87 und Hedenus antwortete in einem deutschen Epigramm. Goreczki ließ beide Dichtungen vier sprachig in mehreren Hundert Exemplaren drucken und nahm sie später in seine »Polnischen und Litauischen Gesänge« auf, die er im Pariser Exil erscheinen ließ. 1841 richteten alle damals in und um Dresden lebenden polnischen und litauischen Fami lien dem fortdauernd als Arzt und Wohltäter wirkenden August Wilhelm Hedenus aus Dankbarkeit in Kreischa ein ländliches Festmahl aus. Ordner dieser Feier waren die Familien Mycielski, Lubienski, Wodzinski, Ziemiecki, Mieciejerski, Potuticki, Dombrowski und Dydynski, deren Spuren in Sachsen zu folgen eine lohnende Aufgabe sein kann. Be dauerlicherweise sind große Teile des noch 1936 vorhanden gewesenen Hedenusschen Fami lienarchivs in den Kriegs- und Nachkriegszeiten verschollen. Es hätte Auskunft über fort dauernde Verbindungen zu den von Hedenus hochgeachteten slawischen Intellektuellen geben können. Die beengenden Verhältnisse der letzten fünfzig Jahre haben mehr noch als die Sprach barrieren verhindert, auf anderen Wegen den Feinheiten dieser humanistischen europäischen Gesinnung nachzugehen. Zu Recht ist die patriotische Begeisterung der Hedenusschen Dich tung heute einer nüchterneren Betrachtungsweise gewichen, und das »Zu den Waffen, Brüder! Zu den Waffen!« aus Juliusz Slowackis »Ode an die Freiheit« von 1830 hat angesichts des Grau ens zweier Weltkriege in unserem Jahrhundert einen anderen Klang bekommen. Aber wo auch immer in Europa das Wort Freiheit ausgesprochen wird, sollte man sich auch des Kampfes der polnischen Nation im 19. Jahrhundert erinnern. Anmerkung Mein Dank gilt den Mitarbeitern des Stadtmuseums Dresden, insbesondere Frau Brigitte Eckart.