Wehrmachtstrupp bei Aufräumungsarbeiten in der Seestraße, Foto Kröbel noch so erstarrt von all dem Entsetzlichen, daß man überhaupt nicht denken kann. Plötz lich fällt einem mal irgendeine Kleinigkeit ein, dann ist es aus, dann kann man nur noch fassungslos weinen.« 9 ’ »Einfach alles weg« — die Dresdner Bauverwaltung traf eine ähnliche Einschätzung: »Die Innen stadt innerhalb der Straßenbahnlinie 26 ist total vernichtet, wenn auch Teile einzelner Ge bäude für einen beschränkten Bedarf wieder benutzbar gemacht werden können.« 11 ” Allen Ver antwortlichen war klar, daß die quadratkilometergroße Trümmerwüste, die einst das Zentrum der Stadt gewesen war, unter den personellen und materiellen Einschränkungen des »totalen Krieges« weder so gesichert werden könnte, daß das Passieren der Straßen wieder gefahrlos möglich wäre, noch hätte beräumt oder gar wiederaufgebaut werden können. Alle Maßnahmen konnten nur das Ziel haben, den noch verbliebenen Einwohnern der Stadt ein Weiterleben zu ermöglichen; sie mußten vor allem die Funktion Dresdens als Verkehrszentrum und Produk tionsstandort wenigstens in Teilen wiederherstellen. Für beides war das zerstörte Zentrum ent behrlich: weder wohnten in den einst dichtbesiedelten Stadtvierteln Menschen in nennenswer ter Zahl, noch berührten wichtige Verkehrswege diese Gebiete. Daher wurden stark vernichtete Stadtteile vom Polizeipräsidenten auf Vorschlag der Bauverwaltung gesperrt, »um den Einsatz von Kräften und Material nicht in Straßen einzusetzen, die für die nächste Zeit nicht nutzbar gemacht werden können.« 111 Am 3. März erstellte die Polizeibehörde aus den Vorschlägen der