21 fen, der eine Verschüttung eines weiteren Bogens der mittelalter lichen Elbebrücke zur Vorausset zung haben mußte. Mit dem Georgenbau wendete die Stadt erst mals ihr Gesicht repräsentativ dem Elberaum zu. Als Baumeister des 1530 bis 1535 errichteten Geor genbaus gilt Bastian Kramer, ein Dresdner Werkmeister, den reichen Bildschmuck schuf Christoph Wal ther I. und seine Werkstatt. Die Renaissanceformen des Georgen- i tors sind aber für Mitteldeutsch land so neuartig, daß für die Inven tion des Baues ein Kontakt mit Süddeutschland oder Oberitalien angenommen werden muß. Herzog Georg hatte auf Grund seiner Auf enthalte auf Reichstagen in Augs burg schon in den zwanziger Jahren künstlerische Anregungen der Re naissance von Süddeutschland nach Obersachsen vermittelt, nachdem er im zweiten Jahrzehnt vornehm lich Innovationen von Prag den Weg geebnet hatte. Zeitlich neben Bauten des Kardinal-Erzbischofs Albrecht von Brandenburg in Halle und einige Jahre früher, als der Georgentor, Nordseite, Kupferstich aus der Dresdner Chronik 1533 begonnene Johann-Friedrich- von Anton Weck, 1680 ß au J es Schlosses Hartenfels in Torgau entstanden, gehörte das 1701 durch Brand vernichtete Dresdner Georgentor besonders durch seine überaus reiche und zarte Bauornamentik zu den Inkunabeln der Frührenaissance in Mitteldeutschland. Da von zeugt noch das heute an der Westseite des Georgenbaus angebrachte Tor, das einst an der nördlichen Schauseite angebracht war. Die Hauptansichtsseiten im Norden und Süden sind durch Kupferstiche in der Dresdner Chronik von Anton Weck überliefert. Sie nehmen Bezug auf ihr damaliges städtebauliches Umfeld, die Nordfassade mit der asymmetrisch an geordneten Portalöffnung und einem Erker auf die Achse der Brücke, mit den horizontalen Architekturgliedern auf das benachbarte Schloß, die schmalere, mehr vertikal gegliederte