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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.12.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194112272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19411227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19411227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1941
- Monat1941-12
- Tag1941-12-27
- Monat1941-12
- Jahr1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.12.1941
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KWiMer AWM I I derlagr« I "Vt) I Drahtanlchkf, «.«. «ilrtaor, A»«, Sachsen Drahtanschrift Dallafrruud Aueiachlrn ««v Schwarzenberger Tageblatt Sonnabend/Sonntag, 27./28. Dezember 1941 Die tatfSchttche Lage. Unsere Heere haben auch in diesen Tagen im Osten und in Nordafrika in pausenlosen Kämpfen gestanden, und überall hat der "deutsche Soldat, oft unter den schwierigsten Verhält nissen, seine Pflicht getan. Dies festzuste(len Ed den Dank dafür zum Ausdruck zu bringen, ist eine Ehrenpflicht der ganzen Nation, die bei der Wintersachen-Sammlung, die heute beginnt, ihren besonderen Dank abstatten wird. Der britische Gegner hat es für richtig gehalten, gelegent lich des Weihnachtsfestes seine Baralong-Gesinnung von neuem zu beweisen, indem er in den spanischen Hoheitsgewäsfern das wiederholte, was er Mitte Februar 1940 im Jössingfjord in Norwegen an der „Altmark" vorexerziert hatte. Wieder hat er einen deutschen Dampfer in einem neutralen Gebiet überfallen und die in die Rettungsboote gegangene Mann schaft beschossen. Ein neuer Farbton war nur, daß es diesmal Flieger waren, die sich zum Werkzeug des Bruches des Völker- und des Menschenrechtes machten, und sich nun mit der „Kaninchenjagd" auf deutsche Seeleute brüsten können. Die beiden überfrommen Kriegsverbrecher aber werden in ihrer weihnachtlichen Zweisamkeit höchst erfreut gewesen sein, als sie von dem „Fall Benno" hörten, denn ihnen ist jedes Mit tel, auch das schmutzigste, willkommen, wenn es nur geeignet ist, die Kriegsschrecken zu vermehren. Der „Sieg" in dem neutralen Hafen über ein wehrloses Handelsschiff muß Churchill und Roosevelt für vieles ent schädigen. Denn die Kapitulation von Hongkong, die nach noch nicht drei Wochen Krieg erfolgte, die Verschärfung des japanischen Drucks auf den zweiten Stützpunkt des „strate gischen Dreiecks", auf Singapur, die Räumung Manilas, die Luftangriffe auf Rangun, die Hauptstadt von dem Indien vorgelagerten Britisch-Burma, sowie die Fortschritte der japanischen Truppen in Nordborneo, alles das war zweifellos nicht geeignet, die Besprechungen in Washington besonders festlich zu gestalten. Was Churchill anlangt, so dürfte ihm die Zusammenstellung der britischen Kriegsschiffsverluste der letzten Wochen weniger erfreuen als seinen Komplizen Roose velt, der darin einen Akt der ausgleichenden Gerechtigkeit sehen müg, nachdem die Briten seine Flotte wegen des Pechs bei Harbour so sehr schlecht gemacht hatten. Während die beiden Narren in Washington kindische Mätzchen machen unh sich gegenseitig auf die Stühle stellen, damit sie der Beifall der Pressekastraten besser umwallen kann, gab man sich in England in diesen Tagen Rechenschaft über den Ernst der Lage, in der sich die Insel befindet. In der Presse wurden Andeutungen gemacht, man müsse nach dem Verschleiß fast sämtlicher vorhanden gewesenen Festlandsdegen nunmehr daran denken, selbst in die Feuerlinie zu gehen (nachdem sich die Briten bisher daraus beschränkt hatten, ihren Kriegszwyck in der Drecklinie zu suchen). Anscheinend hat der Seniorpartner Roosevelt in seinen Gesprächen mit seinem jungen Mann Churchill dieses Thema recht energisch behandelt, denn er wird es sich verbitten, daß die Briten nun auch bis zum letzten Amerikaner kämpfen. Was die Leute da drüben auch alles