Hohensteiner Tageblatt : 27.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189208271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18920827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18920827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-27
- Monat1892-08
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- Hohensteiner Tageblatt : 27.08.1892
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von ihrem Vermögen einen üoer eine Mill on n Theil zu Gunsten wohlthätiger Stiftungen g vnmachte. Gleichzeitig Hut die edle Spen- bedeutenden Werth ripmsentirende Grundstück : Stadt Leipzig letztwillig hinterlassen. Einen Ak: verstorbene Bä zogen, indem Mark betragen der Stadt L:: derin das eene^ „Löhrs Hm" ! her Weise ist es ihnen trotz mehrfacher ange- : nicht gelungen, den eisernen Geldschrank zu mubohren, und so haben sie weiter nichts mit einige der Almosenkasse gehörigen Pfennige, einem Tischkasten befanden. Einige einzelne nem Fensterstocke lagen und mit Papier zu eben sie nicht gesehen vezw. nicht mitgenommen, on großer Hochherzigkeit hat die am 17. August eiin Agnes Berndt zu Leipzig insofern voll- Aus Chcmnitz wird untcrm 25. August gemeldet: Ein grauenvolles Verbrechen ist gestern Abend im Weichbild unserer Stadt begangen worden. Ein Waldarbeiter sah in der 7. Stunde im Zeisigwald, einige hundert Schritte von der Straße nach Euba entfernt, nahe der an der Gablenzer Grenze gelegenen Abdeckerei, einen Mann mit einer tiefen Wunde am Halse in einer Blutlache liegen. Ja der Meinung, es handle sich hier um einen Selbstmord, eilte der Arbeiter rasch zur nächsten Polizeiwache und machte Anzeige. Nachdem drei Be amte an Ort und Stelle gekommen, stellte es sich heraus, daß zweifellos ein Mord vorlag. Der Ermordete lag, nur mit Hemd und Strümpfen bekleidet, die Hände auf den Rücken gebunden, mit einer klaffenden, von einem scharfen Instrument herrührendcn Wunde an der linken Seite des Halses in einer Blutlache. Seine Kleider, mit Ausnahme der Hose, lagen zer rissen am dem Boden zerstreut herum. Uhr, Geld oder sonstige Werthzegenstände fehlten. Die Person des Er mordeten, der dem Arbeiterstandc anzugehören scheint, ist noch nicht fcstgcstellt. Bon dem oder den Mördern fehlt biS jetzt jede Spur. In Reichenbach stellte sich am 23. d. M. der Flurwächtcr Morgner der Polizeibehörde freiwillig und gab an, die in der Nacht zum Montag auf Obcrmylauer R ttcrgutsflur nieder- gebrannte große Strohfeime in Brand gesetzt zu haben. In einer Stimmung von allgemeiner Unlust habe er das brennende Streichholz an die Feime gehalten. Das Gewissen habe ihm keine Ruhe mehr gelassen und so stellte er sich der Behörde selbst. D.e Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag, zu der von Abends 9 Uhr an am dem Schützenplatz: zu Mylan das Feuerwerk zum diesjährigen Vogelschießen abgcbrannc wurde, der größte Theil der Bewohnerschaft zum Anschauen dcss lbcn auf dem Schießplatz: war und auch die Polizei zur Aufrecht erhaltung der Ordnung sich daselbst befand, haben Diebe be nutzt, in der dortigen Stadtkasse emzubrechcn. Mittels einer Letter sind sie von dem Hofe des Rathhauses aus an ein Fenster des Zimmers der Stadlkasse gelangt, haben hier eine Fenstertafel eingedrückt und daL Fenster von innen auige- wirbelt. Hieran' haben sie eine von den im Zimmer befind lichen Petroleumlampen angebrannt und um den Lichtschein etwas zu verdecken, zwei große Gyprfiguren vor ein Fenster gestellt. Glück..e strenzter Versuch erbrechen bezw a sortgebracht, als welche sich in Mark, die au' ei