14 3. Der spätromanische Kastellhof als Keimzelle des Residenzschlosses Sofort nach dem Einebnen der Handwerkerhäuser wird nach einheitlicher Konzeption und in kurzer Bauzeit ein rechteckiger Palasthof (33 x 42 m) mit vier Türmen über quadrati schem Grundriß und zwei palastartigen Wohngebäuden (Kemenate und Palas) errichtet (Abb. S. 14 und 15): Die Südseite wird überwiegend eingenommen von einer West-Ost-orientierten, 19 m lan gen und 10 m breiten Kemenate (Kaminschacht am Ostende). Dieser Bau nimmt Bezug auf bzw. ersetzt die starke Ost-West-ziehende Plänermauer des oben erwähnten, etwa 50 Jahre älteren großen Hauses oder Hofes, ja verwendet dessen Nordwestwinkel für die eigene Süd westecke. Die Kemenate besaß eine dreijochige, kreuzgratgewölbte Kellerhalle mit zwei nachgewiesenen großen Fenstern (ein drittes ist möglich) und einer ehemals holzverkleide ten, daher wohl auch verschließbaren ^Wandnische (Schrank) im Osten. Die aus Bruch steinen (Sandstein und Pläner) in gelblichem Mörtel gemauerten Wände waren innen und außen ursprünglich verputzt. Der Fußboden war eine einfache Stampflehmfläche. Diese Kellerhalle war vom nördlich anschließenden Hofe aus durch eine neunstufige Treppe zugänglich. Die weit offenen Lichtschächte der Fenster, das Portal und die sorgfältig gear beiteten Gurtbogen auf den Wandpfeilern mit ihren Sockeln und ihren wie Bootskiele Hof des Burggraf en i «ft I220/3Q I Bruckhof des Markgrafen seit 1263/65 Bufgehnhof Forsthof 1413 Elbuferzone Das Burgareal von Dresden, etwa 2. Hälfte 13. Jh. (Entwurf R. Spehr, Zeichnung J. Krause)