Heinz Pietzsch ' ' Carl Gottfried Theodor Winkler (Theodor Hell) Erinnerung an einen Vergessenen Beitrag zur Theatergeschichte Dresdens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Bei einem Gang durch die Gräberreihen des Trinitatisfriedhofes verweilt der Schritt vor einem schlichten Familiengrab. Auf dem schwarzen Granitstein ist noch zu lesen: Carl Gottfried Theo dor Winkler (Theodor Hell), 9. Februar 1775 - 24. September 1856. Darunter die Namen und Lebensdaten der Frau, des Sohnes und der Enkelin. Efeu hat die Stelle abgedeckt. Nur wenige wissen von diesem Manne zu berichten, dessen Lebensleistung von den Zeitgenossen und auch heute widerspruchslos bewertet wird. Es lohnt zu fragen, wer „dieser uns gestern entrissene und fast der ganzen Stadt persönlich wohlbe kannte Greis“ gewesen ist. 1 Ein Trauerzug von über tausend Teilnehmern hatte sich am frü hen Morgen des 27. September 1856 von der Wohnung des Verstorbenen in der Weber gasse 38 zum Friedhof bewegt, darunter „No- bilitäten hohen Rangs und weitklingender Na men“, „die meisten Mitglied des königlichen Hoftheaters und der Kapelle sowie seine Amtsgenossen und viele Andere aus anderen Berufskreisen“, „der akademische Senat, die Vorsteher des Freimaurerinstituts, Mitglieder mehrerer königlichen und städtischen Behör den“. 2 Oberbürgermeister Pfotenhauer, Oberstaatsanwalt Schwarze, Geheimrat Lemaistre und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Arnest waren darunter. Das Geleit würdigte den Ehrenbürger der Stadt, das über vier Jahrzehnte unermüdliche Wirken als Theatersekretär und - offiziell seit 1841 - als Vicedirektor des Hoftheaters sowie den Herausgeber der einst beim bürgerlichen Mittelstand sehr beliebten Abendzeitung und des Journals Penelope. Von den am 1 rauerzug Beteiligten erinnerten sich die wenigsten daran, daß dieser Mann vom August 1814 bis Michaelis 1815 der Intendant des ersten Staatstheaters in Dresden gewesen war. Damals war Fürst Repmn russischer Generalgouverneur des Landes Sachsen. Karl Theodor Winkler (Winkler-Hell)