76 Aufräumungsarbeiten an der Schloßkapelle Juni 1986, Foto S. Thienel Für die Planer solch eines Unternehmens ergaben sich zunächst kaum lösbar scheinende Pro bleme. Die vor 1945 vorhandene Kubatur des Schlosses ist in vielen Jahrhunderten immer wieder den Ansprüchen der Nutzung als Wohnsitz und Residenz des Herrscherhauses Wet tin angepaßt worden. Bedeutende Baumeister haben unverwechselbare Spuren hinterlassen; eine historisch gewachsene Architekturleistung, die es zu respektieren gilt. Diese inhomogene Substanz bereitet aber bautechnisch immer wieder große Probleme bei der Sanierung. Gleichzeitig müssen die Anforderungen des späteren Nutzers an einen modernen, funktions tüchtigen Museumskomplex weitgehend erfüllt werden. Kompromißlösungen sind erst nach langwierigen Detailauseinandersetzungen möglich. Nicht immer gelingt es, die denkmalpfle gerischen Anschauungen mit den neuen Nutzungsanforderungen in Übereinstimmung zu bringen. Die 1983 verabschiedete Rahmenzielstellung ist im Zuge der weiteren Planung und des Baufortschritts immer wieder präzisiert worden und hat heute folgenden Stand: - Das äußere Erscheinungsbild der durch den letzten Umbau von 1889 bis 1901 geprägten und teilweise gut erhaltenen Straßenfassaden soll mit Ausnahme der Schloßstraße (Ab schnitt Torhaus und Riesensaal) wiederhergestellt werden. - Der die Stadtsilhouette überragende und mitbestimmende Hausmannsturm wird in der Fassung von 1676 rekonstruiert. - Die ursprünglich mit SgrafFitischmuck gestalteten Fassaden und Giebel im Großen Schloßhof werden in der Fassung von 1557 rekonstruiert.