Erzgebirgischer Volksfreund : 21.10.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194110215
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19411021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-10
- Tag1941-10-21
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.10.1941
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KWiMerMUM Mx 2^,71 Verlag: L.M. GSrtner, Aue, Sachsen I Drahlanlchrlst V°I!sk«md Auesachlen 1 Schwarzenberger Tageblatt j Dienstag, de« 21. Oktober 1841 I s Die Reichskriegsflagge über Stalins Da» Rüstungszentrum de» Donezbeckens in deutscher Hand. Unterseeboote versenkte« im Atlantik S8200 BRT. DNB. Au» dem Führerhauptquartier, 21. Olt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche und italienische Verbände nah men gestern das Gebiet um Stalino, eines der wichtigsten Rüstnngszentre» im Donez becken, in Besitz. Stalino selbst wurde durch Gebirgs jäger geuommeu. Auf einem bedeutenden Jndnstriewerk dieser Stadt weht die Reichskriegsflagge. Bei der Säuberung des Schlachtfeldes ostwärts voll Brjansk fand der Oberbefehlshaber der sowjetischen SV. Armee, General Petro ff, Mitglied des Obersten Sowjets, mit mehreren Offiziere« seines Stabes de« Tod. Kampfflugzeuge bombardierten wichtige Anlagen in Moskau und Leningrad. Im Kampf gegen die britische Versorgungsschiffahrt ver senkten Unterseeboote im Atlantik sieben feindliche Handelsschiffe mit znsammen 38VVV BRT. Das große britische Walfangmutterschiff „Svend Foyn" wurde durch Torpedotreffer schwer beschädigt. Kampfflugzeuge vernichteten nordostwärts Hull ein Handelsschiff von 10000 BRT. Ei» weiteres großes Schiff wurde durch Bombentreffer beschädigt. In der letzten Nacht griff die Luftwaffe den wichtigen Bersorgungshafen Liverpool sowie Häfen und kriegs wichtige Einrichtungen an der englischen Ost- «nd Südost- küste an. Britische Bomber warfen in der Nacht zum 21. Oktober Spreng- und Brandbomben auf mehrere Orte in Nordwest- und Westdeutschland. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste an Toten und Verletzten. Einiger Sachschaden wurde verursacht. Vier der augreifeuden Flugzeuge wurdeu abge schossen. * s * Die Flucht der Sowjetregierung. Der Sitz der Regierung der UdSSR, ist englischen Mel dungen zufolge nach Kuibyschew (Samara) an der Wolga, 880 km südöstlich von Moskau, verlegt worden. Der wankende Gigant. BerfolgungskSmpfe im Osten. DNB.> 20. Okt. (Kriegsberichter Dr. Fritz Meske, PK.) Seit der Kesselschlacht von Wjasma hat das Bild des Feld- Zuges im Osten sich sehr schnell und durchgreifend geändert. Das deutsche Heer ist nach der in geradezu klassischer Vollen dung durchgeführten Einkesselung der ihm gegenüberstehenden feindlichen Heeresgruppe auf breiter Front in sieg- reichem Vordringen, während der Feind jetzt deut liche Anzeichen einer beginnenden Massenpanik zeigt. Man spürt es überall, wie das gewaltige Gefüge der bolschewisti schen Wehrmacht unter den vernichtenden deutschen Schlägen nunmehr dem Zusammenbruch entgegentaumelt. Freilich weiß der bolschewistische Soldat nicht, wie ver- zweifelt sich die Lage für den Sowjetstaat während der letzten Tage entwickelt hat. Die Erfolge der deutschen Armeen an der gesamten Angriffsfront werden ihm verheimlicht. Aber es gibt auch für diese an schweigendes Dulden gewöhnten Menschen des Ostens eine Grenze des Erträglichen. Seit Wochen schon werden von den Kommissaren Angriffswellen ins Feuer getrieben, von denen nur die ersten mit Ge wehren ausgerüstet sind, während die dritten und vierten Wellen ausdrücklich darauf angewiesen sind, die Waf fen der vor ihnen Gefallenen im Vorstürmen an sich zu neh men. Ganze Ersatztransporte werden bei ihrem Eintreffen nachts auf die Schlachtfelder geführt, damit sie sich bei den massenhaft herumliegenden Toten mit Waffen und Ausrüstung versehen. Daß diese grauenhaften Eindrücke selbst auf die abgestumpften bolschewistischen Menschen auf die