Eingangsbereich eines Sportforums im Ostragehege, Plan 1937 der Wettiner Bahnhof. Die Hochgleise führten zu einer optischen Abriegelung des Kleinen Ostrageheges vom Großen Ostragehege. Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Entschei dung gefallen war, den Dresdner Vieh- und Schlachthof in das Ostragehege zu verlegen (vgl. S. 37ff.), mußte eine hochwassersichere Aufschüttung vorgenommen werden. Damit das Hochwasser abfließen konnte, wurde 1906/10 eine Flutrinne ausgehoben. Dies zog den Bau einer Brücke über die Flutrinne nach sich: Das Relief des Ostrageheges veränderte sich dadurch nachhaltig. Die Zigarettenfabrik Yenidze, ein heimliches Wahrzeichen der Stadt, galt in der Stadt des Barock als Ärgernis. Überlegungen aus der frühen Nachkriegszeit, diesen in seiner Fremdartig keit störenden und wohl auch als peinlich empfundenen Bau zu beseitigen, wurden nicht rea lisiert. Die Yenidze wurde 1908 von Martin Hammitzsch entworfen. Auch ein weiterer Indu striebau jener Jahre, die Bienertsche Hafenmühle, ist aus der Silhouette des westlichen Teils der Stadt nicht mehr wegzudenken. Der beinahe sakral anmutende Bau wurde 1913 durch die Firma Lossow & Kühne errichtet. Wie der verkleidete Schornstein des Heiz- und Kühlhauses des Vieh- und Schlachthofes, zeugt auch dieser Industriebau von Rücksichtnahme auf das historische Stadtbild. 1917 schließlich wurde das Kammergut Ostra, die Keimzelle der Fried richstadt, aufgelöst. Auch die Sportstätten am Ostende des Geheges, die seit 1919 vom »Dresdner Sportclub 1898« und 1934/89 vom »SC Einheit Dresden« genutzt wurden, veränderten das Aussehen des Ostra geheges nachhaltig. Der östliche Teil der Übigauer Allee wurde für den Bau der Sportplätze abgeholzt. Planungen des Städtischen Hochbauamtes von 1937 zeigten eine Sportstätte im Stile des Berliner Olympiastadions. Zum Bau dieser gigantischen Anlage kam es nicht. Der Schuttberg mit den Trümmern der 1945 zerstörten Stadt an der Magdeburger Straße östlich der Schlachthofstraße veränderte das Relief des Ostrageheges ein weiteres Mal. Der 1949 vom Stadtplanungsamt Dresden erstellte Schadensplan für die Friedrichstadt wies zu 25 bis 75 Pro zent zerstörte Flächen aus, ca. 440 Gebäude wurden zerbombt. Die »Ortssatzung über die Rege lung des Bauwesens im Aufbaugebiet Dresden« vom gleichen Jahr plante für die Stadt nur einen