verhandeln mögen, sie machen keinen Ein druck damit. Besonders auch nicht bei der japanischen Presse, die von einer lächerlichen Konferenz schreibt, die in einer Atmosphäre der Verwirrung stattfinde, und massiv erklärt: „Roosevelt und Churchill mögen Besprechungen abhalten, bis sie blau im Gesicht werden, es wird dies die tatsächliche Lage im Pazifik nicht im geringsten ändern." Und es kann hinzu gesetzt, werden: „auch an den anderen Fronten nicht". E. V. Mehrtägiger erfolgreicher Angriff ans englische« Geleitzng. Hntzer dem Flugboottrager wurden nenn Handelsschiffe mit S7 OVO BRT versenkt Sowjetische Truppentransporter in der Straße von Kertsch vernichtet. 22000 Briten streckte« die Waffen. Mit Hongkong fiel ei« Eckpfeiler der englische« Herrschast im Stille« Ozean weitere Schiffe mit zusammen 13V00 BRT. Damit wurde nach mehrtägigen harten Angriffe» folgende« Gesamtergebnis erzielt: Ein Flngbootträger, nenn Handels schiffe mit zusammen 37 000 BRT. versenkt, zwei Handelsschiffe schwer beschädigt. Im Seegebiet «m England beschädigten Kampf- flugzeuge in der vergangenen Rächt ein großes Handelsschiff durch Bombentreffer. In Nordasrika wurden Vorstöße des Feinde« gegen die deutsch-italienischen Stellungen abgewiesen. Deutsche Kampfflugzeuge zerstörte« Flugplatzanlagen der Briten in der Lyrenaika. Mehrere Flugzeuge wurden hierbei am Boden vernichtet oder beschädigt. Auf Malta belegten Verbände der dentschen Luftwaffe den Flugplatz Luka und den Hafen La Valetta mit Bomben schwere« Kalibers. I« mehreren Anlagen entstanden große Brände. Der Feind verlor in Luftkämpfen eine« Bomber u«d zwei Jagdflugzeuge. Britische Gchiffsverluste vor Hongkong. Im Verlauf der Operationen gegen Hongkong wurden von der japanischen Marine ein feindliches U-Boot, ein Ka nonenboot und sechs Torpedoboote versenkt oder zerstört. Bei der Besetzung der sog. Stonecutter-Insel fielen den Ja- panern nach der britischen Kapitulation 40 Fahrzeuge und große Mengen an Munition in die Hände. Nach der Kapitu lation erbeuteten die Japaner 21 Handelsdampfer, da- runter drei große Schiffe, die unter britischer und sonstiger feindlicher Flagge fuhren. — Mit Freude verzeichnet die japa nische Presse die Befreiung der in Hongkong ansässigen Ja paner, die von den Briten auf die Halbinsel Stanley gebracht worden waren. Unter ihnen befindet sich auch der General konsul. Bemerkenswert sind die Erklärungen des japanischen Hauptquartiers über die Art und Weise, wie die Engländer auch in Hongkong versuchten, ihre Stellungen unter Opfe rung der Kolonialtruppen zu verteidigen. Die feindlichen Streitkräfte setzten sich aus Engländern, Kanadiern, Australiern und Indern zusammen. Die gestaffelten Vertei digungslinien waren so besetzt, daß in der vordersten Linie die Inder lagen, dahinter die Australier, bann die Kanadier und zuletzt die Engländer. So erklären sich auch die hohen Verluste der Inder. Die Engländer büßten dagegen verhält- nismäßig wenig Streitkräfte ein. es bis zur Beendigung des Krieges bleiben." Zur Frage des Alkohols sagt Yamamoto, daß man niemals seinen klaren, Kopf verlieren dürfe. Auch müsse man sich davor hüten, dienstliche Angelegenheiten im größeren Kreise zu erörtern. 27 brttische Schiffe feit 1. Dez. versenkt. Nach den Berichten des OKW. sind seit Anfang Dezember bis zum 12. ds. Mts. bereits 19 britische Einheiten versenkt worden. Dazu kommen noch in den letzten Tagen 2 Zerstörer, 2 Leichte Kreuzer, ein Schwerer Kreuzer, ein U-Boot, ein Hilfskriegsschiff, ein Flugzeugrträger. Mithin sind im Dezember allein durch deutsche Einwirkung 27 britische Kriegsschiffe vernichtet worden. Wenn man noch die Verluste, die Italien und Japan der britischen Marine zufügten, hinzurechnet, so erkennt man, in welch empfindlicher Weise die englische Flotte geschwächt wurde. Berlin, 