gedeckl-war-n. h. Tagcsgkschichte DeaLfcheS Re'lÄ. Zur Hand-Apolitisch.m Annäherung haben sih nun auch die „Most. Wed." in «Herr chauvinistischen Weise ausge sprochen. Sic sehen n h: em, weshrlb Rußland „seine Märkte den Deutschen überliefern solle", die j i stets dasselbe nur aus gebeutet Härten. Dieser Vocwuf ist zwar ebemo unbegründet als neu, doch dam.' btt igt daZ Organ panslavistiiche- Be- schränkthett em neues Argument, das allerdings des Reizes gewisser Originalität nicht entbehrt. „N ich seiner Meinung hätten die Lehren der Soeiardemokratie in D.ut^Hian) w feste überhand genommen, büß sich die Regierung dem Eiafltss: derselben nicht zu entziehen vermöge, ua» es könne die wirty- fchafiliche Annäherung an Deutschland zur Ärsbreitunz socuüi- stischrr Utopien auch unter den russischer Arbeitern führen. „Rußland wird, die Lllbsthercschuc festigend uid bewnrend, nach wie vor bestrebt sein, das Princip des persö ilichen E igen- thum« zu fördern, welches die Grundlage seiner wirihschuftlichen Entwickelung darstellt." Welcher Zusammenhang zwischen den Lehre» der Socialdemokratie und einem Zollvcrtrage besteht, wird leider der übrigen Welt nicht verrathe» und ein ewiges Gehcimniß des Moskauer Blattes bleiben. Sollte aber in der That in Folge wirthschaftlicher Annäherung die Lehre der Socialdemokratie in Rußland Eingang finden, so könnte sie dem dort herrschenden Nihilismus gegenüber nur heilsam wirken. Von geringer Selbsterkenntniß zeugt auch der Satz über das Princip des persönlichen EigenthumS. Dieses ist ja den Russen und ihrer Gesetzgebung bisher völlig unbekannt, was ihre famose Agrarorganisation mit dem Gemeindebesitz deutlich bcwnst. Bevor sie sich nicht aus diesem Rest des Nomadenthums herausringcn, werden sie auf alle Fortschritte in der Eultur Verzicht leisten müssen. Und da kommt daS Blatt mit solch' hochfahrender inhaltsleerer Phrase. Mit solchen Gegnern ist eine ernsthafte Auseinandersetzung der Mühe nicht werth. Daher wollen wir zu einem anderen eben falls in Moskau erscheinenden Organ der russischen Presse der „Rusk. Wed." übergehen. Diese zeichnen sich durch eine verständigere Anschauung vorthcilhaft vor der Collegin und man kann wohl sagen überhaupt vor dem Gros der russischen Press: ans. Denn sie verstehen es, einen nationalen Stand- punkr zu vertreten, ohne den dorr zur Manie gewordenen Haß gegen das Fremde zum Ausgangspunkt desselben zu nehmen. Zwar wird man in Deutschland nicht verkennen können, daß die betreffenden Ausführungen an schiefen Auffassungen leiden und einseitig sind, aber immerhin wird von dem Blatte eine anständige Sprache geführt und es giebt sachlichen Erwägungen Raum. — Zuvörderst wird behauptet, daß die deutsche Presse der Meinung huldigt, Rußland befinde sich augenblicklich in einer Nothlage und werde daher zu den weitestgehenden Con- cessionm bereit sein. Das sei jedoch nicht der Fall, und wenn zu hohe Forderungen gestellt würden, könne eine Vereinbarung nicht erzielt werden. „Die Anschauung, daß Rußland einer Ermäßigung der Kornzölle dringend bedürfe, ist eine voll kommen unrichtige. Sic erscheine nur wahrscheinlich, wenn wir in diesem Jahre eine so vortreffliche Ernte gemacht hätten, daß wir nach einem Absatz für den Ueberfluß suchen müßten. Doch bekanntlich war die Ernte eine solche, daß auf irgend einen Ueberfluß nicht zu rechnen ist; werden uns gerade durchMtcrn können, und wenn auch etwas zur Ausfuhr übrig bleibt, so werden das so geringe Quantitäten sein, daß wir dieselben ohne Mühe aus den ausländischen Märkten unterzubringcn ver mögen." Andererseits, so