17 lution von 1726 katholischen Kranken die Aufnahme in protestantische Krankenhäuser nicht gestattet war. Dieses Krankenhaus befand sich im Hintergebäude des Grundstücks, das 1945 ausbrannte und 1991/92 wie derhergestellt wurde. Das Vorderhaus wurde von einer 1744 gegründeten katholischen Schule genutzt. In der Friedrichstadt wurden Fassaden nach Muster entwürfen ausgeführt, einem typischen Element des absolutistischen barocken Städtebaues. Auf die Ein haltung der Hauptgesimshöhe von 17 Ellen wurde streng geachtet. Die Höhe war wesentlich geringer als in der Stadt - je nach Bauzonen waren dort dreiein- halbgeschossige Häuser von 28, 26 und 23 Ellen vor geschrieben. Außerdem durften in der Friedrichstadt nur dreigeschossige Häuser errichtet werden. Die Dachausbauten, die man heute sieht, waren erst nach 1840 erlaubt. Mansarddächer waren in der Vorstadt nicht erwünscht. Dieses Architekturmotiv sollte sei nes ästhetischen Reizes wegen der Residenzstadt Vor behalten sein. Doch die Baubehörden waren auch damals bereit, Ausnahmen zuzulassen. Die Fassaden besaßen eine symmetrische Gliederung, im Erdge schoß eine Rustizierung und in den Obergeschossen Lisenen vor. Die Gliederungen waren meist nur auf gemalt. Nach Verblassen der Bemalung, die Ende des 18. Jahrhunderts aus der Mode gekommen war, wirk ten die bescheidenen Häuser der Friedrichstadt recht unbedeutend. Die gestalterischen Vorgaben der alten Bauordnung blieben bis 1827 in Kraft. Bis zur Grün derzeit blieb es bei einer schlichten, unaufwendigen Architektur. In der Friedrichstadt wurde sächsische Schulgeschichte geschrieben. Aus der 1772 von der Frei maurerloge »Zu den drei Schwertern« eröffneten Armenschule ging das Freimaurerinstitut her vor, und aus der 1785 eröffneten Armen- und Realschule in der Seminarstraße entstand 1788 das erste sächsische Lehrerseminar. Dieses Schulhaus ist in der Seminarstraße 11 erhalten geblieben; die Gebäude des Freimaurerinstituts wurden abgerissen, als das Institut 1899 nach Striesen verlegt wurde. Im Frühjahr 1845 hatte sich das seit Menschengedenken schwerste Hochwasser der Elbe und der Weißeritz ereignet. Der in der Friedrichstadt ansässige Vermessungsingenieur Moritz Preßler schlug unter dem Eindruck dieser Katastrophe vor, die Weißeritz nach Westen zu führen, auf ihrem ehemaligen Flußbett den Hauptbahnhof zu erbauen, die Schäferstraße bis * Kruzifix von B. Permoser in der Kapelle des Alten Katholischen Friedhofs in der Friedrichstadt