Hohensteiner Tageblatt : 20.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189012209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18901220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18901220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-20
- Monat1890-12
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- Hohensteiner Tageblatt : 20.12.1890
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Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Sonnabend den 2V Deeember 1890 40. Jahrgang Herr Privatcxpedient Oscar Rau mit 341 Stimmen Stimmen 274 194 'M 195 Stimmen 180 177 170 154 137 134 128 110 67 64 60 43 32 I. als Ansässige: Herr Töpfermeister Friedrich Müller mit „ Fabrikant Theodor Lieberknecht „ „ Materialw.-Händler August Boigt „ „ Bäckermstr. Wilhelm llhlmau» „ II. als llnansässige: Nach 8 6S der Rev. Städteordnung find Einwendungen gegen das Wahlverfahren bei Verlust derselben Vinnen 3 Wochen, vom 9. Deeember er. ab, anzubringen. Hohenstein, den 12. Deeember 1890. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Fabrikant Louis Lotze Goldarbeiter Emil Apel Nr. 294. Den 29. Deeember, nachmittags 3 Uhr kommt im hiesigen amtsgcrichtlichen Auctionslocale ein Sopha zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Knrth. Im Uebriyen erhielten: Herr Drogist Fichtner „ Webermeister Lonis Albert „ Appreteur Robert Martin „ Buchbinder.Herm. Schellenberger „ Eisenhändlcr Franz Rother „ Nadelmacher Legere „ Webermeister Emil Müller „ Weber Baumgärtel „ Kaufmann Const. Schneider Die am den Materialwaarenhändler August Voigt gefallenen 116 Stimmen sind mit den auf Herrn Materialist August Bogt gefallenen 61 Stimmen zusammengerechnet worden. ferneren Bedenken giebt auch der Umstand Veranlassung, daß in den allerseltenstcn Fällen Webstühle gegen sofortige Zahlung oder normales Ziel verkamt werden, vielmehr der weitaus größte Theil der Waare auf sehr langsichtige Abzahlungen gegeben wird. Daher rührt die unverhältnißmäßig große Ziffer der Debitoren bei den Webstuhlfabriken, die unter heutigen Verhältnissen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die be treffenden Etablissements in sich schließt. Aus den Kreisen ehemaliger Militärs, und zwar von den 10 927 Vereinen mit nahezu 840000 Mitgliedern zählenden Deutschen Militärvereinsverbändcn, ist neuerdings an die kaiscrl. Reichsrcgierung eine Petition abgesendet worden, welche dahin geht, 1) daß die reichsgcsetzlichen Bestimmungen, durch welche das Recht der Militärpersonen der Unterklassen auf den Bezug ihrer Pensionen dann für beruhend erklärt wird, wenn dieselben im Civildienst eingestellt sind, aufgehoben werden; 2) daß in ausgiebigerer Weise Fürsorge sür die Wittwen und Waisen activer und mit Pension verabschiedeter Militärpersoncn der Unterklassen cintrete. Unterzeichnet ist die Petition 1) vom Deutschen Kncgerbund mit 5323 Vereinen und 452 558 Mit gliedern, 2) vom bayerischen Krieger- und Kampfgenossenbund mit 1893 Vereinen und 135 700 Mitgliedern, 3) von Sachsens Militärvereinsbund mit 1160 Vereinen und 126 237 Mit gliedern, 4) vom Württcmbergiscben Kriegerbund mit 970 Vereinen und 40 223 Mitgliedern, 5) vom Badenschen Militär vereinsbund mit 937 Vereinen unv 56 906 Mitgliedern, 6) von der Kriegerknmcradschaft „Hajsia" mit 538 Vereinen und 22 200 Mitgliedern und 7) vom Weimarischcn Kriegervcrband mir 108 Vereinen und 2512 Mitgliedern. Soeben ist im Verlage der Albanus'schen Buchdruckerci in Dresden ein iür große Kreise sehr wichtiges Buch erschienen: „Das Königl. Sächi. Gerichtskosten-Gesctz vom 6. November 1890" nebst Ausführungsverordnung vom 18. November d. I. und das Gesetz, betreffend die Kosten der Zwangsversteigerung und der Zwangsverwaltung unbeweglicher Sachen vom 18.August 1884, mit Anmerkungen und ausführlichen Sachregistern, sowie Gebührentafeln versehen, bearbeitet von Br. Kohlmann, Expe dient beim Königl. Amtsgericht Leipzig. Eme recht unangenehme U-berraschung wurde den Mit gliedern eines Chemnitzer nur