30 Blättern angefiillt, so kann Pohlen gar nicht von gelehrten Monatschriften dermalen auf weisen. Es ist dieses gar nicht die Ursach, als wenn es denen Pohlen an Stoff hierzu fehlte, sondern es fehlt an Personen, die diese Mühe über sich nehmen. Die Ernte ist groß, aber es sind wenig Arbeiter«. 1743 eigentlich auf dem Weg nach Rußland, wollte de Koloff in Polen nur eine Zwischenstation machen und seinen Unterhalt als Privatlehrer verdienen. Doch recht schnell wurde er hier seßhaft und eröff- nete 1749 bereits in Warschau seine erste Buchhandlung, der 1756 eine von ihm ge gründete Druckerei folgte. Durch sein vielsei tiges Wirken leistete de Koloff einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des kulturellen Lebens in Polen und ging in die Geschichte als Vater der polnischen Publizistik ein. Seine gelehrten Zeitschriften, die »Warschauer Bibliothek« oder die »Acta litteraria regni Poloniae...« geben einen interessanten Spie gel des polnischen wissenschaftlichen Lebens der »sächsischen« Epoche. Wesentliche Teile der Zaluski-Bibliothek Jan Daniel Janicki wurden in Dresden und Leipzig besorgt. Wichtig für das Projekt Zaluskis war allerdings nicht nur der Kauf von Büchern in Sachsen, sondern auch deren Druck für den polnischen Markt. Den Anfang machten, dem Wunsch von Zaluski entsprechend, Neuauflagen polnischer historischer Werke. Mit der Zeit wurden in den sächsischen Druckereien Aufträge unterschied lichster Art entgegengenommen. Sie reichten vom Druck zeitgenössischer polnischer wie auch deutscher Schriften über Polen bis hin zu schöngeistiger Literatur in polnischer Sprache. Die Ausstattung der Druckereien mit polnischen Drucklettern bildete dafür eine wichtige Voraus setzung. Eine Vorreiterfunktion spielte hierbei die 1719 in Leipzig gegründete Druckerei von Bernhard Christoph Breitkopf (1695 — 1777), welche von seinem Sohn, Johann Gottlob Imma nuel Breitkopf (1719 -1794) zu einem der führenden Verlagshäuser ihrer Zeit ausgebaut wurde. Einen besonderen literarischen Charakterzug verliehen der Firma die Beziehungen zu Johann Christoph Gottsched. Vielleicht war es Gottsched, welcher mit Jözef Andrzej Zaluski einen intensiven intellektuellen Austausch pflegte, der Breitkopf anregte, schließlich polnische Lettern gießen zu lassen. Mit diesem Schritt eröffnete Breitkopf eine Verlagslinie, die bis ins 19. Jahr hundert fortgesetzt wurde. Insbesondere nach 1830 wurde diese Tradition wiederbelebt, was für das geteilte Polen eine wichtige nationale Stütze bedeutete. 1837 erschienen z.B. die »Lebens-