46 zuweilen strenger Selbstdisziplin und in der Verantwortung für das gesellschaftliche »Ganze«. Aus dieser Perspektive verweist das Arnholdsche Beispiel darauf, daß sich jüdisches Mäzenaten tum nicht nur aus religiösen Wurzeln und dem Wunsch, antisemitische Vorurteile zu entkräf ten, speiste, sondern daß es primär als Ausdruck einer in hohem Maß internationalisierten Bür gerlichkeit zu verstehen ist. Anmerkungen Den Vorgaben des Herausgebers folgend, wurden Artikel und Anmerkungen stark gekürzt. Eine umfas sendere, stärker problemorientierte Analyse dieser Thematik wird an anderer Stelle publiziert werden. Mein ausdrücklicher Dank gilt Henry Arnhold, Ernest H.G.Maron und der Familie Arnhold- Simoes, die mir viele private Quellen zugänglich machten. Angaben, die sich auf diese Quellen priva ter Provenienz beziehen, werden im folgenden nicht einzeln nachgewiesen. 0 So galt Gerson Bleichröder, selbst Sammler und Mäzen, als ästhetisch ungebildet. 2) Vgl. Wolfgang Hardtwig: Drei Berliner Porträts: Wilhelm von Bode, Eduard Arnhold, Harry Graf Kessler, in: Günter und Waltraut Braun (Hg.): Mäzenatentum in Berlin, Berlin 1993, S. 39—71. ^ Max (1845 -1908) und Clara Arnhold hatten keine gemeinsamen Kinder. Aus der Ehe von Anna (1860-1917) und Georg Arnhold (1859-1926) gingen hervor: Ella, verh. Lewenz (1883-1954), Adolf (1884-1951), Heinrich (1885-1935), Hans (1888-1966), Kurt (1887-1951) und Ilse, verh. Maron (1890-1974). 4) Mathilde, geb. Cohn (1825 - 1905), Tochter eines kleinen Berliner Möbelhändlers, der aus Posen stammte. ^ Königreich Sachsen, 1. Lieferung 1916; 50 Jahre sächsische Volkswirtschaft, S. 93. Gutachten in: BA Koblenz, AS Potsdam, Deutsche Reichsbank Nr. 6790, Bl. 282 ff., hier: 284. Hierzu gehörten u.a. Seidel & Naumann A.G., die Dampfmühle und Ölfabrik Bienert und Fa. Gehe & Co. 8) HStA Dresden, MdI Nr. 12951. ^ 1904 nahmen Georg und Adolf Arnhold gemein sam mit Bertha v. Suttner am Weltfriedenskongreß in Boston teil, wo sie auch von Theodore Roose- velt empfangen wurden. 10 ) In memoriam Georg Arnhold, Dresden 1926, in: LBI New York, Arnhold-Collection. n) Vgl. dazu: Karl Holl: Pazifismus in Deutschland, Frankfurt/M. 1988. 12 ^ Paul Mühsam, Ich bin ein Mensch gewesen, Berlin 1989, S. 217-220. 13) 1925 fertigte Slevogt ein Porträt von Georg Arn hold an. 14) G. Arnhold war seit 1900 bayerischer Kommer zienrat, später auch Konsul Bayerns und Württem bergs. In Sachsen selbst wurde ihm erst 1913 der Geheime-Kommerzienrat-Titel verliehen. 15 * Testament Max Arnhold - eröffnet 18.12.1908, Kgl. Amtsg. Dresden, Abt. VI., 2 N Reg Ar 21/08, 913/08. 16 ^ Bourdieu, Pierre: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft, Frankfurt/M. 1996. 17) Zitiert bei Knoop, Werner: Kulturpolitik, Kunst förderung und Mäzenatentum im Kaiserreich, in: Braun, Mäzenatentum in Berlin, S. 32. 18) Königreich Sachsen, 1. Lieferung 1916 19) Erinnerung an den 1. Juli 1911 (zehnjähriges Bestehen), Dresden 1911, S. 11; Die Festsitzung des Gebr. Arnholdschen Pensionsvereins am 1. September 1926, Dresden 1926. 20) Georg Arnhold an Heinrich Arnhold 2. 5.1903 (PB).