23 inneihalb dei KPI). V eiterhin sprach sich Böttcher für eine »leninistisch durchgeführte Einheitsfronttaktik« aus, die die sozialdemokratischen Ar beiter von ihrer Führung trennen sollte; auf eine »Vernichtung der So zialdemokratie als ausschlaggebende Macht innerhalb der deutschen Arbei terklasse« 61 wollte er jedoch ebensowe nig verzichten wie die inzwischen voll ständig stalinisierte KPD. Bei den Landtagswahlen im Mai 1929 konnte sich die KPO nicht behaupten und verlor alle Mandate an die orga nisatorisch gefestigte KPD, die aller dings ebenfalls zwei ihrer bislang 14 Abgeordnetensitze einbüßte. Damit verblieb der sächsischen KPO nach ihrem kurzen parlamentarischen Zwi schenspiel nur noch eine unbedeuten de, rein intellektuelle Rolle. Eine ähnliche Situation ergab sich auch in der sächsischen Sozialdemo- , kratie. Die basisschwache Regierungs- Rudolf Renner (1894-1940), . Acnc ,. . . ., , j c -l • l t j partei ASPS, die 1926 mit ihren vier Kl’D-Abgeordneter des Sächsischen Landtags r Mandaten noch eine parlamentarische Schlüsselposition erringen konnte, hatte nach der Wahl von 1929 mit nunmehr nur noch zwei Sitzen fast jeglichen Einfluß auf die Regierungsbildung verloren und verschwand bei der Landtagsneuwahl von 1930 endgül tig aus dem parlamentarischen Leben. In der polarisierenden Zeit der Weltwirtschaftskrise verlor diese Partei ihre Bedeutung als Schaltstelle zwischen Sozialdemokratie und bürgerli chem Spektrum. Ihr Absturz war aber nicht zuletzt auch eine Folge des kurzzeitigen national revolutionären Vabanquespiels der Niekisch/Winnig-Gruppe (1927/28) innerhalb der ASP. Nach der organisatorischen Auflösung der Altsozialistischen Partei (1932) kehrten viele ihrer Mitglieder in die sächsische SPD zurück; so u.a. auch der langjährige Ministerpräsident Max Heidt. Die doppelgleisige Politik der SPD während der Krise, d.h. die De-facto-Tolerierung der Brüning- bzw. Schieck-Regierung einerseits und die Beibehaltung der antikapitalistischen Programmatik andererseits, begünstigte jedoch 1931 eine erneute, diesmal linkssozialdemo kratische Absplitterung. In der so entstandenen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) for mierten sich all jene Kräfte, die diese »Janusköpfigkeit« ihrer Mutterpartei nicht mehr nach-