Dauer nicht ohne Einfluß bleiben können, ist klar. Es hat jetzt, wie zahlreiche Gefangene berichtet haben, im Kessel von Wjasma zum ersten^Male Szenen einer bluti gen Massenpanik größten Ausmaßes gegeben. Die verzweifelten bolschewistischen Soldaten haben sich auf die Kommissare gestürzt und sie über den Hausen geschossen. Viele Offiziere haben ihre Truppen verlassen und, da es nirgends mehr ein Entkommen gab, in zahlreichen Fällen Selbstmord verübt. Zum ersten Male sind dann aus dem brodelnden Chaos dieser Vernichtungsschlacht größere Abteilungen führer loser Soldaten mit ihren Geschützen und Maschinengewehren gefangengenommen. Während bisher fast immer die letzte Entscheidung im zeitraubenden Nahkampf Mann gegen Mann herbeige führt werden mußte, ist die Vereinigung des Wjasma- Kessels dank der moralischen Zermürbung des Feindes bedeu tend rascher vonstatten gegangen als beispielsweise noch die Aushebung des Smolensker Kessels. Ueberall stoßen unsere Panzer in die zurückflutenden Fcindmassen hinein, schlagen sie zusammen und hindern sie, sich erneut festzusetzen. Eine auf Kalinin vorgehende deutsche Panzerdivision stieß auf ihrer Vormarschstraße auf starke im Rückmarsch befindliche motorisierte Feindteile und richtete derartige Verheerungen unter ihnen an, daß die Straße wegen der Fülle zusammengeschossener Fahrzeuge zu- nächst völlig unbenutzbar war. Unsere Infanterie übertrifft sich in diesen Tagen selbst an ungeahnten Marsch- und Kampf- leistungen. Noch immer trägt sie die Hauptlast des Kampfes und der Opfer, aber sie weicht dem Feinde nicht mehr von den Fersen. Die höheren Stäbe haben Mühe, ihre Stabs quartiere immer so weit nach vorn zu verlegen, daß bei dem stürmischen Vordringen der Truppen Aussicht besteht, wenig stens einen Tag lang von einem festen Standort aus führen zu können. Trotz der ungeheuren Entfernungen, die mit den Nach richtenmitteln und vor allem mit der Nachschuborganisation zu überbrücken sind, klappt alles wie am Schnürchen. Tag und Nacht hämmert unsere Luftwaffe auf die Rückzugslinien und Versorgungszentren des Feindes. Der ganze gewaltige Apparat der deutschen Wehrmacht ist auf rücksichtslose Verfolgung des geschlagenen Feindes eingestellt. Jeder Soldat, vom Armeeführer bis zum unbekannten Kolonnen fahrer gibt sein Letztes her, um den greifbar vor uns liegen den Sieg zu vollenden.. Es ist unvorstellbar, welche Kraftanstrengungen und wel ches Maß an Opfermut gerade diese atemberaubende Phase des Ostfeldzuges von den Soldaten aller Waffengattungen verlangt. Nie aber ist die Stimmung des deutschen Heeres so hochgemut und siegessicher gewesen wie in diesen Tagen, da wir unter dem Toben einer ungeheuren Schlacht das gewal- tigste Angriffsheer unserer Zeit zusammenbrechen sehen. Sie sehen nicht schön aus, diese deutschen Infanteristen, die sich nun durch den Dreck bis vor Moskau durchge- kämpft haben, aber wer sie jetzt sieht, wenn sie kampfent- schloffen anareifen und abends am Feuer ihre frohen Sol- datenlieder singen, wird zeitlebens stolz sein, in dieser gewal- I« -er Zange. Die vor einiger Zeit über Berdjansk am Nordufer des Asowschen Meeres vorgestoßenen deutschen Verbände, vor nehmlich Waffen---, verfolgen die zurückgehenden Sowjets ohne Unterbrechung. Die Operationen begannen mit der Ein- kesselung starker Streitkräfte Budjennys bei Melitopol. Noch bevor dieser Kessel ausgerüumt war, waren die deutschen Der- bände am Ufer des Asowschen Meeres nach Nordosten vorge stoßen. Am Sonntag haben sie Taganrog erobert. Die Bolsche- wiken hatten die Absicht gehabt, diese Hafenstadt, die bereits außerhalb der Ukraine und nur 80 Kilometer von dem großen Handelsplatz Rostow am Don entfernt liegt, in einen befestigten Stützpunkt umzuwandeln, waren aber durch das schnelle deutsche Zupacken daran gehindert worden. Nunmehr ist das sowjetische „Ruhrgebiet" in eine Zange genommen, deren nördlicher Arm auf Charkow zielt. Von