aus Frauen bestehenden Spar vereins zu The'l. Dieselben waren vollzählig im Vereinslokal erschienen, um die im Lause des Jahre- gemachten Einlagen baar in Empfang zu nehmen. Mit steigenoer Ungeduld warteten Bekanntmachung. Nach dem vorläufigen Ergebnisse der diesjährigen Stadtveror-neten-Er gänznngswahl sind folgende Herren gewählt worden: ist vielen Mitgliedern, die recht hart betroffen sind, die Wcih- nachtsircudc gründlich verdorben. In der Dampfbraucrci von Gcbr. Klein in Hainichen wurde am Mittwoch Nachmittag der zur Zeit bei einem dort- selbst in Angriff genommenen Bau beschäftigte Monteur Schar schmidt aus Chemnitz durch einen in Folge Zerreißens eine- Drahtseiles aus beträchtlicher Höhe herabgcstürzten Fahrstuhles so an den Kopf getroffen, daß der Tod sofort cinrrat. Der Verunglückte ist vcrhcirathct und Vater von 5 Kindern. In Folge übermäßigen Genusses von Branntwein verstarb vor einigen Tagen ein 6 Jahre alter Knabe in Bentha bei Hartenstein. Das Kind gelangte in einem unbewachten Augen blicke zu dem Branntwein. Schon seit zwei Monaten vermißt der Tischlermeister Leimer in Cotta seine beiden erwachsenen Kinder, welche plötzlich gemeinsam spurlos verschwanden. Der besorgte Vater hatte keinen Grund, annehmen zu müssen, daß seine wohler zogenen Kinder ihrem Leben selbst eine Grenze gesetzt. Diese gute Zuversicht ist ihm nun genommen woroen, denn sein 20jätzriger Sohn ist in Lculewitz bei Riesa aus der Elbe ge zogen worden, während über den Verbleib der Tochter noch immer jede Nachricht fehlt und wohl mit Sicherheit anzu nehmen ist, daß auch diese sich nicht mehr am Leben befindet. In einem Bankinstitute zu Leipzig erschien am Mittwoch ein Mann und legte einen Wechsel über 1200 Mark zum Disconlircn vor. Den Wechsel erschien jedoch gefälscht, wes halb der Borzeiget angchalten und einem hinzugeholten «Schutz mann übergeben wurde, der ihn nach dem Potizeiamt schaffte. Dort legte sich der Festgenommene zuerst einen falschen Namen bei, cs gelang aber bald, in ihm einen 53jährigen Klebermeister aus Brümmelwitz bei Altenburg zu ermitieln, der bereits wiederholt Freiheitsstrafen erlitten und zuletzt wegen Raubes eine 10jährige Zuchthausstrafe verbüßt hat. Die angestcllle» Erörterungen nun ergaben nicht nur, daß der fragliche Wechsel in der That von ihm gefälscht worden war, sondern auch, daß der gefährliche Patron unmittelbar vorher in Altenburg 1500 Mark Mündelgelder unterschlagen hat und, um sich der Ver folgung zu entziehen, von dort verduftet ist. Hoffentlich wird der Gauner auf längere Zeit wieder unschädlich gemacht. Fanny Schlön will sich in Leipzig durch Stickereien er nähren. Aussicht auf Vermögen hat sie wenig. Ihre ocr- heiratyetc Schwester in Bautzen hat alles von den Eltern Hinterlassene an sich genommen und zum Theil verkauft. Sie cheint überhaupt ihre in Untersuchung befindliche Schwester auigegcben zu haben, denn sic hat sogar deren Schmuck ver äußert. Geschenke will das arme Mädchen nicht, nur Nachweis von Arbeit. In der Expedition der „Leipziger Gcrichtszeitung" ist ihre Adresse zu erfahren. Wie frivol der traurige Fall ausgebeutct werden sollte, geht daraus hervor, daß ein aus wärtiger Etablissementsbesitzer Fanny Schrön als Zugmittel ür eine Vorstellung benutzen wollte, bei der sie die Cassirerin picken sollte. Auch war ein Herr aus Berlin in Leipzig, um „ Schnittw.-Händlcr Herm. Zacharias Die übrigen Stimmen zersplitterten sich auf 22 Personen. sic auf das Erscheinen der Vorsteherin mit der Kasse. Doch da die Kassircrin gar zu lange auf sich warten ließ, schöpfte man Verdacht. Man ordnete Boten nach der Wohnung der Vorsteherin ab, um zu sehen, wo cs fehle. Zu ihrem nicht ge ringen Schrecken fanden dieselben das Nest leer. Die unge treue Vorsteherin hatte, wie die Ermittelung ergab, schon am SärrMwr». Hohenstein, 19. Deeember. Die mangelhafte Beheizung, unter der bisher Lehrer und Schüler unseres neuen Schulgebäudes zu leiden hatten, war nicht, wie sich nunmehr herausgestcllt, auf die Heizungsanlage