15 auch Rüge (Echtermeyer ging immer mehr von radikalen Positionen ab), daß es unbedingt zum Kampfe zwischen dem "christlichen" Staat und der Philosophie - worunter er den politischen Libera lismus faßte - kommen werde und wandte sich in seinen Artikeln gegen alle reaktionären Tendenzen. Dies führte ihn allmählich zum Atheismus, zu einem demokratischen Liberalismus und zum Kampf gegen das reaktionäre Preußen. 1844 verließen Mosen wie Rüge Dresden. Mosen ging als Dramaturg nach Oldenburg. Rüge wandte sich nach Paris, wo er mit Karl Marx die "Deut sch- Französischen Oahrbücher” herausgab. In ihnen er schienen erstmalig Marx' geniale Frühschriften "Kritik der He- gelschen Rechtsphilosophie. Einleitung" und "Zur Oudenfrage . In Richard Wagners Haus in der Ostra-Allee verkehrte Friedrich Gerstäcker (1816 - 1872). 31 Der Junge Schriftsteller war 1843 von seiner ersten Amerikareise zurückgekehrt und hatte sich nach einem kurzen Leipziger Aufenthalt in Dresden niedergelassen. Hier entstanden wohl in der Hauptsache: "Streif- und Oagdzüge durch die Vereinigten Staaten Nordamerikas" (1844), “Die Regulatoren in Arkansas" (1846), "Die Flußpiraten des Mi ssi ssi ppi" (1346) "Der deutschen Auswanderer Fahrten und Schicksale" (184/) und “Mississippi-Bilder” (1847). Gerstäcker war im übrigen neben Eduard Devrient die einzige literarische Persönlichkeit von Be deutung, zu der Wagner in Dresden nähere Beziehungen pflegte. Ab 1845 lebte die adelsstolze Gräfin Ida Hahn-Hahn (1805 - 1880) in Dresden. Ihre pathetisch-sentimentalen Romane sind “bezeich nendes Beispiel" für eine "sich aufgeklärt gebende, pseudo- emanzipatorische, an ein unkritisches Publikum gerichtete Lite ratur" , 32 Wagner, seit 1842 in Dresden, war im Frühjahr 1847 in Dresden von der Ostra-Allee 6 in das Marcolinische Palais auf der Fried richstraße Nr. 20 umgezogen. In der 1. Etage des Palais wohnte der Bildhauer Ernst Oulius Hähnel, ein guter Bekannter Wagners, der 1866 das noch heute zu besichtigende Theodor-Körner-Denkmal schuf. Wagner hat in einer 1873 verfaßten Schrift, ohne die Ou-lle anzugeben, aus den von Marx und Rüge 1844 in Paris herausgegebenen "Deutsch-Französischen Dahrbüchern” zitiert. Er hat also Marx gelesen. Wagner war, was oft übersehen wird. Ja nicht nur genialer