15 Modell der spätromanischen Curie des Burggrafen von Dohna nach Befunden der Ausgrabungen im Resi denzschloß 1982 — 87, Ansicht von Osten (Foto Riede) geformten Konsolstein-Kapitellen deuten an, daß die Halle mit ihrer Scheitelhöhe von mehr als 4 m und mit ihrer Innenfläche von 110 m 2 zu Repräsentations- und Versammlungs zwecken, nicht zu Wohn- oder gar Speicherzwecken diente, zumal zwei große Benedik tionskreuze am rechten Türpfosten allen Eintretenden die erforderliche Absolution erteil ten. Die Treppe in das sich zwei Meter über das zugehörige Hofniveau aufbauende, ebenfalls kreuzgratgewölbte Obergeschoß führte rechtwinklig über die Kellertreppe hinweg, wodurch ein Treppenhaus an der Südseite der Kemenate sehr wahrscheinlich gemacht wird (Abb. S. 18). Dieser Treppenhaus-Anbau war in einen Laubengang mit hölzernen Säulen auf geschweiften Steinpostamenten (davon ein Stück in situ ergraben) einbezogen. Die Konsol- kapitelle des Keller- und Hochparterregeschosses der Kemenate zeigen zisterziensisch-frühgo- tischen Einfluß (zu vergleichen sind etwa Details im Kloster Hl. Kreuz bei Meißen, 1220/30, oder in der Kapelle auf Burg Königstein, nach 1212) und stützen damit die aus dem Fund material und dem Gesamtbefund gewonnene Datierung (um 1220/30). Der Palas hat sich in der Nordostecke der Curie befunden (Reste heute im Keller des Ostteils des Schloß-Nordflügels, dicht am Georgentor), wobei ihm der ältere, hier bereits um 1180 errichtete, die Brückenrampe mit Tor flankierende Stadtmauerturm aus Plänermauerwerk wohl weichen mußte. Leider konnte von diesem Palas nur ein kleiner, ehemals flachgedeck ter Kellerraum mit vergittertem Rundbogenfenster (Abb. S. 16), Fichtenholz-Dielung und weißgetünchtem Wandputz (Innenraum 10,8 m 2 ) ergraben werden. Die Tür ist auffällig breit