21 : DRESDNER HEFTE (1472-1553) namhafte Vertreter. Moritz begründete mit der kurfürstlichen Hofkapelle 1548 den Weltruhm der Musikpflege in Sachsen. Der Humanismus und die durch die Reformation begründete kulturelle Tradmon prägte über die Mitte des 16. Jahrhunderts hinaus die Entwicklung Sachsens in der Neuzeit wesentlich mit. In dem Zeitraum von 1485 bis 1547 übten die Herzoge Albrecht, Georg, Heinrich und Moritz die Herrschaft aus. Von ihnen haben Georg und sein Neffe Moritz die gesellschaft liche Entwicklung in den Jahren der Frühbürgerlichen Revolution und der Auseinander setzung der deutschen Territorialfürsten mit der Zentralgewalt entscheidend geprägt. Georg regierte das Herzogtum Sachsen in einer Zeit tiefgreifender wirtschaftlicher, sozialer und religiöser Veränderungen von 1500 bis 1539. Er galt als einer der gebildetsten Fürsten seiner Zeit. Er korrespondierte in lateinischer Sprache mit führenden Gelehrten von Welt geltung, u. a. Erasmus von Rotterdam. Humanistische Einflüsse verbanden sich mit dem Bestreben, die fürstliche Macht im Herzogtum auszubauen, negative Erscheinungen in Staat und Kirche durch Reformen zu beseitigen. Während die emestinischen Kurfürsten die Reformation förderten und Martin Luther (1483-1546) unter ihren Schutz stellten, hielten die Albertiner mit Herzog Georg am katholischen Glauben fest. Bei der grausamen Niederschlagung des thüringisch-sächsi schen Bauernaufstandes 1525 wirkten jedoch evangelische und katholische Wettiner ein trächtig zusammen. Herzog Georg von Sachsen, ein entschiedener Feind der Reformation, organisierte die Niederschlagung des Thüringer Aufstandes. Gefangennahme, Verhör, Folterung und Hinrichtung von Thomas Müntzer wurden durch ihn mit initiiert. Mit Herzog Heinrich traten die Albertiner 1539 zum lutherischen Glauben im gesamten Herzogtum Sachsen über. Die Reformation, von den Bewohnern des Herzogtums Sachsen zum überwiegenden Teil zustimmend aufgenommen, wurde danach sowohl von Heinrich als auch dessen Sohn Moritz zur allseitigen Festigung und Ausweitung der Landesherrschaft genutzt. Landesherrliches Kirchenregiment und Säkularisation der geistlichen Güter, von Moritz für den feudalen Territorialstaat mit großer Konsequenz durchgesetzt, schufen in der Mitte des 16. Jahrhunderts weitere Grundlagen für die bemerkenswerte Entwicklung des sächsischen Herzogtums zu einem Machtfaktor im Reich. Herzog Moritz, seit 1541 Nachfolger seines Vaters in der Regentschaft des albertinischen Herzogtums Sachsen, entwickelte sich bald zu einem der profiliertesten wettinischen Fürsten. Frühabsolutistische Züge in seiner Regierung sind ebenso unverkennbar wie aus geprägtes Machtstreben. So wechselte Moritz aus machtpolitischen Gründen im Kampf der Reichsgewalt unter Kaiser Karl V. (1500-1558) gegen die im Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossenen protestantischen Reichsfürsten auf die Seite des Kaisers über.