wird weiter gesagt, seien die Hoff nungen Deutschlands auf Ermäßigung des russischen Tarifs unerfüllbar, weil die russische Regierung sich hinsichtlich der hauptsächlich in Frage kommenden Artikel — Kohle und Eisen — durch daS Versprechen, deren Zölle nicht vor 1898 zu ermäßigen, gebunden habe. Es könnten daher allenfalls die Eisenbahn- tarifc anders nomirt werden, eine Aenderung der Zölle sei offenbar ausgeschlossen. Wenn man also auch werde anerkennen müssen, daß sich keiner der beiden Staaten in einer Zwangslage befinde, so lasse sich bei einer vorurthcilssreien Betrachtung der Dinge doch nicht verkennen, daß sowohl Deutschland als Ruß land alle Veranlassung hätten, in Erwägung zu ziehen, ob sie sich nicht gegenseitig irgend welche Zugeständnisse machen könnten. Deutschland, so meint das Blatt, unter Berufung auf wissenschaftliche Autoritäten, wie Prof. Konrad, habe durch seine Kornzölle im Grunde nichts gewonnen. Ein nur sehr geringer Theil der Nation, hauptsächlich der Großgrundbesitz, in schon viel geringerem Umfange der Bauernstand, zögen aus denselben Vortheil, während das übrige Vock sein Brot sehr thcucr bezahlen müsse. Dem deutschen Arbeiter komme es theurer zu stehen, als seinem Rivalen, dem englischen, däni schen, holländischen Arbeiter, und darum mache sich in Deutsch land eine starke Bewegung gegen die Kornzölle geltend, in welchen die Ursache des Stillstandes von Handel und Ge- werbe erblickt werde. Es müsse dasselbe daher im eigensten Interesse auf eine Ermäßigung der Kornzölle bedacht sein, die die frühere Regierung keineswegs zum allgemeinen Besten, sondern von engen Partcirücksichten bestimmt (?), eingeführt habe. Diesem Bedürfnisse sei auch bereits durch Abschluß der Handelsverträge mit anderen Staaten Ausdruck gegeben wor den. „Auch für Rußland wäre es, wenn man das Volkswohl im Auge hat, wünschenswcrth, wenn auch um den Preis ewiger Zolltarifzugeständnisse, die Aufhebung des Kornzolles zu er langen. Für unser Ackerbau treibendes Land ist jede Mark, mit welcher Deutschland unser Korn belegt, von großer Be deutung. Da wir dorthin hauptsächlich Roggen und Hafer liefern, welche gerade von den Bauern angebaut werde», haben die Zölle eine wesentliche Bedeutung für die Mehrzahl unterer Ackerbauer. — Jede Kopeke, welche in Folge des KornzolleS dem Bauern entzogen wird, ist von großer Bedeutung in seinem Budget." — Nunmehr auf die russischen Tarife übergehend, spricht sich das Blatt dahin aus, daß der Kohlen- und Eljcnzoll ebenfalls nur wenigen Personen zu gute komme, die Mehrzahl der Bevölkerung, namentlich aber das landwirthschoftliche Ge werbe ungemein schädige, welches in Folge der hohen Eiseupreise oft auf die erforderlichen Hufeisen, auf eine Sense, auf das eiserne Schloß vor der Scheune, aut den Radreifen rc. Verzicht leisten oder diese Gegenstände gar zu hoch bezahlen müsse. „Und wer sind die vom Schicksal Begünstigten, für die das russische Volk seit Jahren arbeiten muß?" Die Antwort aus die Frage lautet, wie folgt: Aus den kürzlich vom Finanz ministerium veröffentlichten Daten sei zu ersehen, daß die eigentliche russische.Eisen-Industrie am Ural und in Central- Rußland sich in den letzten 25 Jahren nur sehr wenig ge hoben, dagegen diffeuige des Königreichs Polen und die im Süden des Reiches b.fiMche große Fortschritte gemacht habe. Diese sei aber zum cpöMn Theil im Besitz von Aus ländern. Im Königreich Polen seien auch die Aibeiter meist Fremde, ob das Gleiche auch stir den Süden gelte, sei nicht festzestellt, doch wahrscheinlich würden auch dort die besser be