89 Klaus F. W. Tempel Bürgerinitiative für das Ostragehege Der Förderverein Am 5. März 1994 fanden sich 15 Dresdner Bürger zusammen, Unternehmer, Gewerbetrei bende, Hoteliers, Architekten, Landschaftsgestalter, Künstler, Wissenschaftler, Verkehrsplaner, und gründeten den »Förderverein Großes Ostragehege - IGA 2003«. Als Zweck benannten sie: »Die Förderung und Unterstützung der ideellen Vorbereitung und materiellen Umsetzung der Grundidee der harmonischen und effizienten Stadtkultur in Einheit von Mensch, Kunst, Bildung, Wirtschaft und Natur als Modell Großes Ostragehege - IGA 2003. Damit soll maßgeblich zur Lösung des hohen Konfliktpotentials am Standort Großes Ostra gehege und zur Umsetzung sozialer, ökologischer, kultureller und denkmalpflegerischer Zielstel lungen in Übereinstimmung mit den wirtschaftlichen Erfordernissen beigetragen werden.« Der Aspekt IGA ist mittlerweile entfallen. Der Oberbürgermeister, die Dezernenten und Ausschüsse des Stadtrates begrüßten damals diese Aktivität. Es entstanden die 10 Grundsätze zur Verant wortung und Vision für das Große Ostragehege, insbesondere an der Schwelle zum Jahr 2000. 1. Das Große Ostragehege ist ein historisch entstandener innerstädtischer Landschaftsraum, der aus der Nähe zum Stadtzentrum eine sorgfältige und zügige Entwicklung erfordert. Das von uns übernommene und bisher vernachlässigte Erbe »Großes Ostragehege« zwingt zu einer Neugestaltung: »Von der Industriebrache zur Stadtkultur«. 2. Die Landeshauptstadt Dresden trägt Verantwortung, dieses rund 200 Hektar umfassende Gebiet für eine den Interessen der Bürger der fast 800jährigen sächsischen Landeshauptstadt dienende Nutzung zu entwickeln. Dabei sind kulturelle, soziale und wirtschaftliche Aspekte gleichrangig von Bedeutung. 3. Die Nutzung des denkmalgeschützten Erlweinschen Vieh- und Schlachthofes, ergänzt durch Neubauten und Anlagen, sind für den Zweck eines leistungsfähigen, traditionsfolgenden Zentrums für Ausstellungen und Kongresse geeignet. Zusätzlich bietet das Große Ostragehege genügend Raum für Erholung, Entspannung und Sport. Grüne Ruhezonen im Landschafts raum sind unverzichtbarer Bestandteil und tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei. 4. Das Kongreßzentrum kann gegenüber dem Ausstellungszentrum hinsichtlich seines Charak ters, der Akquisition und des Programms ein völlig eigenständiger Bereich sein. Die Koope ration untereinander ist förderlich und wünschenswert. 5. Das Wissen über die Bedeutung der 200jährigen Traditionen Dresdner Ausstellung ist eine wichtige Grundlage für die künftige regionale, nationale und internationale Tätigkeit. Diese muß vom künftigen Raum- und Freiflächenkonzept unterstützt werden. Maßvolle Erweite rungsflächen sind vorzusehen.