23 Stirni* SJeop&il ♦«»fei, Scciitäi bet II, <ä$fifd)e>i Uantmet. Der 23. Wahlbezirk (Neustadt-Dresden) setzte sich aus der Neustadt mit 22433 und den Städten Kamenz mit 4 422, Radeberg mit 2 560, Radeburg mit 2 179 und Radebeul mit 447 Einwohnern zusammen. Des weiteren gehörten zu ihm 119 Dörfer mit insgesamt 42 137 Einwohnern. 381 Da Prohlis und Eichbusch zum 22. Wahlbezirk (Pirna) geschlagen wurden, dagegen der Ort Räcknitz im Wahlortsverzeichnis nicht aufgeführt wird, verrin gert sich die offizielle Einwohnerzahl von 76719 auf 76419. Keine Wahlteilnahme war von sechs Gemeinden und einem Bad der Amtshauptmann schaft Dresden, von je zwei Dörfern bzw. Ansied lungen der Amtshauptmannschaften Großenhain, Pirna und Meißen sowie von einem Gutsweiler der Amtshauptmannschaft Kamenz zu verzeichnen. Nach dem Verhältnis der Gesamtzahl der angemel deten Stimmberechtigten waren im städtischen Teil des 21. Wahlbezirkes (Altstadt-Dresden) 70 Wahlmänner in drei territorialen Abteilungen zu wählen. Entsprechend der Wahllisten wurden von den Honoratioren 38 vom Vaterlandsverein, 31 vom Deutschen Verein, 14 von beiden Vereinen und 1 von keinem Verein 39 ’ nominiert. 40 ’ Nach erfolgter Ernennung der Wahlmänner kam es unter reger Teilnahme der Bevölkerung zur Wahl der Nationalvertreter und deren Ersatzmänner. Während im 21. Wahlbezirk (Alt stadt-Dresden) der Wahlkampf beiseite gelegt wurde und der Kandidat des Vaterlandsvereins Franz Wigard auch durch Unterstützung der Regierung zum Nationalvertreter gewählt wer den konnte 41 ’, mißlang dies für den 23. Wahlbezirk (Neustadt-Dresden). Der am aussichts reichsten geltende Kandidat Gustav Blöde unterlag dem des Deutschen Vereins Friedrich Hensel. 42) Diese beiden Männer waren damit die frei gewählten Vertreter des Großraumes Dresden für die erste konstituierende Nationalversammlung Deutschlands. Friedrich Theophil Hensel [Hensel I.] 1798 Daubitz- 1869 Dresden, ev. Stadtrichter, Advokat und Justizamtmann in Kamenz ln einem Bericht an seine Wähler bemängelte er die resultatarmen und langen Verhandlungen und den vorherrschenden Partikularismus. In der Frage Schleswig-Holsteins forderte er das Reichsministerium auf, die mandatswidrigen Bedingungen des Waffenstillstands zurück zuweisen. Er wies nach, daß es keineswegs zu einem europäischen Krieg kommen müsse. Im übrigen vertrat er die Auffassung, in den öffentlichen Sitzungen lieber zu schweigen, weil die Klubberatungen in der Regel die Beschlüsse im voraus bestimmten. Bei der Beratung über den Entwurf eines Reichstages stellte er den Antrag, daß ein Beschluß des Volkshauses nur einmal durch das Staatenhaus verweigert werden dürfe (wird abgelehnt). Im Zusammenhang