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Auf der Suche nach Zukunft: Das Beispiel Pieschen
- Titel
- Auf der Suche nach Zukunft: Das Beispiel Pieschen
- Verleger
- Rat des Bezirkes, Abt. Kultur
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Umfang
- 76 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2009 8 041315
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3513572628
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id351357262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-351357262
- SLUB-Katalog (PPN)
- 351357262
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte ; 1990,3
- Titel
- Entwicklung Pieschens vom Dorf zu einem der größten Arbeiterviertel der Stadt Dresden
- Autor
- Niemann, Heinz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieAuf der Suche nach Zukunft: Das Beispiel Pieschen -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- KapitelPieschen: Vom "Weindorf der kleinen Leute" zum Arbeiterwohngebiet 4
- KapitelEntwicklung Pieschens vom Dorf zu einem der größten ... 10
- KapitelKirchliche Reaktion auf die großstädtische Entwicklung zwischen ... 26
- KapitelZur Schulgeschichte von Pieschen - ein Einblick 42
- KapitelDie Steingutfabrik "Villeroy & Boch" und ihre Werksiedlung in ... 53
- KapitelDas Rathaus in Dresden-Pieschen - ein früher Bau der Dresdner ... 61
- Links
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„Mit großer Freude begrüße ich die Schritte, die gethan werden sollen, um dem so überhand nehmenden Schlafstellenwesen wirksam entgegenzusteuern. Auch die Gemeinde Pieschen mit ihren Hunderten großen Wohnhäusern ist ein ausgebreiteter Herd des Schlafstellen wesens geworden. Die hier vorhandenen Fabriken ebenso die in Dresden-Neustadt und Ubi gau bestehenden großen Fabrik-Etablissement und Geschäfte setzen ihre ledigen Arbeiter und Arbeiterinnen Nachts in Pieschen ab. Eine große Zahl Maurer, Zimmerleute und Handarbeiter halten sich im Sommer fern von ihren Wohnorten in Pieschener Schlafstellen auf und die aus den gemischten Schlafstellen Inhabern durch diese Gelegenheit hervorgehenden Ehen bestätigen, daß sie nur deshalb geschlossen wurden, weil das gelegentliche Zusammenlogieren Folgen gezeigt hatte. Welches Elend zieht hier in solche Ehen ein und da diese Eheleute nicht im Stande sind, das Quartier zu bezahlen, wurde oft die eigene Lagerstätte und der einzige Tisch den Schlafstel leninhabern zur Weiterausbreitung dieses Uebelstandes überlassen. Das ganze Wohnungsmangel in Dresden treibt eine Unzahl armer Leute nach Pieschen, um hier ein Lager für 200-300 Mark mit 3-4 Parteien zu teilen. Hier findet man Corridor, Küche und den kleinsten Raum mit den Wohnungs-Inhabern und Aftermiethern beiderlei Geschlechter bunt besetzt. Welches Unglück auch hier für die dabei lebenden und schlafenden Kinder entsteht, braucht nicht erwähnt zu werden. Es ist nicht möglich, hier vollständig Wandel zu schaffen, so lange nicht Dresden für seine Obdachlosen besser sorgt. . . . Witwen mit zweifelhaftem Ruf nehmen 2-3 männliche Personen in Schlaf stelle und führen dadurch manchen jungen Mann über die Grenzen der Sittlichkeit. Wenn in Pieschen die Socialdemokratie festen Boden gefaßt hat und diesen still weiter mehrt, wenn unreife Burschen in öffentlichen Arbeiterversammlungen sich schon als eifrige Anhän ger dieser Partei zeigen, so muß auch hier . . . viel auf das Schlafstellenwesen zurückgeführt werden, wo nach gethaner Arbeit manch giftiger Reis in die Brust der Jünglinge gepflanzt wird.“ 29 Die Wohnung ist also nicht die Sphäre, in der man nach schwerer und ungesunder Arbeit- auch nach den ausgemachten Schikanen der Aufseher in den Fabriken — abreagieren und sich erholen kann, sondern die im gnadenlosen Existenzkampf mit äußerster Anstrengung erwor bene und stets gefährdete Überlebensinsel. Die außerordentlich geringe Wohnseßhaftigkeit der Stadtbewohner dieser Jahre unterstreicht das nur allzu deutlich. Von 22 032 untersuchten Parteien, die 1891 eine Wohnung in Dresden inne hatten, waren im Dezember 1895 noch ganze 4 169 in der gleichen Wohnung. In allen anderen hatte in dieser Zeit mindestens einmal der Mieter (nicht gerechnet Aftermietwohnungen) gewechselt. ' 0 Und schließlich die Kinder. Sucht man in den Dokumenten jener Zeit, findet man eine ganze Anzahl von Anordnungen darüber, was alles den Kindern untersagt ist, sehr selten aber, was für ihre körperliche und seelische Entwicklung getan wird. Wir wollen uns deshalb nur auf den einen Wert - die Säuglingssterblichkeit - als ein Maß konzentrieren, welches die Wohn- und Lebensbedingungen in sehr umfassender Weise charakterisiert. FÖRSTER gibt für Dres den um die Jahrhundertwende folgende territoriale Differenzierung an (Gestorbene bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres je 100 Geborene): Dresden insgesamt: 21 Leipziger Vorstadt: 26 Südvorstadt: 14 Pieschen/Trachenberge: 36 31 Bei aller Unzulänglichkeit des Gesundheitswesens dieser Zeit insgesamt unterstreichen aber
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