Suche löschen...
Hohensteiner Tageblatt : 08.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189007084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18900708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18900708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-08
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 08.07.1890
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
malischem Gesichtspunkt ist dies ein großer Gewinn für England und e,n weiterer diplomatischer Gewinn ist ei auch, daß England sich j-tzt in der Forderung der freien Schiff fahrt auf dcm Zambesi von Deutschland unterstützt sehen wird. Düse Anschauungen findet man gerade in Kreisen vertreten, die eine genaue Kennmiß der afrikanischen Verhältnisse haben, und eS ist daher durchaus nicht unwahrscheinlich, daß von dieser Seite das Abkommen im Allgemeinen begünstigt werden wird. Die französischen Diplomaten legen große Besorgnisse über das Abkommen an den Tag. Waddington hat wiederholt in den letzten Tagen Salisbury sondirt. Die Sorge Frank reichs betrifft nicht das afrikanische Festland, sondern dreht sich um die Rückwirkung deS Abkommens auf die europäische Po litik, denn man glaubt in Frankreich trotz wiederholter Dementis steif und fest, daß irgend welche geheime Abmachung hinter dem Vertrage steckt, die unmittelbar die Verhältnisse in Europa berührt. Berlin, den 5. Juli. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Genehmigung des Reichskanzlers zur Einfuhr von Scheinen und Schweinefleisch, einschließlich Speckseiten und Würsten aller Art, aus Däuemarck bis auf Weiteres. Lebende Thiere dürfen unter Beibringung eines Gesundheitsattestes eines dämschen ThierarzteS und nach nochmaliger Untersuchung an der Grenze durch einen deutschen Thierarzt eingeführt werden. Bertin, 5. Juli. Der König von Sachsen überwies dem Central-Comitee zur Errichtung eines Nationaldenkmals für den Fürsten Bismarck in der Reichshauptstadt einen Beitrag von 1000 Mark. Eine entsetzliche That ist Sonnabend Nachmittag mitten in der Stadt München in unmittelbarster Nähe sehr belebter Straßen ausgeführt worden: Frau Katharina Singer, Inhaberin eines sehr güt gehenden Versatzgeschäftes im Hause Hofstatt 8/z, bekannt unter dem Namen „Versetzer-Kathi", ist von einem jungen Menschen, auf den die Behörde schon seit einiger Zeit ein Auge hatte, ermordet worden, offenbar zum Zwecke der Beraubung. Der Schlosser Karl Reitz, so heißt der Mörder, war schon einige Tage vorher bei der Versetzerin gewesen, an geblich, um mit ihr wegen eines für einen Freund auszulösenden Ringes zu unterhandeln, in Wirklichkeit aber wohl, um die Gelegenheit zu einem Diebstahle auszuspionirxn, an dessen Ausübung ibn damals die Anwesenheit der Tochter der Singer gehindert haben mochte. Am Sonnabend traf er die Versetzerin in dem mittleren der aus vier Zimmern bestehenden Wohnung allein und schritt sofort zu der Ausübung seines Mordplanes, den er eingestandenermaßen bereits am Freitag gefaßt. Ohne ein Wort zu der Frau zu sagen, zog er einen schweren Ham mer aus der Tasche und versetzte der Unglücklichen einen furcht baren Schlag an die rechte