ii — "Heute ... reiste ich nach Dresden, dahin ich denn von fürnehmen Leuten am Churfürstlichen Hofe bin auf ein Gespräch erbeten worden, 20 welche meine Schriften auch lesen und lieben." Am 15. Mai schreibt er aus Dresden seinem Freund Tobias Kober in Görlitz, er wohne bei Benedict Hinckelmann, "Verwaltern des Laboratorii im Schloß'. Der Kaiserliche und kurfürstliche Rat Ooachim von Loß, der Haus- 21 marschall und der Oberste Stallmeister seien ihm gut gesonnen. Am Nachmittag des Pfingstsonntags sind "die churfürstl, Offiziere, als die drei Herren von Schwalbach , und der Hausmarschall , die Wohl-Edlen, Gestrengen Obersten bei Churfürsten, als der Hausmar schall , der Stallmelste r , Oberste Kämme rar und ein Rath bei meinem Wirthe zu Gast gewesen, und um meinetwillen dahin kommen, sich mit mir zu vernehmen; welches auch in Liebe, Gunst und gutem Vernehmen 22 bei ihnen abgelaufen und mich gar gerne gehöret ...” Am Donners tag nach Pfingsten ließ ihn 0. von Loß auf sein Schloß nach Pill nitz kommen. Böhme beurteilt den Erfolg der Unterredung optimi stisch, denn es "sind auch viel andere Herren und Räthe, denen mein Büchlein (Der Weg zu Christo, 1623 - S.W.) beliebet, wie denn auch 2 ■* dem Herrn Superintendenten Egidio Strauch ..." Der Oberkonsi- storialrat Aegidiu3 Strauch (1587 - 1657) dürfte auch Schütz nahe gestanden haben. Böhme richtete auch Hoffnungen auf Hoe von Hoenegg, weil dieser, gleich Strauch, G. Richters Pamphlet gegen Böhme als einen Geistlichen unwürdig ansah.^ Etwas entscheidendes hat Böhme in Dresden für sich und seine Lehre nicht erreicht. Es soll noch ein Kolloquium beim Dresdner Oberkonsistoriura und eine Disputation Böhmes mit Theologen und Gelehrten unter Vorsitz des Kurfürsten stattgefunden haben, woran die Doktoren M. Hoe von Hoenegg, Meisner, Balduin, Leiser, zwei Mathematikprofessoren u. a. teilnahmen.^ Um oder nach Mitte Juni trat Böhme wieder den Heimweg nach Görlitz an. Schütz* Name taucht im Zusammenhang mit seinem Dresdner Aufent halt in den Quellen meines Wissens nicht auf. Die Rosenkreuzer Um das Jahr 1614 fällt die erste öffentliche Regung der Rosen kreuzer, eines Kreises, der sich um Johann Valentin Andreae (1586 - 1654) gruppierte. Diesen sog. älteren Rosenkreuzern, die Literatur flut pro et contra geht etwa bis 1621, Andreae und seinem Kreis, ging es um die Generalre formation, eine neue "reformatio mundi". 3