zahlten Arb iter nicht Russen sein. Hieraus gehe hervor, daß die die russische BcMkernag so schwer belastenden Zölle auf Erzeugnisse der Berzwerkslnduftrii! bisher nur ausländischen Kapitalisten Vortheil gebracht hätten. Demnach sei nicht wohl einzusehen, weichen Unterschied cs für Rußland mache, ob der an der preußischen Grenze Gußeisen pcoducirende Deutsche einige Dutzend Werkt näher von Moskau oder von Berlin sich befände. Eine Verständigung in dieser Hinsicht hätte für Rußland den doppelten Borchen: Ls könnte seine Erzeugnisse thenerer verkaufen und einige wichtige Bedarfsgegenstände billiger kaufen." Ohne näher auf die Einzelheiten obiger Dar stellung einzugchen, wollen wir nur h.-rvoryeben, daß in der selben die Bedeutung der von Deutschland mit anderen euro päischen Staaten abgeschlossenen Handelsverträge nichr genügend gewürdigt wird. Denn durch diese ist bereits eine wesemtiche Verbilligung der Kornpreise erreicht worden und unsere Unab hängigkeit von dein früheren Lieferanten — Rußland, gesichert. Damir hat sich die Position DcutschlandZ wesenilich gebessert. Zu jenen Handelsverträzen hat aber in nicht geringem Maße Einen ruttetzlichen Tod sand am Mittwoch der Boots mann eines Schiffseigners in Königstein. Der nn 17. Jahre stehende jung: Mann befand sich am Dienstag Abend in Rosawitz in Pehmen allein auf dem Fahrzeuge seine- Herrn, am Ofen br'cha'tigt, um sich das Nachtmahl zu bcreitin. Am uncrmittelte Lme brach in dem betreffenden Schiffsraum Feuer aus, dnstn der Aermste Herr zu werden sich bemühte, wobei er jedoch van den Flammen ergriffen und halb ver brannt ward: Ja seinem Todesschmcrz stürzte sich schließlich der Brennend-, einer Feuersäule gleich, in die Elbe. Im Krankenhauie zu Rasawitz, woselbst man ihn nach seiner Zurückbrinzun; ans Land untcrgcbracht und ihm sofort ärzt liche Hilfe ha::e cnzcdeihen lassen, hauchte der Bedauerns- werche, welcher d.e Stütze seiner kranken Eitern war und sich des Rufes einer nüchternen und fleißigen Arbeiters erfreute, sein junges Leben aus. Von einem schrecklichen Unglückstall wird aus Pieschcn berichtet. Dorii-rlbst bestiegen, während die beiden Kutscher mit dem Einbringen der Fässer in den Keller eines Productcn- händlers beschäm;: waren, zwei Knaben im Alter von 13 und 8 Jahren, welche ohne Aufsicht waren, den Kutschersitz eines Bierfuhrwerkes. Ter Nettere nahm die Peitsche zur Hand und schlug leichthin am die Pferde ein. Diese sind dadurch er schrocken und machen ewige Sätze nach vorwärts. Infolge Rssen stürzten die beiden Knaben kopfüber vom Wagen und zwar so unglücklich, daß der ältere auf der Stelle tobt blieb, während dem jüngeren die Räder über Arm und Bein gingen und einen complicinen Kaochcvbruch derselben verursachten. Der Unglücksfall ist um so bedauerlicher, als die Eltern VcS tobt- gcbliebcnen Knaben erst vor einigen Tagen den Tod einer Kindes zu beklagen hatten. Ein an der Burgstraße in Meißen wohnhafter Aibeiter hat am Dienstag Abend in seiner Behausung wie ein Wilder gelobt, seine Ehefrau blutig geschlagen, diese Mit den Kindern aus der Wohnung geworfen und darin einen Spiegel, einen Regulator, sowie sämmtlichcs Glas- und Topfgeschncr zer- irümmcrt. Der Excedent ist zur Haft gebracht worden, hat aber in der Fcohnveste noch stundenlang wie rin Rasender sich gcberdet, mit den Fäusten an die Zillenthür gedonnert und fortgesetzt geradezu wie ein Wahnsinniger gebrüllt, so daß die Nachbarschaft in ihrer Nachtruhe vollständig gestört und in große Aufregung versetzt worden ist. Selbst nachdem der Un mensch an die Kette gelegt worden