der Mitte her kann Budjenny nicht geholfen werden. Sie ist selbst in der Zange. Schon veröffentlicht die Presse der Hauptstadt am laufenden Band Aufrufe an die Bevölkerung, die dazu auffordern, „den letzten Bluts- tropfen" für die Verteidigung der Sowjetunion zu vergießen, und Anweisungen geben, wie man am besten die anrückenden deutschen Truppen bekämpfen kann. Damit wird die bisher bestrittene Niederlage Timoschenkos zugegeben, wenn auch der ganze Umfang der Katastrophe natürlich verschwiegen wird. Nachdem der Belagerungszustand über die Hauptstadt »er hängt ist und die Regierung des tapferen Herrn Stalin ausge- rückt ist, dürften die Bewohner aber genauen Bescheid über die Lage wissen. Die Vorstädte sind befestigt worden, und Stalin hat, wie aus seinem bekannten Tagesbefehl hervorgeht, die Absicht, Moskau dasselbe Schicksal zu bereiten, das er über Leningrad verhängt hat. Die Zeitungsberichterstatter haben es vorgezogen, abzureisen, um nicht in das Trauerspiel hinein- gezqgen zu werden. Aus der sicheren Ferne werden sie dann über das Schicksal der Stadt wehklagen, das sie selbstverständ lich als deutsches Verbrechen hinstellen werden. Die Vevölke- rung sei, so erklärte der Moskauer Sender, die Reserve der Armee geworden, in deren Arbeiterbataillonen ganze Fami- lien marschierten. Das ist ein weiteres Eingeständnis der Zerschlagung der bolschewistischen Armee, die kaum eine Mög lichkeit mehr hat, militärische Reserven heranzubilden und aüszurüsten. Die Masse des Heeres ist zerschlagen und mit der Lahmlegung des Moskauer Bezirks sowie durch den Einmarsch ins Donezgebiet — eben wird die Eroberung des Rüstungszentrums Stalino gemeldet — werden die letzten wichtigen Rüstungsindustrien im europäischen Teile der UdSSR, ausgeschaltet werden. , - E. V. tigen Zeit als deutscher Soldat in ihren Reihen gestanden zu haben. Für vorbildliche Tapferkeit. DNB. Berlin, 20. Okt. Der Führer verlieh für Vorbild- liche Tapferkeit das Ritterkreuz an: Generalleutnant Hen rici, Kommandeur einer Jnf.-Div. (mot.); Oberst Kle mann im Stabe einer Schützen-Brigade; Oberst Kreipe, Komm, eines Jnf.-Reg.; Oberleutnant Tennhardt im Stabe eines Snf.-Reg.; Oberleutnant Bursche, Kompanie führer in einem Inf.-Reg.; Oberfeldwebel Ernst Sander, Zugführer in einem Schützen-Reg. Odessa, Hauptstadt Transnistriens. Durch ein Dekret des Staatsführers Marschall Antonescu wurde Odessa dem Verwaltungsgebiet jenseits des Dnjestr einverleibt und zur Hauptstadt Transnistriens gemacht. Ein Flakgeschütz hielt die Sowjets in Schach. Die Zahl der erbeuteten Ge schütze im Raume von Wjasma- Brjansk wird immer größer. (PK-Aufn.: Kriegsberichter -.-l- - Jäger Scherl-M.) Am 19. Okt. versuchten im Südabschnitt der Ost front sowjetische Panzer einen Gegenangriff gegen die deutsche Infanterielinie, um verlorengegangenen Raum zurückzuge winnen. Der umsichtigen Führung eines deutschen Leutnants ist es zu danken, daß der Angriff im Feuer eines Flakgeschützes zusammenbrach. Ein Durchbruch durch die deutschen Linien wurde dadurch verhindert. 10 Sowjetpanzer wurden von dem Geschütz vernichtet, davon fünf aus nächster Nähe. Die Besatzung eines deutschen Aufklärungsflugzeuges be- obachtete bet der Rückkehr von einem Einsatz gegen die Halb insel Krim eine Lu 88, deren linker Motor brannte. Der Flugzeugführer nahm Kurs auf die Lu 88 und sah, daß die Besatzung mit Fallschirmen absprang und das Flugzeug brennend obstürzte. Sofort wies er einer Vorausabteilung des Heeres den Weg zu den abgesprungenen Kameraden, ' denen^er Zeichen in Richtung der Vorausabteilung gab. Bol schewistische Panzer und Infanteristen auf Lastkraftwagen, welche die abgesprungenen Flieger gefangen nehmen wollten, wurden von dem Aufklärungsflugzeug solange unter Ma- ngswehrfeuer gehalten, bis der letzte abgesprungene Flieg«: der Hu 88 di» osutsch« Vorausabteilung erreicht halt». -
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