zurückzusühren, vielmehr war die Bedienung derselben keine sachgemäße. Tie letzten Tage haben cs bewiesen, denn obgleich das Thermometer hohe Kältegrade auswies, war die Temperatur in den Schulzimmcrn eine sehr angenehme und alle Theile voll befriedigende. Freunde des gestirnten Nachthimmels können sich in diesem Monat besonders an dem herrlichen Bilde, das die „Fixsterne" bieten, erfreuen. Allabendlich nach 10 Uhr kann man diese „Wegweiser des Himmels" in vollem Glanze bewundern. Der Standort der Fixsterne ist für unbewaffnete Augen immer der gleiche; kaum in Jahrhunderten sind kleine Orl-veränderungen wahrnehmbar. Das bloße Auge sieht sie als leuchtende Punkte, auch die stärksten Fermöhre bringen uns diese geheimnißvollen Welten nur als Lichtschimmer nahe, nicht aber als Himmels körper iE meßbaren Dimensionen. Merkwürdig ist den Fix sternen in unseren Gegenden das sogenannte Scimilliren, das Funkeln. Sie scheinen auf Augenblicke zu erlöschen und dann wieder aufzuklimmcn, während die Planeten in stetem, mildem Lichte auf uns hernicderblicke». Dieses Scintillircn beruht auf den bei uns ste»S wechselnden DichtigkeilSocrhältnissen der Atmosphäre und dem Ersülltsein der letzteren mit Wasser- dämpsen. Besonders schön sind östlich von unserem Meridian, fast im Zenith, Castor und Pollux (Zwillinge), das" prächtige Sternbild des Orion, ferner Aldebaran im Stier, die Plejaden und Kapelle im Fuhrmann. Von den Planeten ist Merkur jetzt als Abendstcrn sichtbar. Venus leuchtet als Morgenstern. Am hellsten strahlt gegenwärtig mit seinem gelbrothen Lichte der Jupiter am südwestlichen Himmel. Um Mitternacht sieht man auch den prächtigen Saturn. Zur Lage der sächsischen Weberei und Maschinen-Jndustrie. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die vielgenannte Mae Kinley Bill die für die Ausfuhr beschäftigten Webereien am Rhein, im Vogtlande, in der Lausitz u. s. w. auf absehbare Zeit vollständig lahm gelegt hat, um>omehr, als iür das große amerikanische Absatzgebiet ein anderweiter Ersatz nicht sobald gesunden werden dürfte. Es wäre indeß, schreibt man der HoheMner Tageblatt -eben Wochentag abends für den folget NA A nehmen die ^diston M Vorm. 10 IM, Tag und kostet durch die AtiStraaer pro G ff sowie sür Auswärts alle Austräger, dU Quartal Mk. 1.40; durch die Post M.1.oO V G V M alle Annoncen-Expeditionen zu OriainL frei ms Haus. Preisen entgegen. Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz, GerSdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach,' Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim,' Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. »Frkf. Ztg." aus Chemnitz, ein Jrrthum, sür die in den ge nannten Zweigen herrschende Geschäftsstille die amerikanische Zollbill allein verantwortlich zu machen. In der Wcberei- "adustrie herrschte während der letzten Jahre eine seit erdenk lichen Zeiten nicht beobachtete Hochfluth. Ueberall wurde ver- g'ößcrt, um die enormen Aufträge zu bewältigen. Nach einer solchen Hochfluth mußte naturgemäß ein Rückschlag cintreten, ..... er wäre auch ohne die Mac Kinley-Bill gekommen, wenn auch Tage vorher mit ihrem Gatten und der Vcreinskassc das Weite vielleicht nicht so empfindlich. Die Rückwirkung dieser That- gesucht. Statt mit gefüllten Portemonnaies mußten die Mit sachen auf den Wcbstuhlbau ist unschwer zu erkennen. Zu gliedcr sür diesen Abend mit langen Gesichtern abzichen. Leider Bekanntmachung. Der diesjährige Christmarkt findet Sonntag, den 2l. Deeember 1890, Nachmittags und Mittwoch, den 24. Deeember 1890, Vor- und Nachmittags statt. Zu demselben dünen nur hiesige Einwohner scilhalten. Hohenstein, den 17. Deeember 1890. Der Stadtrat h. vr. Backofen. Bekanntmachung. Vom 20. Deeember 1890 ab verkauft unsere Gasanstalt Koaks zum Preise von 90 Pfg. für 1 Hcctolitcr, bei gleichzeitiger Entnahme von mehr als 10 Hcctolitcr um 5 Pfg. billiger. Hohenstein, den 18. Deeember 1890. Der Stadtrat h. vr. Backofen.
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