1843 - 1846 das "Literarische Museum“, einer jener Lesevereine, durch die man die strengen Zensurbedingungen zu umgehen suchte. Das "Museum" war von Arnold Rüge* seinem Freund, dem progres siven Publizisten Hermann Franck (1802 - 1855) und Ernst Georg Freiherr von Brunnow (1796 - 1845) im Herbst 1842 in den Räum lichkeiten des "Cafä francais" gegründet worden. Ihm gehörten u. a. M. Bakunin. das spätere Mitglied der provisorischen Re gierung, der Rechtsanwalt Gustav Blöde, die Kreuzschullehrer Hermann Köchly (der im Mai 1849 die Provisorische Regierung vom Balkon des Rathauses ausrief) und Carl Gustav Helbig (1805 1875) sowie der Historiker und Archivar Karl Eduard Vehse (1802 1870) an. Ebenso wurde hier der kleinbürgerliche Demokrat, Schriftsteller und Publizist Oulius Fröbel sowie auch A. Hoff- mann von Fallersleben während seines kurzen Dresdner Aufenthalts eingeführt. Zudem hatten Ferdinand Hiller und seine polnische Frau seit 1843 ihr Haus zu einem Mittelpunkt des Dresdner Gei steslebens gemacht. Wagner hat in "Mein Leben" des Hillerkreises gedacht, in dem Hübner, Bendemann, Gutzkow, R. Schumann und sein Textdichter R. Reinick, schließlich B. Auerbach zu finden waren. Der junge Österreicher Alfred Meißner (1822 - 1885), Vertreter der Wiener Revolutionslyrik von 1848, hatte Dresden im September 1846 kennengelernt. Er schrieb rückblickend zu Hiller: "Dieser, ein feiner, weltkluger, behaglicher Mann, ein ausgezeichneter Pianist, als Musiker im Mendelssohn'schem Geiste in allen Formen thätig... sah jeden Mittwoch Alles, was Kunst betrieb oder sonst einen Namen hatte, in seinem Salon. Dort eingeführt zu werden, war eine Auszeichnung und bot Gelegenheit, Alles kennen zu lernen, was Dresden an einheimischen und durchreisenden Notabilitäten aufwies.Hiller gab auch den Anstoß zur Gründung der Montags gesellschaft". In ihr fanden sich die Mitglieder des "Litera rischen Museums" wieder. Herwegh und Robert Prutz, Geibel, Christian Daniel Rauch und M. v. Schwind waren Gäste der "Mon tagsgesellschaft". Pacht, der ihr ebenfalls angehörte, schreibt in seinen Erinnerungen zum in ihr herrschenden Geist. Die ver wegenste demokratisch-Sozialistisehe Anschauung vertrat Fröbel... Semper... war entschiedener Republikaner, Richard Wagner auch, doch wollte er das Haus Wettin mit der erblichen Präsiden t scha f seiner sächsischen Republik betraut sehen, und so gab es bald keine Staatsform, bis auf die reine Anarchie, die nicht ihre Ver