ist, hat er wie unsinnig wcitergebrüllc, so daß mau, um endlich Ruhe zu schaffen, noch die äußersten Zwangsmittel hat anwenden müssen. Georg M.y r: Er müsse entschieden bestreiten, daß die Bv.se das Fallen der Getreidepreise verschuldet habe. Die Börse habe absolut kein Interesse an niedrige» Preisen, denn de- kamttlich sei daS Geschäft nur bei steigenden Courscn lebhaft. DaS Hauptangebot von Getreide sei aus de» Provinzen ge kommen. Generalsekretär Wölbling (von der deutschen Land- wirthschastSgescllschast) bezeichnete eS al« nothwendig, daß vom Juni bis August die Regierung allwöchentlich Bericht über den Stand der Ernte erstatte. Nach den auf amtlichem Wege nach Berlin gelangten Mitthcilungen wird in Großbritannien neuerdings vielfach weißer Kleesamcn eingeführt, welcher durch einen Schwefel- ungs-Proceß gefälscht ist. Derartig gefälschter Klecsameu soll namentlich au« Deutschland entstammen. Solche Manipula tionen sind an und für sich unzulässig, und ist der Verkauf des in der bezeichneten Weise behandelten Kleesamens in England strafbar. Die betheiligtcn Interessenten können daher nur ge warnt werden, ein Verfahren fortzusetzen, welches sie mit dem Strafrichter in Covflict bringen würde. Aus dem Madrider „Jmparcial" vom 18. d. M. ist zu ersehen, daß die Klagen über die Hitze, wenigstens in unserem Varerlande, ganz unberechtigt sind. Unter der Überschrift: „Große Kälte in Deutschland" berichtet das Blatt: „Während wir hier und in Frankreich gebraten werden, herrscht in einem Theile Deutschlands allgemeine und in Anbetracht der jetzigen Jahreszeit ganz auffallende Kälte. In Hessen ist das Thermo meter dieser Tage 2 Grad unter Null gesunken!" Man weiß also nun, wo noch eine richtige Sommerfrische zu finden ist. Mit dem Ausbruch der Cholera sind in erster Linie die Eisenbahnverwaltungen gcnöthizt, der drohenden Gefahr zu be gegnen. Bereits gestern ist deshalb der Durchgang von Per sonenwagen zwischen Altona-Hamburg einer- und Wien ander seits aufgehoben worden. Die Desinfektion der Aborte auf den Bahnhöstn ist schon seit längerer Zeit angeordnet; gestern hat nun die sächsische Staalscisenbahnverwaltung auch verfügt, daß alle Retiraden in den Zügen beim Beginn und am Ende des Zuglaufes sowohl wie beim Uebergang auf sächsische Bahn linien und auk jeder Station, auf welcher der Zug 5 Minuten oder länger hält, gründlich zu desinfiziren sind. In Bodenbach hat die österreichische Regierung eine Desinfektionsanstalt er richtet und gestern angcordnet, daß alle aus dem Auslande kommenden Reisenden nach Bodenbach überzuiühren sind, um daselbst desivfizirt zu werden. Besser wäre es schon gewesen, diese Vorsichtsmaßregeln wären in Hamburg getroffen worden. Die dortigen Behörden scheine» von der Gefahr keine rechte Vorstellung gehabt zu haben. Leffentliche Versteigerungen in den König l. Amtsgerichten. Montag, den 29. August. Großschönau: Friedrich Hermann Hiecke's Grundstück (Haus mit Garten) in Seifhennersdorf, 4250 M. Dresden: Bau unternehmer Friedrich Hermann Pautzsch's Grundstück (eine Baustelle) in Strehlen, 21,400 M. Chemnitz: Friedrich Ernst Schmcitzner'S Grundstück: „Centralhallen" (Wohnhaus mit Vcrkaufsladcn, zwei Seitenwohngcbäuden mit Restaurations- räumen nnd Werkstatt, Schuppen, Niederlagsgebäudc und Hof raum) daselbst, 174,700 M. Chemnitz: Carl Lucha'S Restau rationsgrundstück „deutscher Krug" (Eckwohnhaus mit Seiten gebäuden und Anbauen, Waschhaus und Hofraum) daselbst, 69,000 M. Hohenstein-Ernstthal: Ernst Louis Oppermann'« Grundstück (Wohnhaus, Fabrik mit Dampfanlage und Garten) in