Stirnseite, der den Schädelknochen zertrümmerte und die arme Frau sofort zu Boden streckte. Nun beugte er sich über sein Opfer, vermuthlich um die Schlüssel zu den Kästen zu nehmen. In dieser Stellung tra ihn der Mann der Erschlagenen, welcher in einem Seitenzimmer am Fenster gesessen und gezeichnet hatte. Als der Raubmörder sich so überrascht sah, nahm er schnell den Hammer vom Boden auf und stürzte sich auf Herrn Singer. Nun entspann sich ein erbitterter Kampf zwischen Beiden, im Verlaufe dessen cS Reitz gelang, seinen Gegner zu Boden zu werfen. Singer wehrte sich nun in der Verzweiflung mit Aufgebot aller Kräfte und stics unter fortwährendem Rufen nach Hilfe mit den Füßen nach dem Burschen, der, den Hammer schwingend, stets aus's Neue auf ihn eindrang. Endlich gelang cs Singer, den Mörder bei den Armen zu fassen und ihm den Hammer zu entreißen. Als der Kerl sich der Waffe beraubt sah, wandte er sich zur Flucht und wollte die Treppe hinuntereilen. In diesem Augenblick kamen aber der Hausherr der Singerschen Eheleute, Herr Reithmann, der Kaufmann Riepold und der Packträger Dotzer, welche die Hilferufe gehört hatten, die Treppe herauf. Reitz kehrte nun, als er sie sah, um und stellte sich zitternd in eine Ecke des Stiegenhauscs. Dort wurde er von den drei Mannern fcst- genommen und dem eben erscheinenden Gendarmen übergeben. Der Mörder ist ein ziemlich großer aber schmächtiger Mensch mit schwarzen Haaren und von confiSzirtem Aussehen. Frau Singer war eine ungemein starke Frau von 48 Jahren und wird als ausgezeichnete Hausfrau, Gattin und Mutter geschildert, die mit nimmer müdem Eifer im Geschärte thätig war. Der Jammer des Mannes, der auf eine so gräßliche Weise seine Leblnsgefährtin verloren, der Schmerz der Tochter, die ihre Mutter beweint, ist namenlos. — Sofort nach Bekanntwerden der Mordthat sammelte sich eine riesige Menschenmenge vor dem Unglückshause, die den Mörder, als er herabge'ührt wurde, mit lauten Drohungen und Verwünschungen empfing. — Die Leiche der Erschlagenen wurde um 5'/^ Uhr ins Leichenhaus überführt. Frankreich. Paris, 6. Juli. Die hiesigen Blätter melden, Prinz Ferdinand von Coburg habe die Absicht der Abdankung aus gesprochen. Die orleanist'ichen Verwandten hätten der Mutter des Fürsten, Prinzessin Clementine, nahe gelegt, daß der Coburger möglichst schnell abdanken solle. In dem Nihilisten-Proceffe vor dem Pariser Zuchtpolizei- 'gerichte wurden sämmtliche Angeklagte, mit Ausnahme der Frau Reinstein und des Fräulein Bromberg, welche freige- iprochen wurden, zu 3 Jahren Geiängniß und 200 Frcs. Geld strafe verurtheilt. Heckelmann und Landescen wurden in con tumaciam zu 5 Jahren Geiängniß verurtheilt. Vermiichleo. Goldap, 3. Juli. Ein drolliges Heirathsgesuch bringt das „Gold. Kreisbl." in folgender Annonce: „Eine hübsche Wittwe mit drei Kindern von 8 bis 12 Jahren, mit voller Wirthschaft, emer Kuh und 100 Thlr. Geld soll (!) verheirathet werden. Meldungen in Mühle Goldap." Marktpreise. Chemnitz, vom 5. Juli 1890. Preise verstehen sich pro 5H Kilo. Weizen, weiß und bunt 9 Mark 30 Pfg. bis 10 Mark — Pfg « russische Sorten 10 - 45 - - N- - 85 - gelber 10 - 20 . -10 - 35 - Roggen, preußischer 8 90 - . 