74 Fritz Löffler, nachhaltig geprägt von seinem Lehrer Will Grohmann am König-Georg- Gymnasium, entwickelte außerdem frühzeitig eine Freundschaft zu Ida Bienert, Friedrich (Fritz) Bienert, Gret Palucca und Theodor Däubler, der Ida Bienert beim Aufbau ihrer Sammlung beraten hatte. Löfflers erste Samm lung lebte ganz in dem Geist der Moderne. Die Schenkung von 1987 ist das Ergebnis enger Verbundenheit Fritz Löfflers mit seiner Heimatstadt Dresden, in die er seine Frau Slava ausdrücklich einbezog, weil er ihrem Beistand und Verständnis die Voraussetzungen für seine Tätigkeit verdankte. Sie ist aber ebenso ein Zei chen freundschaftlicher Zuneigung und kün det von seinem Bekenntnis zu Dresden als einem Ideal geistiger Kultur, dem zu dienen in allen Zeiten und in allen Widerwärtigkeiten für Fritz Löffler oberstes Lebensziel bedeutete. Fritz Löffler wurde am 12. September 1899 in Dresden geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Archäologie, Kunstgeschichte und Theatergeschichte in Jena, Berlin, Greifs wald, Florenz und München wurde er 1927 in Dresden Assistent bei der Städtischen Kunst sammlung. 1932 gehörte er zu den Mitbegründern der Dresdner Sezession, deren Schriftführer er war. 1937 wurde er wegen der »Förderung entarteter Kunst und Künstler« entlassen. 1942 hei ratete er Jaroslava Oberhehl, die Schwester der Tänzerin Steffi Oberhehl. Bis 1945 war er Soldat. Am 1. April 1945 trat er seinen Dienst in der Stadtverwaltung Dresden an und war bis 1947 mit der Rückführung städtischen Kunstgutes aus Bad Muskau betraut. 1947 erfolgte die frisdose Ent lassung durch den damaligen Oberbürgermeister Walter Weidauer. Ein neues Dogma machte sich breit. 1950 stellte ihn Wolfgang Balzer als freien Mitarbeiter ein, doch schon Anfang 1951 wurde er wie Balzer fristlos entlassen. 1951 bis 1967 wirkte Fritz Löffler am Institut für Denkmalpflege in Dresden. Sein Buch »Das alte Dresden« machte ihn berühmt. Daraus sprach ein Bildungsideal, das im Bewahren der Werte einer bedeutenden Vergangenheit ein Fundament der Gegenwart sah. Ebenso wichtig war ihm der Einsatz für Dresdner Künstler, von Josef Hegenbarth, Paul Wilhelm bis zu Bernhard Kretzschmar und Wilhelm Lachnit und in besonderer Weise für Otto Dix. Nach dem Verlust der eigenen Sammlung 1945 blieb als bedeutendstes Konvolut ein Teil des Vermächtnisses von Theodor Däubler, dem Dichterfreund, erhalten. Seine Frau Slava konnte die Werke in der Sächsischen Landesbibliothek sicherstellen: darunter ein Farbholzschnitt von Edvard Munch, von Paul Klee eine Federzeichnung, von Christian Rohlfs zwei Aquarelle, eine Zeichnung von Ernst Barlach, drei farbige Zeichnungen von Else Lasker-Schüler. Otto Dix, Bildnis Fritz Löffler, Lithografie