77 - Im Kleinen Schloßhof wird der Zustand der Schloßerweiterung von 1594 rekonstruiert (ohne Bemalung). - Die zum Teil erhaltenen sowie freigelegten Keller- und Erdgeschoßgewölbe werden unter Einbeziehung der durch archäologische Grabungen gewonnenen baulichen Reste von Vor gängerbauten saniert bzw. wiederhergestellt. Dazu gehört die romanische Kemenate im öst lichen Teil des Großen Schloßhofes. - Die Grundrißstrukturen des Erdgeschosses sind im wesentlichen dem Zustand der Renais sanceerweiterungen von 1556 bis 1593 entsprechend zu rekonstruieren. - In den Obergeschossen der Flügel um den Großen Schloßhof sollen die Grundrißstruktu ren der Renaissance im West- und Nordflügel (3. Obergeschoß Kunstkammer), im 2. Obergeschoß des Ostflügels und im Torhaus rekonstruiert werden. - Grundrißstrukturen von Umbaumaßnahmen bis zur Barockzeit werden im Westflügel des Zwischenflügels Süd, im Zwischenflügel Nord und mit der Englischen Treppe erhalten. Barocke Modifizierungen gibt es auch in den anderen Bereichen. Aufgrund geretteter Interieurteile, gesicherter Befunde, Analogien und vorhandener historischer Planungsunterlagen (über 1800 Einzelstücke im Staatsarchiv und im Kupferstichkabinett) sind folgende bedeutende Innenräume für eine Restaurierung bzw. Rekonstruktion vorgesehen: - Gotische Räume und Mauern im Kellergeschoß (Zwischenflügel Nord, Ostflügel und Nordostflügel) sowie im Erdgeschoß Ostflügel (Darstellung mittelalterlicher Architektur in Dresden) -Renaissanceräume im 1. Obergeschoß Torhaus, Schloßkapelle als Hauptwirkungsstätte von Heinrich Schütz, Riesensaal als politisches Zentrum Sachsens über zwei Jahrhunderte (für die Landstände; früheste Wirkungsstätte der Staatskapelle) in der Fassung von 1627 - »Grünes Gewölbe« als eines der frühesten Museen Europas und Spitzenleistung barocker Innenarchitektur, Audienz- und Schlafgemach Augusts des Starken sowie Englische Treppe in der Struktur von 1718, Turmzimmer in der Fassung von 1718 - Der Große Ballsaal in der Fassung von 1855 als Beispiel der dekorativen Innenraumstruk tur des 19. Jahrhunderts und Zeugnis der konstitionellen Monarchie in Sachsen. Räumlich-funktionelle Nutzung Als eine dem historischen Bau angemessene Lösung wird die zukünftige Nutzung des Schlos ses als Museumskomplex für die Staatlichen Kunstsammlungen konzipiert. Die sich daraus ergebenden Funktionsabläufe, Raum- und Programmforderungen wurden weitgehend mit der denkmalpflegerischen Zielstellung in Übereinstimmung gebracht. Im Oktober 1993 wurde das Konzept für die Museumsnutzung unter Mitwirkung des Finanzministeriums, des Wissenschafts- und Kunstministeriums, des Landesamtes für Denkmalpflege und den Staatli chen Kunstsammlungen erstellt. Die wichtigsten Abteilungen im Schloß sind: - »Grünes Gewölbe« im Erd- und 1. Obergeschoß des Westflügels - »Rüstkammer« (ehemaliges Historisches Museum) im 1. Obergeschoß, Nordostflügel, Georgenbau, Ostflügel einschließlich historische Paraderäume im 2. Obergeschoß - Kupferstichkabinett im 3. Obergeschoß