn stehen sie auch bald achteraus. Fahl bricht das Tageslicht durch den wolkenverhangenen Himmel. Die Stunden verrinnen. Unablässig und immer gleich wachsam suchen wir den Horizont nach feindlichen Fliegern ab. Niemand kommt. Diesmal schweigen unsere Waffen. Es ist aber auch besser so, so lange wir die kostbare Fracht bei uns haben. Auf dem Rückweg, Tommy, dann wollen wir mit dir schon die Klingen kreuzen. Wir haben noch eine kleine Rechnung zu begleichen! Als der Tag seinem Ende zugeht, wachsen di« Silhouetten der Kameraden an der Kimm empor, die uns unser Schutz objekt abnehmen und weiter geleiten. „Gute Fahrt!" In wenigen Tagen bist du in unserer Heimat und mit dir 14 000 Tonnen Oel und Fett. DNB. B«i d«r Kriegsmarine, 7. Juli. (Kriegsberichter Herbert Sprang, PK.) „Kommandant sofort zur Division!" In einem Wagen rauscht unser „Alter", ein junger, wettevgebräunter Leutnant zur See, ab. Gespannt blicken ihm di« Männer seiner Besatzung nach. „Mensch, ick sage dir, da ist was im Busch!" Und richtig! Kaum st der Kommandant zurück, gehen sein« ersten Befehle heraus. ,^lm »-Uhr seeklar!^ Da» kommt überraschend. Eilends wevden die Land- aLnger gewahrsckaut. M« Maschinen machen Dampf auf. Die feinen Landbrocken fliegen in» Spind. Da» von tausend und mehr Fahrten schon über und über vergammelte Päckchen für den Seetörn wird angezogen. Pünktlich zur angosetzten Mi nute sind Schiff und Mensch seeklar. An unserem Boot steigt der Dvuppenfuhrer-Dimpel empor. Hell gleißt die Sonne über di« Es«, als wir unseren Liegohafen verlassen. Hinter un» kommen di« anderen Boote unserer Gruppe auf. Auf dem Kriegsmarsch! Lang ist es her, daß von unserer Flottille das letzte britische U-Boot „geknackt" wurde. Seit dem ist es selten mit einer zünftigen U-Bootjagd geworden. Kein Tommy läßt sich vor unserer Küste sehen. Immer und immer wieder waren wir vorgestoßen — vergeblich. Was es wohl diesmal gibt? Der Kommandant schweigt. Die Sonne wärmt. An der Kimm wimmelt es von Masten. Wir nehmen BerLR-enmge« irr der oberste« j«pa»ifche» -eereslettmrg. Der früher« Kriegsminister und jetzige Lhef des Stabe» der Expedittonsarmee in China, Generalleutnant Staaaki, wurde unter Beförderung »um General zum Oberbefehlshaber der Armee in Korea als Nachfolger General» Nakamura ernannt. Nachfolger Itagaki» wurde der bisherige Oberbefehls- Haber der japanischen Kräfte in Südchina, Generalleutnant Uschiroku. General Okamura, Mitglied des Krieasrates, wurde an Stelle des Generalleutnant Tada Oberbefehlshaber der japanischen Garnison in Nordchina. Tada und Nakamura wur. den zu Kriegsräten ernannt. Mintsterbesprechunge« «tt de« Tenno. Tokio, 8. Juli. Kriegsminister General Toio wurde gestern vom Tenno empfangen. Er verließ den Palast nach zwei Stunden. Anschließend empfing der Tenno den Marine minister, Admiral Oikawa, und dann den Premierminister, der in einem zweistündigen Dortrag Staatsangelegenheiten be handelte. Japanische Warnungen. . Am Tage de» Eintritt« Japan« in da« fünfte Kriegsjahr ist der Kernpunkt aller Verlautbarungen die Entschlossenheit, den Ehinakonflikt gegen alle Widerstände zu Ende zu bringen, die ostasiatische gone gemeinsamen Wohlstandes gegen die Ein- griffe und Bedrohungen der sog. „Demokratien" zu sichern und das Volk unter einer starken Staatsfllhrung zur Landes verteidigung zusammenzuschließen, um „dieser schwersten Krisenzeit lies Reiches des Tenno, deren Ende nicht abzusehen ist, gerüstet entgegenzutreten". Auf allen Gebieten sind Maß- nahmen vorgesehen, um weitere Einschränkungen planmäßig durchzuführen. In der Presse wird der Wehrmacht gedacht, die den Ehinakonflikt siegreich beenden werde. Dabei werden England, die USA. und die Sowjetunion vor allen Versuchen