26. Dez. Reichsaußenminister v. Ribbentrop empfing Raschid Ali El-Kailani, der im Mai ds. Is. als ira kischer Ministerpräsident den Widerstand des irakischen Volkes gegen den verbrecherischen britischen Ueberfall geführt hat. In herzlicher Unterredung wurden gemeinsam interessierende Fragen der arabischen Länder besprochen. Berlin, 26. Dez. Im Theater des Volkes hatten sich am 1. Weihnachtstag italienische Arbeiterin einer Weihnachtsfeier zusammengefunden. Nachdem Nuntius Orsenigo eine feier- liche Messe gelesen hatte- hielt- Botschafter Alfieri die An- spräche. München, 26. Dez. Am Nachmittag des 24. Dezember versammelten fick, im Löwenbräukeller wie alljährlich viele der Alten Kämpfer, um als Gaste Lie FUhrerweihnacht zu begehen. Gauleiter Adolf Wagner überbrächte Grüße und Wünsche der Führers. Admiral Yamamoto an di« junge« Seeoffizier«. In einem Schreiben des Oberbefehlshabers der japani schen Flotte Admiral Iroskoku Yamamoto an die jungen See- offiziere, die die Marineschule verlassen haben, Hecht es u. a.: „Ich habe früher täglich dreißig Zigaretten geraucht- aber seit Ausbruch des Lhinakonfliktes bin ich, Nichtraucher und werde I« Tokio w«rde amtlich bekanntgegebe«, daß Hongkong jetzt ganz in den Händen der japanischen Truppen ist. Die Mitteilung lautet: „Am 25. Dezember hat der Feind, der sich noch auf Hongkong hielt, die Uebergabe angeboten, da er nicht weiter imstande ist, den dauernden japanischen An. griffen zu widerstehe«. Die Empiretruppe« haben den Be- fehl zum Einstellen des Feuers erhalten." ' Wie die Festung fiel. Die Kapitulation der britischen Truppen krönt den Sieg der japanischen Wehrmacht in Hongkong, an dem Heer, Luft waffe und Marine ihren Anteil haben. Der nördliche Eck- Pfeiler des vielgerühmten britischen „Strategischen Dreiecks" ist zusammengebrochen, das „Sprungbrett gegen Japan" besteht nicht mehr, ungehemmt kann sich die Ueber- legenheit der japanischen Flotte gegen Manila und die poly. nesische Inselwelt auswirken. Im Rahmen ihres planmäßigen Vorgehens gegen alle wichtigen Stützpunkte der Briten und Nordamerikaner in Ostasien hatten japanische Truppen auch zu Lande den Vormarsch gegen dieFestung Hong, kong angetreten, nachdem heftige Luftangriffe und die Ein schließung von der Seeseite vorausgegangen waren. Es gelang ihnen bereits am 12. Dezember, den Stadtteil Kaulun zu nehmen, so daß die Insel Hongkong, auf der die Stadt Victoria liegt, unter dem gezielten Artilleriefeuer der Japaner lag. Am 18. Dez. setzten Stoßtrupps mit kleinen Booten über die Meer- enge und am Abend des 19. Dez. hatten sie bereits die wich- tigsten Stellungen der Briten erobert. Die endgültige Be- setzung der Insel war nur noch eine Frage der Zeit. Schritt für Schritt drangen die Japaner nach ihrer Landung vor. Sie besetzten ein Fort nach dem anderen und griffen dann die letzte, wichtigste Artilleriestellung der Engländer auf der Victoriahöhe an. Hier leisteten die Engländer bis zuletzt Widerstand. Ein zweimaliges Uebergabeverlangen, das dem japanischen Wunsch nach Schonung der 1,4 Millionen Menschen der Zivilbevölke- rung entsprang, hatten sie abgelehnt, obwohl sie sich der Aus sichtslosigkeit ihres Weiterkämpfens bewußt sein mußten, nach, dem alle Gegenangriffe der Tschungkingtruppen im Norden von den Japanern abgeschlagen worden waren. Am Donnerstag endlich bot der britische Gouverneur die Kapitulation an, nachdem ihm die militärischen Befehlshaber eröffnet hatten, daß kein weiterer Widerstand geleistet werden könne. Die englischen Truppen, deren Gesamtstärke sich auf etwa 2 2 0 0 0 Mann belief, wären von den stürmisch vordrängenden Japa- nern eingekesselt worden. Der Gouverneur und die Militär, befehlshaber begaben sich nach Kaulun, um hier die Befehle für die Durchführung der Kapitulation von dem japanischen Oberbefehlshaber, Generalleutnant Sakei, und dem Befehls. Haber der an der Einschließung beteiligten Marinestreitkräfte, Vizeadmiral Niimi, entgegenzunehmen. Unter den britischen Verteidigern befanden sich 13 000 Mann reguläre Truppen, in der Hauptsache Inder, ferner 5000 Freiwillige und 4000 be- waffnete Polizisten. 