13 Wirtschaftsfaktor. Die Entwicklung des Dresdner Hotel- und Gaststättengewerbes spiegelte sich während der Weltwirtschaftskrise in den Umsatzzahlen der Hotel- und Gastronomiebe triebe ziemlich exakt wider. Nach Berechnungen aus dem Jahre 1930, die auf einer Gewerbe zählung von 1923 beruhten, arbeiteten zu diesem Zeitpunkt insgesamt 52423 Personen im sächsischen Hotel- und Gaststättengewerbe. 41 Das entspricht 4,25 v. H. aller in Sachsen Be schäftigten. In Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklung in den Folgejahren kann davon ausgegangen werden, daß dieser Prozentsatz konstant blieb oder sich sogar erhöhte, wie die Dresdner Gewerbezählung vom 1. August 1930 belegt. Dresdner Gewerbezählung vom 1. August 1930 Gewerbe Betriebszahl Arbeitnehmer Baugewerbe 571 8 053 Wasser-, Gas-, Elektritzitätsversorgung 34 3512 Handel 1281 24398 Versicherungswesen 48 1608 Verkehrswesen 51 2 595 Gastgewerbe, Schankgewerbe 1 167 7816 Theater, Musik, Sport, Schausteller 40 918 Unterricht (gewerblich) 9 176 Gesundheitswesen 471 5406 Sonstiges 91 1 172 Gesamt t 8 626 148355 aus: Dresden in Zahlen, Jg. 1930, S. 111 Demnach waren zu diesem Zeitpunkt in Dresden von 299 133 Beschäftigten 15632 (=5,3v. H.) im Hotel- und Gaststättengewerbe tätig. Um die vollständige Bedeutung dieses Gewerbezweiges erfassen zu können, muß beachtet werden, daß die Saisonarbeits kräfte und Beschäftigte in Lebensmittelbetrieben und im Getränkehandel unberücksich tigt blieben. Dagegen belief sich der Anteil der Beschäftigten in der Textilindustrie, be zogen auf die Gesamtzahl der Dresdner Beschäftigten, auf nur zwei Prozent. Der Umsatz im Hotelgewerbe verhielt sich proportional zur absoluten Zahl der gemeldeten Fremden, weil diese durch Hotels oder andere Stätten der Fremdenbeherbergung registriert wurden. 1927 übernachteten in den vier sächsischen Großstädten Chemnitz, Leipzig, Zwickau und Dresden 1 486220 Personen, davon waren jedoch nur 5,7 v. H. Ausländer. Von den Registrierten buchten 78,5 Prozent eine Übernachtung, 16,3 Prozent blieben bis zu zwei Wochen, und 5,2 Prozent verweilten länger als zwei Wochen in Sachsen. Im Jahre 1927