9 - 10 - - sächsischer 8 30 - - 8 5» - tremder 8 50 - - 3 70 Braugerste — - , B - — Fuitergerste 7 - — - »7 - 40 Hafer 9 - , - 9 25 Kochcrbsen 9 - 50 - . 10 * SO - Heu 3 - 70 - - 4 40 Stroh 3 * 40 . - 4 10 - Kartoffeln 2 - 80 - - 3 * 50 - Mineralbad Hohenstein Ernstthal geöffnet täglich, verabreicht: Warmbäder, Mineralbäder, Moorbäder, Fichtenuadelbäder, Salzbäder, elektrische Bäder. Vereinfachte türkische Bäder (ganz neu, vorzüglich gegen Rheumatismus.) Rnssische Dampfbäder für Herren Sonntags, Montags, Dienstags und Sonnabends bis 6 Uhr abends. für Damen Mittwochs bis 6 Uhr abends. Curgemäße Behandlung dabei niedrigste Preise. Dampfbäder und vereinfachte türkische Bäder im Abonnement 6 StückMk. 6. Empfehle wahrend des Schützenfestes meine Localitäten dem geehrten Publikum zur gefl. Benutzung. Das Restaurant bietet nach jeder Richtung genügenden wie auch angenehmen Auf- --»»«. Er«-"-,,« I Kegeldakn" 8elM26nkLU8 Während des Schießens Täglich großes Kegelschieben GMtrstMW. Mcin in Ursprung gelegenes <»nt, bestehend aus 3 guten Ge bäuden, mit 21 Acker Felder und Wiesen, sämmtlicher anstehender Ernte, Vieh und Inventar soll am Imcchs, Sc» IO. W IM, von mittags 1 Uhr ab freiwillig versteigert werden. Ursprung, 7. Juli 1890. Krankheitshalber ist nahe Lim bach ein schönes imuZlsngui (mit Bäckerei), sowie ca. 4 Acker Areal, lebendem und todtem In ventar rc. bei 10 000—12 000 M. Anzahlung zu verkaufen. Näh. erth. Lichtcustein-lL. Hochfeines neues Nigza- Wen Wenttraubenessig empfiehlt die Kräutcrhrndlung von Wer gesund bleiben will, trinke regelmäßig den ächten Dr. Lergelt's Wgtlibiltkr, nur allein bereitet vonRich. Baumcher in Glauchau. Vorräthig bei v V. Otto, O. N. ÜLiiLsob, 6. k1o88, Droaist, in .Hohenstein, r. V.Vs.Ueiu- stolä in Ernstthal, O. N. I-övel in Oberlungwitz, Lernst. l». LretL8eInQLr » in Kirchberg, R.uü.lk'LLiun l in Lugau Waumt „Reichskanzler" kniWnl. Heute Dienstag t-invsssi» Uskkss-Lukmuus, verbunden mit Großen Musik- u. Getangs-dorträgcn ÄVL L unter Leitung des Herrn Direktor Schlosser. Für warme und kalte Speisen, sowie sf. Biere ist b'stens gesorgt. Um zahlreichen Besuch bittet t ckrinizx. k?3tk8l<e!l8p iMsnZisin. Allen Schützen und Schießireunden hiermit zur Nach richt, daß bei mir die Fcst-Zcitung vom deutschen Buudcsschicsjen in Bertin zur gefälligen Ansicht ausliegt. OlI8t. Hü88lO!'. PekarMmuchrmg. Mit Genehmigung des Gemeinderaihcs hält d'c freiw. Feuerwehr in der Zeit vom 10. bis mit 17. Juli d. I. (durch Alarm blasen) eine WM" MLERLlttLKMMS "MU ab, was hierdurch, uni Jrrthum zu vermeiden, bekannt gegeben wird. Wüstenbrand, den 8. Juli 1890. Hur MertiWS schriftlicher Meile» u. PccküW, I ssisie Vertretung fremder LchtsaWltgenheiten sz. Mrkt 38. Hohenstein-Er. M Es ist mehrfach beobachtet worden, daß Hunde aus Lnngwitzer Fluren revieren. Die betreffenden Hundebesitzer werden hierdurch aufgefordert, ihre Hunde im Hofe zu halten, da andernfalls ich gesonnen bin, gegen die Eigenthümer derselben unnachsichtlich vorzu- liehen. Zer Zaghachttr von AcrlnWih. mann An khrUtt, stnßMl Km, der mit Pferden umzugehen versteht, findet bei mir Stellung als Haus- sich ktr. Bundstroh billig zu verkamen Eghdie-Mühlc Oberlungwitz. »slLstsiMV, ü Ctr. M. 4 50, empfiehlt als vor- treifliches Milchlutter (vollständiger Ersatz für Kleie) ckob Ikeniiz, Brauerei Oberlungwitz. pr-rkkioetr. dlLturbeilLrmckixer, 8MIj8tt.MWN.MMM, Hohenstein, Markt Rr. 17. Sprechst: Wochent. 