2000 Kanadier waren noch am 16. Nov. zur Verstärkung eingetroffen. Sämtliche britischen Truppen waren mit modernster und stärkster Bewaffnung versehen. Die Festung Honkong selbst besaß Verteidigungsanlagen, die acht Kilometer tief gestaffelt waren. Jede der Hongkong um- gebenden Inseln war eine Festung für sich. Das Befestigungs- system von Hongkong selbst setzt sich aus zahlreichen Forts, Bunkern, Infanterie, und Artilleriestellungen zusammen. In den Gewässern um die Insel waren ausgedehnte Minenfelder angelegt worden. Wie ferner bekannt wird, waren auf japanischer Seite besonders ausgebildete Truppen eingesetzt worden. In außerordentlich langer, mühseliger Vorbereitung hatten sie sich für die Besonderheiten solcher Aufgaben geschult. Um steile Höhen erklettern zu können, hatten sie bei Tag und Nacht mit Strickleitern geübt.. Zur Durchquerung von Minen feldern wurden sog. Schwimmtruppen gebildet, die ihre letzte Ausbildung von bekannten Rekordschwimmern erhielten. Mit der endgültigen Eroberung hat auch Hongkongs Nolle im Chinakonflikt ihr Ende gefunden. Es war der Aus gangspunkt für die englischen und amerikanischen Lieferanten von Rüstungsmaterial an Tschiangkaischek. Allein zwischen Januar und November dieses Jahre» wurde über Hongkong über 2,5 Milliarden Yen Material an Tschüngking geliefert, während über die Burmastraße nur für rund eine halbe Mil- liavde ging. Nach Hongkongs Fall ist daher die Verbindung Tschungkings mit oer Außenwelt in der Hauptsache abge schnitten. Der Weg über Indien ist weit und führt durch schwieriges Gelände, und die Burmastraße wird jetzt von den Japanern ernstlich bedroht. Auch hier sind also die Pläne der Kri e g s a us w e i te r Roosevelt und Chur, chill gescheitert. In einer Meldung von Domei wird daher mit Recht betont, daß ein Stützpunkt für den Einfall Englands und der USA. in Ostasien zerstört sei. Wie stark und anscheinend unbezwinglich die Festungen immer sein sollten, die die Plutokraten errichtet hätten, sie würden nieoer. gerungen, sobald die japanische Armee sich dieses Ziel vorge nommen habe. Zerstörter Tra«m. In der japanischen Presse heißt es zum Fall Hongkongs: „Die übrigen britischen Verteidigungsstellungen werden nach der Kapitulation dieses Stützpunktes das Schicksal Hongkongs bald teilen. Ein hundertjähriger böser Traum ist wie ein Spuk verflogen." Alle Zeitungen betonen, daß England mit Hongkong zum ersten Male in seiner Geschichte eine Kolonie verlor. Vom militärischen Standpunkt aus bedeute der Fall Hongkongs eine erneute Durchbrechung der feindlichen Ein kreisungsfronten im Südwestpazifik. Mit den Philippinen und Singapur habe Hongkong ein strategisches Dreieck für den englisch-amerikanischen Imperialismus gebildet. DNB. Au« dem Führerhauptquartier, 27. Dez. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: DieAbwehrkämpse im Oste« dauern fort. An mehrere« Abschnitte« der Froat wurde« sowjetische Kräfte i« der Bereitstellung zerschlagen oder durch Gegenangriffe vernichtet. Starke Verbände von Kampf- und Sturzkampfflugzeugen versenkte» in der Straße von Kertsch vier feindliche Truppentransporter mit zusammen 7000 BRT. Fünf weitere Transporter sowie zahlreiche kleinere Fahrzeuge wurden durch Bombenwurf beschädigt. Der Feind erlitt hierdurch schwere Verluste an Menschen und Material. An der karelischen Froat erzielten Sturzkampf flugzeuge Bombenvolltreffer in einem Kraftwerk nördlich Kandalakscha. 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