gewarnt, sich zwischen Tschungkingund Japan zu stellen. Die japanische Wehrmacht sei entschlossen, „auch diese Widerstände niederzuschlagen". Gegenüber den englisch-amerikanischen Versuchen, über Burma nach China einzudringen und sich Stützpunkte zu sichern bei gleichzeitiger Ausdehnung der Ein- kreisung im Pazifik, wird auf die kriegserfahrene japanisch« Luftwaffe hingewiesen. Sroßjapanisch« Liga zum Aufbau Ostafieu». Alle Verbände, die die Parole eines „größeren Asiens* auf ihre Fahnen geschrieben haben, haben sich im Zuge der nationalen Einheitsbewegung zur „Großjapanischen Liga zum Aufbau Ostasiens" zusammengeschloffen. In einer Erklärung heißt es, daß heute jede Nation auf alle Möglichkeiten vorbe- reitet und gerüstet sein müsse. Eine Gruppe hab« stark Beifall gespendet, als jemand sagte, der Kommunismus werde ausgerottet werden. Ein Ukrainer habe ausgerufen: „Warum laßt ihr uns nicht los, damit wir euch helfen können, di« Russen zu jagen!" Auf die Frage, ob sie Stalin gesehen hätten, antwortete ein Gefangener, Stalin wage nicht, sich dem Volke zu zeigen. Wie Moskau de« Krieg vorbereitete. Berlin, 7. Juli. Nach der Einnahme von Kauen (Kowno) fanden deutsche Soldaten in dem Gebäude der ehemaligen Staatsdruckerei, in einem Panzerschrank verwahrt, Aufmarsch, pläne für die in Litauen zusammengezogenen Sowjetregimen ter. Durch einen Vorstoß von Allenstein nach Heiligenbeil sollten sie Königsberg abschneiden. Neben Karten und Skizzen sowie Reiseführern von den deutschen Ostprovinzen waren die Telephonbücher von Pommern und Ostpreußen vorhanden, ebenso schwarze Listen mit den Namen der führenden Persön lichkeiten der deutschen Ostgebiete, die als erste dem Terror der GPU. ausgeliefert werden sollten. Auch an anderen Front abschnitten fielen den deutschen Truppen große Bestände an Karten von Deutschland in die Hände, die nach dem Druck vermerk in den letzten Monaten in sowjetischen Staatsdrucke reien hergestellt worden sind. Auf ihnen sind auch taktische Angaben wie stärkere deutsche Garnisonen, Lage und Belegung deutscher Flugplätze, Gliederung des deutschen Heeres und der deutschen Luftwaffe verzeichnet. Immer «eue Sowjet-Morde. Schändung von Frauen und Kindern. Berlin, 7. Juli. In allen Städten der West Ukraine haben deutsche Soldaten bei ihrem Vorrücken di« grauen vollsten Entdeckungen gemacht. Noch steht di« Weltöffentlich keit unter dem Eindruck der Geschehnisse von Lemberg, wo in den Kellern des Drigitten-Gefängnisses buchstäblich Leichen berg« von ermordeten ukrainischen Männern und Frauen aufgetürmt waren. Jetzt wevden neue Massenmorde bekannt. In der Kleinstadt Dubno haben die Sowjets beim Linrücken deutscher Truppen 1500 ukrainische Männer und Frauen in bestialischer Weise ermordet. Aerztliche Feststellungen haben ergeben, daß die entmenschten Barbaren viele Frauen und Kinder geschändet und erst dann niedergemetzelt haben. Nach den Schreckenstaten, welche die Westukraine unter dem Terror der sowjetischen Soldaten zu erdulden hatte, wird der Einzug der deutschen Truppen überall dankbaren Herzens begrüßt. * Mißachtung de» Rot«n Kreuze». Nach dem Durchbruch deutscher Truppen durch eine bol- schewistische Verteidigungsstellung bei Minsk wurden deutsche Sanitätssoldaten eingesetzt, um Verwundete zu bergen. Kaum hatten sie begonnen, unter den Tausenden gefallener Bolsche- wisten die Verwundeten zu suchen und aus dem Feuerbereich zu tragen, als st« von versprengten Truppen der Sowjets aus kürzester Entfernung unter Feuer genommen wurden. Mehrere verwundete Bolschewisten fielen auf dem Wege zum deutschen Feldlazarett diesem Feuerüberfall -um Opfer. Einige deutsche Sanitätssoldaten wurden verwundet. Kurz darauf wurde ein vorgeschobener