21 Henning Prinz Das Coselpalais, das Palais Hoym und andere herrschafdiche Wohnbauten des Neumarktgebietes Der Rang Dresdens als Residenzstadt fand auch in den herrschaftlichen Wohnbauten seinen Ausdruck. Sie waren wichtige Schauplätze des politischen und kulturellen Lebens Kursachsens und besaßen oft überregionale Bedeutung. Diese interessanten und wertvollen Gebäude hat ten eine hohe geschichtliche Bedeutung und Aussagekraft. Es existierten strukturelle Varian ten, vom einfachen herrschaftlichen Wohnhaus bis zum aufwendig gestalteten Palais. Oft hat ten sie ihre endgültige Gestalt und Struktur erst im Verlauf Jahrzehnte- oder gar jahrhundert langer Entwicklung erhalten. Im 19. Jahrhundert verloren sie meistens ihre ursprüngliche Funktion. Soweit die Gebäude nicht dem Abbruch verfielen, verbanden sich mit den neuen Nutzungen mehr oder weniger umfangreiche Veränderungen. Die schon im 18. Jahrhundert vorkommende Nutzung einiger in Residenzschloßnähe gelegener Adelshäuser durch kurfürst liche Behörden und Sammlungen war lokal und durch Raummangel bedingt und keine zeit typische Funktionsänderung. Die Gebäudestrukturen blieben im wesentlichen erhalten. Im Neumarktgebiet existierten vor der Vernichtung der Altstadt noch zahlreiche bedeutende ehemalige herrschaftliche Wohnbauten. Besonders wertvoll waren auch einige ältere Adels häuser im Bereich zwischen Residenzschloß und Stallgebäude. Das Zechsche Haus Schösser gasse 27 entstand im 16. Jahrhundert. Es hatte wertvolle Stuckdecken aus dem 17. Jahrhun dert. 2 * Unmittelbar gegenüber dem Schloß stand das prächtige Zehmsche Haus Schloß straße 36. Dieses Adelshaus aus dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts besaß einen bemer kenswerten Giebel und einen dreigeschossigen Erker. Einige seiner geräumigen und hohen Zimmer schmückten große Kamine. Zu den historisch und kunstgeschichtlich bemerkenswer testen Adelshäusern gehörte das Bosesche Haus Schössergasse 16. Während das Erdgeschoß noch auf einen älteren Bau zurückging, hatten die beiden Obergeschosse um 1680 ihre Gestalt erhalten. Bauherr war Christoph Dietrich von Bose, der das Grundstück 1679 erwarb. 3 * Außer dem monumentalen Portal fiel besonders der kostbare Erker nach der Sporer gasse auf. Er war einer der formschönsten des 17. Jahrhunderts in Dresden. Das Haus besaß noch einen Treppenturm, die Grundrißlösung zeigt aber schon Anklänge an die Strukturen früher Dresdener Palais. Gegenüber dem Boseschen Haus befanden sich das zu Ende des 17. Jahrhunderts errichtete Triersche Haus Sporergasse 2 und das Caesarsche Haus Schösser gasse 25 aus dem 18. Jahrhundert. Beide Gebäude waren vornehme Mietshäuser mit großzü-