^on den Kruzianern singen zu lassen. Er darf daher wohl widerspruchslos von dem Anathema ler Kritiker aus dem Adorno-Lager freigesprochen werden. Vluß man auch Mauersbergers Kompositionen gegen das Verdikt dieser Männer verteidigen? ie erfüllen begreiflicherweise nichts weniger als die Bedingung der eingeschworenen Avant gardisten, daß eine Musik nur dann als „neu“ apostrophiert werden kann, wenn sie sich neuer, )is dahin unerhörter Mittel bedient und nicht nur Formen und Ausdrucksweisen vergangener Epochen wiederzubeleben sucht. Mauersbergers Werke sind weitgehend traditionsgebunden. \ber mindert das ihre Wirkungskraft? Ist es überhaupt das entscheidende Kriterium, neu um eden Preis zu sein? Liegen Aussage- und Überzeugungskraft eines Werkes nicht vielmehr in *anz anderen Voraussetzungen begründet, unabhängig von den gewählten stilistischen Mit ein? Die wachsende Resonanz, die so manches von Mauersbergers Werken auch-und gerade -heute findet, belegt das wohl deutlich genug. So hat er, wie ich meine, nicht nur als Interpret, sondern auch mit seinem eigenen kompositorischen Schaffen einen Beitrag zur Entwicklung der Kirchenmusik unseres Jahrhunderts geleistet, der bleibende Geltung für sich beanspru chen darf. Anmerkungen/Literatur Vgl. Beck, Friedei: Der Gründer des Aachener Kinderchores. In: Begegnungen mit Rudolf Mauersberger. Dankesgabe eines Freundeskrei ses. Herausgegeben von Erna Hedwig Hofmann und Ingo Zimmermann. Berlin 1964, S. 33. Thüringer Choralbuch. Die Weisen des Thürin ger Evangelischen Gesangbuches in 4st. Tonsatz. Leipzig 1927. Letzte Auflage Berlin 1946/47. Neues Thüringer Choralbuch. Mitherausgeber: Erhard Mauersberger. Berlin 1955. 5., verän derte und erweiterte Auflage Berlin 1983, für die gemeinsame Ausgabe des Evangelischen Kirchen gesangbuchs der evangelisch-lutherischen Lan deskirchen Mecklenburgs, Sachsens und Thürin gens überarbeitet von Herbert Peter. Vgl. Starke, Werner: Der Wechsel im Kreuzkan- torat 1930 und Ulrich von Brück, Neue Impulse - neue Programme. In: Begegnungen mit Rudolf Mauersberger. Berlin 1964, S. 51-59. Vgl. das abschließende Referat von Albrecht Riethmüller (Frankfurt/Main) „Die »Erneue rung* der Kirchenmusik im Dritten Reich - eine Legende?“ auf der Tagung der Evangelischen Akademie Arnoldshain (Taunus) zum Thema „Kirchenmusik in der Zeit des Nationalsozialis mus“ vom 27. bis 29. Januar 1989. Veröffentli chung der Tagungsmaterialien vorgesehen. Vgl. Eisler, Hanns: Die neue Religiosität in der Musik. In: Die Rote Fahne. 11. Jg., Nr. 19, 22. Januar 1928. Wiederabgedruckt in: Hanns Eisler, Musik und Politik. Schriften 1924-1948. Textkritische Ausgabe von Günter Mayer. Ge sammelte Werke. Serie III. Band 1. Leipzig 1973, S. 61-65. Hingewiesen sei besonders auf S. 64: „. . . die Singgemeinden, die eine Erneuerung der deutschen Musik aus dem Geiste des , Volkstum* (sic!) anstreben und politisch mit dem Faschis mus liebäugeln . . .“.