Verbandsplatz, der ebenfalls mit großen Rote-Kreuz-Abzeichen versehen war, von einer« Abteilung bolschewistischer Soldaten überfallen und beschossen. Dem raschen Eingreifen einer deutschen Infanterieeinheit ist e» zu danken, daß das Sanitätspersonal und die verwundeten deutschen und sowjetischen Soldaten nicht niedergemacht wurden. Der Schleier verschwindet. Madrid, 7. Juli. „ABE" schreibt: „Seit ihrem Triumph trennten die Bolschewisten Rußland von jeder Außenwelt. Die angrenzenden Völker wüßten nicht, was in dieser ungeheuren Landmasse vor sich ging. Wer innerhalb des sowjetischen Staatsgebildes die Linie erreichen wollte, welche es von der „anderen" Welt trennte, ließ sein Leben unter den Kugeln der GPU. Ein mysteriöser Schleier legte sich über die riesigen Ge. biet«. Hin und wieder ließen zwar Lenin oder Stalin eine „demokratische" Kommission ins Land, aber fie mußte sich auf vorgeschriebenen Straßen bewegen und bekam nur das zu sehen, was auf dem Programm des Schauspiels stand. Wenn ein Russe aus dem Lande fliehen konnte und die Lügen über das „Paradies" zu widerlegen wagte, wurde er eines guten Tages tot aufgefunden. Die GPU. war überall am Werk. ,Letzt, unter Feuer und Schwert, entschwindet der mysteriöse Schleier: ausgepowerte Ortschaften werden sichtbar. Durch den entsetzlichen Terror halb idiotisch gewordene Menschen, schmutzig und übelriechend, ohne Licht und Wasser, verdammt zu einem tierischen Dasein unter der Geißel ihrer Peiniger, laufen in Massen herum. Jene lächelnden Arbeiter und vor Gesundheit strotzenden Bauern mit strahlenden Gesichtern, wie ste auf den Plakaten der Sowjets gezeigt werden, sind in Wirklichkeit traurige, zerlumpte Gestalten, die schlimmer als die Tiere leben, zitternd vor Angst vor den Quälereien der „Lubyankas". „Die Menschheit wird von den Moskauer Henkern befreit." In Rio de Janeiro stellt die Press« fest, ein Sieg Moskaus, wie England ihn begünstigt, müßte di« Welt in Angst und Schrecken versetzen. „Mit der Niederlage der Sowjetunion aber wird die Menschheit endgültig von den Moskauer Henkern und ihren Helfershelfern befreit werden. In den letzten 25 Jahren dehnte sich der Bolschewismus nur deshalb nicht über Europa aus, weil Deutschland ihm einen unüberwindlichen Damm entgegensetzte. Wäre der vielver- leumdete deutsche Widerstand nicht gewesen, dann wären Fr«i- heit und Christentum dank Stalin längst vor die Hunde ge- gangen." Eine andere Zeitung schreibt: Wenn Dvastlien auch gegenüber dem neuen Krieg neutral bleibt, muß es doch ehr- lich begeistert den großen Kampf gegen den Kommunismus begleiten. Deutschland kämpft gegen den Bolschewismus zum Wohle der gesamten Menschheit. Das bolschewistische Regime ist ein Verbrechen. Gegen dieses Verbrechen müssen alle die sein, die für di« Menschheit eine Zeit des Friedens und der Gerechtigkeit erhoffen. Sowjetoffiziere gehe« barfuß. ,-Stockholms Tidningen" veröffentlicht den Bericht eines Mitarbeiters, der als Teilnehmer einer Iournalistenreise an der Ostfront in einem Gefangenenlager bei Jaroslaw Studien machen konnte. In dem Gefangenenlager, das für 50 000 Mann Platz bietet, waren auch sowjetische Offizier« unter- gebracht. Es seien wunderliche Typen gewesen. In West europa sei der Begriff Offizier immer verbunden mit guter Haltung und einem zivilisierten Aussehen. Sogar der grie chische Offizier sei auf dem bitteren Rückmarsch Offizier vom Scheitel bis »ur Sohle gewesen, auch wenn er unrasiert ge- wesen sei und schmutzig« Sachen anhatte. Die Sowjetoffiziere dagegen sähen jämmerlich aus. Ihre Rangbezeichnung hätten ste von den Unniformen entfernt. Diele gingen barfuß, da ste an den Gebrauch von Schuhzeug nicht gewöhnt seien. Einer der Offiziere habe erklärt, er