49 Waldstation des Dresdner Säuglingsheimes im Albertpark, um 1905 Unternehmers, der den Zusammenhang von Gesundheit und Leistungsfähigkeit längst erkannt hat, wird dabei auch Karl August Lingner bewegt haben. 1897 entsteht der Verein »Kinderpoliklinik mit Säuglingsheim in der Johannstadt«. Hier setzt sich Lingner als Vorstandsmitglied für die weltweit erste stationäre Behandlungseinrichtung für kranke Säuglinge ein. Es beginnt mit fünf Betten in einer Mietwohnung, später wird erweitert; eine Waldstation, wo Kinder Licht, Luft und Sonne genießen können, richtet man 1905 in der Dresdner Heide ein. Methoden zur Erhaltung der Zahngesundheit aller Bevölkerungsschichten zu finden, ist die Aufgabe der im Jahre 1900 von Lingner gestifteten »Zentralstelle für Zahnhygiene«. Welche Rolle das Mundwasser Odol bei den Untersuchungen dieser ersten wissenschaftlichen Einrich- tung für Zahnmedizin in Dresden gespielt hat, ist nicht genau überliefert. Jedenfalls können sich die Dresdner Schulkinder ab 1907 in einer der »Zentralstelle« angeschlossenen Schulzahnklinik kostenlos behandeln lassen. Dies ist dringend notwendig, denn Karies hat sich zu einer Volks seuche entwickelt und auch bei Kindern erschreckende Ausmaße angenommen. Allerdings blei ben die Bemühungen Lingners zur Übergabe dieser Einrichtung an die Stadt Dresden ergeb nislos. So wird die »Zentralstelle« 1909 wieder geschlossen. 1901 unterbreitet Lingner der Stadt Dresden den Vorschlag zur Errichtung einer »Öffent lichen Zentralstelle für Desinfektion«. In seiner Begründung erinnert er die Stadtväter an die Hamburger Choleraepidemie und »dass die Abwesenheit geeigneter Desinfections-Einrichtun- gen Hunderten und Tausenden von Hamburger steuerzahlenden Bürgern das Leben gekostet