Hohenstein, 71,000 M. Dienstag, den 30. August. Schirgis walde: Berihä Sidonie Tugendreich Scholze's Grundstück (Geoß- baucrgut) in Wurbis, 24 200 M. Limbach: Baumeister Oskar Voigr's Grundstück (Wohnhaus, Hintergebäude, Ar'oeits- schuppen, Schncidemühlcngcbäude mit Gasmotor und zuqehör. Maschinen, Garten und Bauhof) in Oberirohna, 36,245 M. Limbach: Maschinenbauer Karl Hermann Franz Vogel'« Haus grundstück daselbst, 36,400 M. Ehrenfriedersdorf: Friedrich Wilhelm Hokmann'S Grundstück (Wohnhaus mit Garren) in Gelenau, 2420 M. Leipzig: Privatmann Karl Friedrich Gustav Hofimann'S Hausgrundstück in Leipzig-Kleinzschocher, 45,OM Mark. Pegau: Bernhard Meuche's Grundstücke in Groitzsch: 1) Haus mit Garten, 14550 M; 2) Feld, 450 M. Brand: Holzwaarenfabrikant Emil Clemens Gläser'« Grundstücke in Großhartmannsdorf: 1) Gartennahrungsgrundsiück, 2140 M; 2) Wiescngrundstück, 4M M; 3) Wicseogrundstück, 100 M.; 4) Feldzrundslück, 210 M. Mittwoch, den 31. August. Anna berg: Johanne Christiane verw. Pollmer geb. Dreher'« Grund stück (HauS nebst Scheune und Schuppen, sowie Feld und Wald) in Dörfel, 9220 M. Oschatz: Franz Robert Hempel'« Grundstücke in Pulsitz: 1) Hau« 700 M; 2) Scheune, Garten, Hutung und Feld, 58M M.; 3) W.ese, 2M M.; 4) Feld, 2000 M.; 5) Garten, 20 M. Zittau: Handelsmann Gustav Heinrich Schwarz' Hausgrundstück in Hirschkclde, 12,250 M. Großschönau: Gustav Emil Lösche» Grundstück: in Heine- watdc: 1) früher Windmühle mit Feld, jetzt größtentheils Wiese (ohne Windmühle) 350—400 M.; 2) Wohnhaus mit Garten, 3600 M. Zahlungseinstellungen. E. Wilh. Horbach, Lcderhändler, Aachen. I Chr. Wilh. Schultz, Fabrikant, Altona Robe« Wallhaucr, Kaufmann, Braunschweig. Salo Brandt, Kaufmann, Breslau. I. I. M. Müller, Mech. und Maschinen- 'ubrikanl, Inhaber der Firma: „M. Müller H. Doll's Nach- 'vlger", Ottersweier. Ferdinand Verbau, Kaufmann, Kahlberg. W ilhelm Haase, Cigarreufabnkanc, Vogelsberg. Julius Schmöller, Kammann, Hamburg. Jose' M y :r, Kaufmann, Mannheim. Ernst Friedr. Brenner, Fabnkanr, Pforzheim. Karl Max Kleider, Drehorgelbauer, Klingenthal. Karl Friedrich Walther C auharius, Kaufmann, vormaliger Inhaber der Spielkarten- ka vnk unter der Firma: „Eckert und Zahn Nach'olger", Nach laß, Leip zg. Heinrich August Enderlein, Bäckermeister, Setsers- dor'. August Mcx Schulze, Bäckermeister, Meißen. Franz Ludwig Möckel, Schneidermeister, Treuen (Zwangsvergleichs- lermm 8. L'ptcmber d. I.) Friedrich Ernst Lippmann, Handels mann, Kändler (Zwangsvergleichstermin 13. September d. I.) Ehrenä-ed Gustav We'.se,Spinnercibesitzer, Mutwuda (Schluß- ieiw.in 17. Sep-rmber ds. I.) — Aufgehoben: Iba verw. Scherbver (Firma: „Julius Scheibner"), Plauen i. B. Chemnitzer Scklachi- und Viehhof, vom 25. August Pustncb: 60 R^der, 2l8 Londschwnnc, 485 Ungar. Schweine, 289 Ka brr, 193 Humme!. Das Gejchä't war m Rindern langsam, i» Schweim.». Köchern und Hammeln dagegen mittel mäßig. D e j tzigcn Schluchlmehmürkre werden durch die an- hattenoe nopttche H tze rn der ungünstigsten Weise beeinfluß!, weil der Flk'schvk'rmuuH infolge j-ner Hitz: wesentlich zurück- gegangen ist. Preist: Rinder 2. Qual. 50—58 M. kür 100 P'd. Schlachtgewicht. Londschwcmc 61—63 M. für 100 P'd. leb. G'wichi bei 40 P'd. Ta-a vro Stück. Ungar. Schweine 50—53 M. 'ur IV) P'd. Schlachtgewicht. Kälber 48—52 M. 'ür 100 P d. Schlachtgewicht. Hammel 28—32 M. für 100 P ö. leb. Gewicht. Z Z K d« 2l S er v« eil ur gc 8° nv asi scr ge! M der Ge da, E>I d.e ent! Heu Um hab mcr urbi daß erst Get habi von lam
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