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Die Moritzburger Kulturlandschaft
- Titel
- Die Moritzburger Kulturlandschaft
- Verleger
- Dresdner Geschichtsverein
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 1995
- Umfang
- 103 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Y. 8. 4533
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id35137129X8
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id35137129X
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-35137129X
- SLUB-Katalog (PPN)
- 35137129X
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte ; 1995,2 = 42
- Titel
- "... dergleichen aber als Moritzburg sey nirgends angetroffen!" Die Schloßanlage im 18. Jahrhundert
- Autor
- Schlechte, Monika
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieDie Moritzburger Kulturlandschaft -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- KapitelDie Moritzburger Kulturlandschaft - Leben im Einklang mit der ... 2
- KapitelKleine Ortschronik Eisenberg - Moritzburg 5
- KapitelDas kurfürstliche Jagdhaus Moritzburg 1542 - 1700 15
- Kapitel"... dergleichen aber als Moritzburg sey nirgends angetroffen!" ... 23
- KapitelDie Fasanerie zu Moritzburg 32
- KapitelInsula fortunata - Fürstliche Jagden und Feste in Moritzburg 42
- KapitelZur Innenausstattung des Schlosses Moritzburg 55
- KapitelDie Begegnung der "Brücke"-Künstler mit der Moritzburger ... 65
- KapitelKäthe Kollwitz im Rüdendorf 73
- KapitelDie Porzellankünstler im Küchenturm 77
- KapitelVom "alten Tiergarten" zum Wildgehege 79
- KapitelDie Forstordnungen für den Friedewald aus dem 16. Jahrhundert 84
- KapitelSächsische Gestütsverwaltung und Landsgestüt Moritzburg 89
- KapitelDie Teichwirtschaft Moritzburg 92
- Titel
- Die Moritzburger Kulturlandschaft
- Autor
- Links
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29 östlich des Schlosses und um den Hellberg LHD, M 28 A, Blatt 6. 1744 wird die Situation vom Betrachter, vermutlich durch den 1738 durch Knöffel veranlaßten Bau eines Pavillons auf der Anhöhe oberhalb des Amphitheaters, anders empfunden. 29 * »An diesen Saal«, so schreibt Schramm, »ist ein mit eisernen Geländer umgebener und die gantze Breite dessel ben in sich fassender Altan zu sehen, von welchem sich neune durch den Wald gehende Alleen, unter denen die mittlere nach der Fasanerie gehet, und 24 Ellen breit ist, in Pospect zeigen.« 30 * So ermöglicht die Aussicht vom Balkon des Speisesaals, die gestalterische Abwechslung wahr zunehmen. Der Blick von der großen Welt in die Vielfalt der kleinen Welt. Wenige Jahr zehnte später soll sich dieses Verhältnis umkehren. Unter dem Einfluß der Rousseauschen Lehre und der Geschmacksänderung des Zeitalters der Empfindsamkeit, wird das miniatu risierte Pendant der großen Tiergartenanlage zum romantischen Zentrum und zum Schau platz glänzender Feste. 1786 wird das Belvedere auf dem Hellberg und der wohl Anfang der 70er Jahre aufgestockte Pavillon im Fasanengarten einer gründlichen Überholung unter worfen. Aus den Anschlägen ist die Faszination dieser, in Sachsen einzigartigen Architektur nachvollziehbar. 31 ’ Ganz im Stile chinoiser Vorbilder wird der vierachsige Bau mit einem geschweiften Dach versehen, dessen Traufrinne sich in einer lockeren Wellenform präsen tiert. Die Chinesengruppe, die ihren Platz auf der Laterne fand, unterstreicht den chinoisen Charakter. Die Plastik aus Eichenholz, die noch erhalten ist, wurde von Johann Baptist Dorsch 1786 als Kopie einer ersten, deren Autor unbekannt ist, angefertigt. 31 * Die auf dem Kissen sitzende Figur und auch das dahinter stehende »Kindl« bewegten ihre Köpfe im Wind. Die Skulptur war mit Ölfarbe naturalistisch bemalt, Kissen und Quasten vergoldet. Auf dem ursprünglich grün gestrichenen Dach leuchteten Dachsims und Laterne weiß. Ebenfalls weiß erstrahlten der blecherne Sims über dem »großen Dach«, die vier Postamente und die darauf ruhenden Vasen. Die aus Blech getriebenen Pflanzen waren in ihrem Grün mit grauen Schattierungen versehen. Im dunkelgrau gehaltenen Geländern, glänzten die Kugeln golden in der Sonne. Die Dachrinne in auffallendem Rot bildete zu all dem einen wirkungsvollen Kontrast. Den besonderen Reiz erhielt das Schlößchen durch den Felsen, auf dem es schein bar ruht. Dieser war mit weißer Ölfarbe überstrichen. Die »daran befindlichen Zierrathen, Thiere und Blätter« waren nach der Natur staffiert. 32 ’ Ein Schloß aus Porzellan - dieser Ein druck wird sich wohl dem Betrachter vermittelt haben. Vervollkommnet mit zahlreichen »Attraktionen« entsteht um das Neue Palais eine Welt im Kleinen. Hafen, Mole und Leucht turm, Mühle, Kanal und Dardanellen, sogar das auf der Insel im Großteich angelegte Bad gehen auf die Planungen Augusts des Starken zurück, wenn auch nicht immer an der für sie vorgesehenen Stelle und auch nicht in den ihnen zugedachten Dimensionen. Dem aufmerksamen Besucher erschließt sich so noch heute in Moritzburg ein barocker Tiergarten von europäischem Rang, ein Jagdschloß in selten erhabener Schönheit und eine reizvolle Miniaturarchitektur, all das in einer Landschaft, die zu jeder Jahreszeit ihren Zauber behält - sächsische Architektur und Landschaftskultur dieses ganzen großen Jahrhunderts.
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