habe seine Schuhe verkauft, um Geld für Zigaretten zu bekommen. Schuhe interessierten ihn weniger als Zigaretten. Di« Gefangenen seien volkstumsmäßig einaeteilt. Die Ukrainer seien in der Mehrzahl gewesen. Sie hätten keine Vorliebe für die Russen gezeigt. Die Asiaten hätten den verschiedensten Völkerschaften angehört, Mongolen, Kalmücken, Kirgiesen und Usbeken, Nomaden vom Eismeer im Norden bis zur Küste de» Kaspischen Meeres im Süden. Die Russen seien sehr neugierig und gesprächig gewesen. Europa ruft alle sein« Söhne. Lissabon, 7. Juli. Die Portugiesische Legion, die wäh rend des spanischen Bürgerkrieges entstand, erläßt einen Auf. ruf, in dem es heißt: „Portugal darf in diesem großartigen Ringen der siegreichen Heere Deutschlands gegen die Sowiet- union nicht gleichgültig bleiben. Wir wissen, daß die Gefühle, die im spanischen Bürgerkrieg in erhabener Weise zum Aus- druck kamen und sich in diesen Tagen in allen großen Städten des heroischen Spcmiens General Francos äußerten, auch von der Jugend der jungen portugiesischen Nation Salazars ge- geteilt werden. Das wiedergeborene Europa ruft alle seine Söhne." Politisch« Kinder in Washington. Ein Rundschreiben der nordamerikanischen Handels- kammer in Buenos Aires, das in der argentinischen Zeitung „Pampero" abgedruckt ist, gibt einen am 1. April abgefaßten politischen Bericht aus Washington wieder, der von einer „breit angelegten militärischen und diplomatischen Offensive Roosevelts und Churchills gegen Deutschland" berichtet und besonders auf den serbischen Staatsstreich eingeht. Dieser wird als „meisterhafter Schachzug der geheimen Divlomatie Englands, der Vereinigten Staaten und der Sowjets" be- zeichnet und es wird hinzugefügt, daß die amtlichen Kreise Washingtons die Lage in Serbien optimistisch beurteilten und den Putsch des Königs Peter als Niederlage für Deutschland ansähen. Höchstpreise für Roheise« in de« USA. In den USA. wurden Höchstpreise für Roheisen festgesetzt, da Eisen sehr knapp ist. Brennstoffmangel i« Uruguay. Infolge der schwindenden Schisfstonnog« hat das Elek- trizitätswerk in Montevideo als Sparmaßnahme die Verlegung der Amtsstunden durch Vorstellen der Uhrzeit um 60 Minuten vorgeschlagen, ferner den Ankauf von Mais in Argentinien als Brennstoff und das Chartern der im hiesigen Hafen liegenden ausländischen Schiffe zum Kohlentvansport. Berlin, 7. Juli. Auf Einladung traf der Oberbürgermeister von Sofia, Iwanoff, zu einem einwöchigen Besuch in Berlin ein. Belgrad, 8. Juli. Di« Volksdeutschen im schwäbisch-deut- schen Kulturbund hielten ihre erste Großkundgebung ab. Volksgruppenführer Dr. Sepp Janke schildert den Weg der Donauschwaben und schloß mit dem Gelöbnis: „Wir sind jeder-«» freudig bereit, alle» zu tun, was der Führer von uns verlangt." Der Militärbefehlshaber, General der Flak- artillerie v. Schröder, betonte, daß die erste Aufgabe der Volks- deutschen sei, die deutsche Wehrmacht im Kampf« gegen den Bolschewismus zu unterstützen. Sof a, 7. Juli. König Boris empfing in Anwesenheit des Außenm nisters den neuen deutschen Gesandten, SA.-Ober- aruppenführer Adolf Heinz Beckerle, zur Ueberreichung seines Beglaub gungsschreivens. Washington, 8. Juli. Das Marineministerium gibt be kannt, daß ein Flugzeug der Küstenpatrouille im nordöstlichen Atlantik seit dem 8. Juli mit einer flebenköpfigen Besatzung vermißt wird. Lima, 8. Juli. Neu« Grenzzwischenfälle ereigneten sich zwischen Peru und Ekuador. Am 5. Juli sollen die Ekuador- Truppen di« Peruposten von Aguasvevdes, La Palma und Lechuaal angegriffen haben. Am 6. Juli erfolgte ein neuer Angriff auf La Palma. Alle Angriffe seien durch die Peru- truppen abgewiesen worden.
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