26 Volkssturms im wesentlichen auf den Stellungsbau rings um die Stadt. 24) Dagegen konnte das Dresdner Hitler-Jugend-Regiment, das zusätzlich zu der in Radebeul formierten HJ- Panzerjagd-Brigade aufgestellt wurde, erheblich besser ausgerüstet werden. Bekleidet mit Uniformen des Afrika-Korps, erhielten die Halbwüchsigen Karabiner, Panzerfäuste und sogar Sturmgewehre. Einzelne Kompanien machte man mit italienischen Damenfahrrädern beweglich. 25> Alle diese zusammengewürfelten Truppenteile und Einheiten von Wehrmacht, SS, Polizei, Volkssturm und Hitler-Jugend sollten Dresden verteidigen. Insgesamt konnte der Stab des »Verteidigungsbereiches Dresden« mit rund 20 000 Mann rechnen. Tatsächlich waren im Frühjahr 1945 alle Kasernen, Barackenlager, viele Schulen, Turnhallen, öffentliche Gebäude, wie z. B. das Rathaus oder die Baulichkeiten der Technischen Hochschule, übervoll belegt mit Truppen aller Art, darunter auch ungarische Einheiten. Die stärkste Feuerkraft des Ver teidigungsbereiches besaß die Festungs-Panzerabwehr-Abteilung, die vollmotorisiert acht Kompanien zählte, ausgestattet mit Beute-Panzern vom Typ T-34 sowie mit deutschen, fran zösischen, österreichischen und sowjetischen Panzerabwehrgeschützen. 261 Außerdem wurden allein auf dem rechten Elbufer viele Geschütze vom Kaliber 3,7 cm bis 15 cm fest in Feuer stellungen eingebaut, von denen nach dem Krieg der damalige Munitionsbergungsdienst der VP 52 Geschütze bergen mußte. 271 Im übrigen verfügte das Heeres-Waffenamt noch im März 1945 die Anlieferung einiger Dutzend italienischer und auch französischer Granatwer fer mit Munition nach Dresden. Auch Glasminen und Glashandgranaten, hergestellt in der Lausitzer Glasindustrie, gelangten in den Verteidigungsbereich. Zusätzlich veranlaßte der Generalstab des Heeres die Zuführung von 120 8,8-cm-Pak, die jedoch ohne Lafetten und nur z.T. mit Zielfernrohren versehen waren. Schließlich erhielt Gilsa noch vier, für die dama ligen Verhältnisse bestens ausgerüstete Maschinengewehr-Bataillone unterstellt; jedes Batail lon besaß 36 sMG und 6 schwere Granatwerfer! 28 ^ Personelle Verstärkung erhielt der Verteidigungsbereich durch das deutsche Rahmen personal der russischen Wlassow-Divisionen, die vor Dresden in Richtung Prag abzogen und durch I eilkräfte der 2. SS-Panzer-Division »Das Reich«, deren Eisenbahntransporte hier entladen wurden. Außerdem hatte der General von und zu Gilsa die Vollmacht, alle in den letzten Kriegswochen durch Dresden fahrenden Urlauber, Kommandierten und Leichtverwundeten festzuhalten und in Marschkompanien zusammenzufassen. Die per sonelle Auffüllung der geplanten vier Divisionsgruppen, die jeweils ein Viertel des Stadt gebietes zu verteidigen hatten, bereitete somit keine allzu großen Probleme. Alles in allem bildeten die Truppenteile und Einheiten des Verteidigungsbereiches einen durch aus noch kampfkräftigen Verband, trotz mehrmaliger Abverfügung von Kampfgruppen an die immer näher rückende Ostfront. Sämtliche Nachrichtenverbindungen zum Ober kommando der Wehrmacht und zum Generalstab des Heeres funktionierten reibungslos bis zum Kriegsende, selbst noch nach dem 25. April 1945, als sich Amerikaner und Rus sen bei I orgau trafen und damit das verbleibende Reichsgebiet in zwei Hälften teilten. Munition und Verpflegung gab es in Dresden hinreichend, lediglich an Kfz. und Kraft stoff mangelte es. Bestimmte Reserven an Lebensmitteln, Treibstoff und Munition