Rekonstruierte Fassadenteile im Großen Schloßhof, Foto P. Gabriel als bei Verwendung einer anderen malerischen Technologie. Mittels Lochpause und Holz kohlenstaub werden die wichtigsten Linien der Zeichnung übertragen. Dies ist notwendig, da viele Bildfelder über mehrere Gerüstetagen reichen und somit kein Gesamtüberblick während der Ausführung möglich ist. Gekratzt wird in die noch feuchte und weiche Tün che und in den darunterliegenden, ebenfalls noch nicht abgebundenen grauen Putz mit selbst hergestellten Werkzeugen, Holzstäbchen, dicken Nadeln u. a. Dabei stehen für die gestalterischen Arbeiten am jeweiligen Tagwerk je nach Witterung nur wenige Stunden zur Verfügung. Bisherige Arbeitsergebnisse In den Jahren von 1991-93 wurden die Sgraffiti am West-, Nordwest- und Nordostgiebel sowie am oberen Teil des nordwestlichen Wendelsteins im Großen Schloßhof rekonstruiert. So entstand Schritt für Schritt in der Nordwestecke des Hofes über dem Hauptgesims der erste architektonisch und bildnerisch geschlossen rekonstruierte Bereich. Besonders die Gestaltung des Westgiebels 1991 wurde noch als Probe für die Machbarkeit der Rekonstruktion in künstlerischer und technischer Hinsicht bewertet. Jede einzelne Etap pe dieser Arbeit wirkte motivierend auf die beteiligten Künstler, Restauratoren, Denkmal pfleger und den Auftraggeber.