— DRESDNER HEFTE 1 Territorium entstammen große Gelehrte, Politiker und Techniker. Sie wirkten über einen längeren Zeitraum hinweg in Sachsen und leisteten Wesendiches für den Menschheits- fortschntt. Sie wurden häufig durch die wetdnischen Landesherren unterstützt und gefördert. Sie waren an der Ausbildung der deutschen Nationalkultur, die in Dresden und Weimar unter der Regentschaft albertinischer und ernestinischer Wettiner bedeut same Zentren fand, wesentlich beteiligt. Martin Luther und Philipp Melanchthon, Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, Carl Maria von Weber, Robert Schumann und Richard Wagner, Matthäus Daniel Pöppelmann und Gottfried Semper, Lucas Cranach der Ältere und der Jüngere, Bemardo Belotto gen. Canaletto und Anton Graff, Casper David Friedrich und Ludwig Richter, Johann Christoph Gottsched und Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, Heinrich von Kleist, Friedrich von Hardenberg (gen. Novalis) u. a. fanden unter den Wettinern für dauernd oder zeitweise die gesellschaftlichen Bedingungen vor, die ihre Entwicklung ermöglichten und sie zu ihren Leistungen befähigten. In Bergbau, Manufakturwesen, Naturwissenschaften, Technik und Kunst wurden Leistungen von Weltgeltung voll bracht. So haben das sächsische Territorium und seine Bewohner, gefördert und unter stützt durch die Dynastie der Wettiner, einen erkennbaren Beitrag zur National- und Weltkultur geleistet. Zugleich trugen in diesem historischen Raum in den einzelnen Epochen der deutschen Geschichte andere deutsche und europäische Staaten ihre Macht kämpfe militärisch aus. Die Herrschaft der Wettiner konnte den Menschen in Stadt und Land des sächsischen Territoriums Not und Elend, menschliches Leid und Verlust an Haus und Hof in solchen Auseinandersetzungen nicht ersparen. Im Gegenteil, als Teil der machtausübenden Klasse wurden von ihnen solche kriegerischen Konflikte mit ver ursacht. Die Wettiner repräsentierten bis 1918 in ihrem territorialen Herrschaftsbereich die herrschende Klasse des Feudaladels, in den letzten Jahrzehnten ihrer Regentschaft mit em Großbürgertum verbunden. Sie stehen gleichrangig neben den anderen Geschlech- es deutschen Hochadels, die über Jahrhunderte die Geschicke anderer deutschen , err “°" en bestlmmten > s ° den Babenbergern, den Habsburgern, den Hohenzollem, den Welfen und den Wittelsbachern. Die Wettiner sind dabei eines derjenigen deutschen eu a gesc lechter, die über den wohl längsten Zeitraum in Kontinuität Regierungs- g t pra tizierten. Mit der Existenz des wettinischen Fürstenhauses verbindet sich, wie i r , an j Cren ^ rsten 8 esc hlechtern auch, Regressives und Progressives in der sächsi- sehen Geschichte. Einzelne Vertreter dieses Geschlechtes haben in ihrer Zeit objektiv ur en gesellschaftlichen Fortschritt gewirkt. Andere wieder haben mehr oder weniger - objektiv oder subjektiv - gesellschaftlichen Fortschritt behindert oder ihm sogar ent- ST W1 | J E,nig i Wett,nerVerem,8ten ” ihrCm Leben Und Wirken Fortschritt und Reaktion gleichermaßen. Schließlich haben andere von ihnen relativ unbeteiligt an den