1—3 Nchm. Sonnt. 10—12 Vorm. sUaktia'rko Vorlegern re. ver- DllWlli kauft ä 25 u. 35 Pf. Waisenhausstr. 35«, 1 Tr. 1'ür eim un86rom innigstooliobtan l-mt8elilaton6n nach «einem locke unck Kai seinem OegräbniKse xu Iberl ge- »olcksne stiebe und kür Lilo uns entgegen^obiaekten 86- avoise der l'lieilnabme sagen rvir unLvren bersliebLten, aukrielitig8ten Dank. Die trnueintlon l^rumlien Otto un i Hollenstein und I,eipm8, 6en 5. 3uii 1890. Ms- mi> PtWbMj-ÄWp. Hierdurch die traurige Nachricht, daß am Sonnabend Mittag ^2 Uhr unsere gute Mutter und Groß mutter, Wilhelmine Wilde, in ihrem 79. Lebensjahre nach schwerem Leiden samt entschlafen ist. Die Beerdigung sinder Dienstag Nachmittag 3 Uhr statt. Um stilles Beileid bittet die trauernde Familie LdstLräl. Nester I*u88boljen-Ansil'ie!i! He«Ieinr»»n s Ner»sIei»->i<Iiiie>I- t^«»< ke»-<>« Nri« k. üdcr Nacht troiNicüd, nicht nachNrband, mir ^arbc in 5> Nimnc,m. umibcnrcfflicü in Harte, Glanz nnd Dauer, allen «vir,li,n„t> ,zuül>vdcn- Gianziaikcnan.Haliliarkeit überlegen. EinmM in der Verwe,Iduna, dauer viel .. bcaebrt für den Haushalt! In > üilo ,t-Dosen. Nur ächt m. d. Achuhmarkr Karl Wiedemann, tSeliurrmurüei Hoslicserant, Dresden, begründet im». Voriathiq zum Fabrilpreid, Musieraus- slrichc u. Prvspcctc gratis, in kr<»Ii«»dit«in bei Robert Beck; <»b««Iuxrrn bei Apotheker A. B. Lvimmer; in X1«ck«i1nxr»n in der Drogerie „Glückauf"; bitollbei-x bei A. Hof mann, Drogerie; bei Gustav Schulz. 2 AMchl-Ackiter können auf Futterstoff bei gutem Lohne Nachtarbeit erhalten bei Crust Bogel, Oberirohna. Ein schönes Familienlogis (Wohnstube, Alkoven, Küche, Boden kammer) ist zu vermielhen und vom 1. August ab beziehbar. Näh. bei LroU ^oräun, Weinkellerstr. 2 ZchchmcherMkn zuverlässige Arbeiter, sucht bei gu tem Lohn und dauernder Arbeit Ferdinand Mehlhorn, Schuhmachermstr., Oberlungwitz. Ein zuverlässiger Knecht wird sofort gesucht bei 6. ?. Leest, Holzhandlunq. schwarzbraun, ohne Steuermarke, ist mir zugelaufen. F. Heinig, Hohenstein. Ein Stubenfchlüssel ist vom Logenhaus durch die Schubertstraße bis zum Schweizerhaus verloren worden. Gegen Belohnung abzu- aeben in der Taqeblatt-Exped. Eine Brille verloren. Abzugcbcn Herberge zur Heimath, Oberlunawitz. 2 Zlitbni mit SchlMnit sind im Ganzen oder gclhcilt zu ver- miethen bei A. Neumann, Weinkellerstr. Ein Parterrelogis, mit Stall- ung und Einfuhr, und möglichst et was Niederlagsraum, wird zum 1. Octobcr, ev. auch früher, zu miethen gesucht. Offerten unter „Xieäer- lL88ravM" in die Tgkl.-Exp. erb. e7>er Viehhändler, der mir vor 8 Tagen einen Bullen abkaufte, wird ausgcfordert, diesen binnen 3 Tagen abzuholen, sonst verfüge ich anderweit über denselben. V. Sachsenröder, Drogen bei Schmölln. *rrmttr»ortlick«r rUeaatl^r, Detter «»d Berlrg« I. N«hr, Hoh«A«i».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite