namhafte Gustav Carus* dessen geistige Bedeutung allerdings von an Zeitgenossen immer weniger begriffen wurde..." 24 Carus hat seit dem Ende der 40er Dahre bis zu seinem Tode 1864 solche philosophischen Werke geschaffen wie "Psyche. Zur Entwicklungs geschichte der Seele" (1846). "Organon der Erkenntnis der Natur und des Geistes" (1853). "Symbolik der menschlichen Gestalt" (1853) und vor allem "Natur und Idee oder das Werdende und sein Gesetz" (1861). Carus' Spätwerk harrt noch der Erschließung durch die marxistische Philosophie. Der Hinweis, daß Carus damit spät burgerliche Philosophen wie E. von Hartmann und L. Klages inspi riert habe, dürfte dafür nicht ausreichen. Unabhängig davon haben auch die Gesellschaftswissenschaftler Dresdens in unserem Zeitraum quantitativ wie qualitativ beachtliches hervorgebracht. Zu den bedeutendsten der heute weitgehend vergessenen literarisch- gesellschaftlichen Vereinigungen dieser Zeit in unserer Stadt zählt die von 1846 bis 1879 bestehende Dresdner "Montagsgesell schaft". Richard Wagner und Robert Schumann, G. Semper und E. Rietschel, L. Richter und Alfred Rethel. K. Gutzkow*und Bert- hold Auerbach, Schnorr von Carolsfeld. F. von Rayski. Gustav Freytag (1816 - 1895) gehörten ihr u. a. an. Freytag war 1847 nach Dresden ubergesiedelt und hatte 1848 in Dresden einen Verein für "Handwerker nichtsächsischer Herkunft" gegründet, für den er un ermüdlich tätig war. Der Verein sollte ortsfremden Arbeitern, Lehr lingen und Gehilfen Obdach bieten, sie von politischen Radikali sierungen fernhalten und ihnen Zugang zu den bürgerlichen Bil dungsquellen öffnen. 25 Unter den Mitgliedern der "Montagsgesell schaft" aus dem Kreise der Wissenschaftler sei nur M. Schleiden genannt. Auch viele auswärtslebende Vertreter von Kunst und Wis senschaft gehörten der "Gesellschaft" an und arbeiteten in ihr mit. z. B. Karl Biedermann. In Dresden war der Mittelpunkt des geistigen Lebens "zu allen Tageszeiten, das bureau d'esprit und die Börse für geistige Werte... die Brühlsche Terrasse mit ihren Promenaden, dem Belvedere und dem Cafä reale. Ein zweiter wich tiger Treffpunkt der Dresdner Intellektuellen wurde anfangs der vierziger Dahre auch Engels Restauration und Billard am Postplatz, zumal dort die sonst seltenen liberalen Zeitungen auslagen... Hier hatten die Maler, die Schauspieler und Literaten ihre Künstlerkneipe, die... auch Engelsklub hieß; zu ihr hatte sich bald nach seiner Berufung auch Wagner gefunden." 26 Bei Engel tagte