58 der 42zeiligen Bibel und dem »Catholicon« Gutenbergs zwar nur ein Blatt und trotzdem erstaunlich genug; Gregor IX. »Decretales«, 1473 von Schöffer, ein »Plenarium«, 1474 von Zainer, die »Historia naturalis«, 1476 von Corallus in Parma, Wolfram von Eschenbachs »Parzifal«, 1477 von Mentelin, Rolevincks »Fasciculus temporum«, 1477 von Drach, Plutarchs »Vitae parallelae«, 1478 von Jenson in Venedig, den neunten deutschen Bibel druck mit kolorierten Holzschnitten, 1483 von Koberger, die »Gesta Romanorum« in Deutsch, 1489 von Schobser, die »Chronecken der Sassen«, 1492 von Schöffer, den »Hortus sanitatis«, 1493 von Meydenbach und Hart mann Schedels »Liber chronicarum«, 1493 von Koberger gedruckt, mit 1809 Holzschnit ten von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff das am reichsten illustrierte Werk des 15. Jahrhunderts. , , _ _ , . _ „ Von etwa zwei Dritteln seiner Inkunabeln Einband rür Johannes de 1 urrecremeta. Expositio . psalteri, Rom 1470 hatte Klemperer den Vorbesitzer ermitteln können. Unter den privaten befanden sich bekannte Namen wie die der Grafen Bünau und Brühl, Firmin Didots, des Königs Johann oder der Humanisten Willibald Pirckheimer, Christoph Scheurl und Laurentius Valla. Nimmt man hinzu, daß aus Sicht der Wissenschaft die Qualität der Sammlung von den unikalen und selte nen Drucken her zu beurteilen ist, daß Wert auf gut erhaltene, mit reichem Buchschmuck aus gestattete Exemplare in originalen Einbänden gelegt worden war, dann wird man Haebler nach sprechen können, daß die »begeisterte Liebe für die Ersterzeugnisse der Buchkunst eine der kostbarsten Frühdrucksammlungen des XX. Jahrhunderts« entstehen ließ. 81 Die detaillierte Kenntnis der Sammlung ist einem Katalog zu verdanken, den Victor v. Klem- perer 1927 drucken ließ. 91 Als Grund, warum er sich dazu entschloß, obwohl er seine Sammel tätigkeit fortzusetzen gedachte, nannte er den Wunsch, Freunde und Bekannte an gemeinsam erlebte Stunden mit seinen Bücherschätzen zu erinnern, aber auch die ahnungsvolle Einsicht, daß »die einzelnen Drucke (zwar) ihre Schönheit und ihren Wert wohl immer bewahren, aber die Sammlung als solche mit dem lebt und stirbt, dessen Initiative sie entsprungen ist.«" 11 Dazu beigetragen haben mag schließlich auch, daß sein Vater 1926, kurz vor seinem Tode, den Auf trag für die Herausgabe von Katalogen seiner Sammlungen gegeben hatte. Alle drei Kataloge, für Frühdruck-, Porzellan- und Miniaturensammlung, sind als großfor matige, bibliophile, in nur 150 Exemplaren gedruckte Bücher gleich gestaltet. Den Druck auf handgeschöpftem Büttenpapier mit dem Familienwappen als Wasserzeichen besorgte, wie zu mmm L*iiaiwwer J