24 Photographie des Großen Schloßhofes, Nordseite um 1880 Zeugnis seiner Regierungszeit ist der Um- und Neubau des Dresdner Schlosses also zu ver stehen. Trotz des nicht ganz rechteckigen Grundrisses des Schlosses, der unterschiedlichen Breiten seiner vier Flügel und der Übernahme von älteren Bauteilen wie Schösserturm im Osten und Torhaus im Süden wurde in der Außenarchitektur möglichste Regularität demonstriert. Ost- und Westflügel dominierten mit je drei Zwerchhäusern und Giebeln gegenüber dem wie eingehängt wirkenden Nord- und Südflügel. Andererseits erhielt der Nordflügel durch den erhöhten Hausmannsturm einen Mittelakzent, sowohl weithin in den Elbraum wirkend wie auch mit der vorgelagerten viergeschossigen Loggia den Hofraum beherrschend. Hier wirkte die Nordseite auch dadurch als die wesentliche Schaufront, daß die beiden Eckwen delsteine reich gegliedert und mit skulpturalem Bauschmuck geziert wurden, während der südwestliche schlichter ausgebildet und in der Südostecke in Rücksicht auf ältere Bauteile auf einen Wendelstein verzichtet ist. Zweifellos war die Bemühung um eine einheitliche und regelmäßige Gesamterscheinung dem Vorbild italienischer Palazzi und französischer Schloßanlagen geschuldet. Die die nörd lichen Wendelsteine umkleidende Pilasterarchitektur bezieht sich sogar ausdrücklich auf