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Um die Vormacht im Reich
- Titel
- Um die Vormacht im Reich
- Untertitel
- Christian I., Sächsischer Kurfürst 1586 - 1591
- Verleger
- Kulturakademie
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 1992
- Umfang
- 96 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Y. 8. 4533
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3512956823
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id351295682
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-351295682
- SLUB-Katalog (PPN)
- 351295682
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte ; 1992,1 = 29
- Titel
- Die sächsischen Stände unter Christian I.
- Autor
- Hoyer, Siegfried
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieUm die Vormacht im Reich -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- KapitelPolitische oder kirchlich-religiöse Reform? Die Regierung ... 5
- KapitelDie sächsischen Stände unter Christian I. 14
- KapitelZur Philosophie in Sachsen zur Zeit Christian I. Personen und ... 22
- KapitelDer sogenannte Calvinistensturm in Leipzig 1593 33
- KapitelZum literarischen Profil des Kryptocalvinisums in Kursachsen: ... 43
- KapitelDie Dresdner Kunst unter Christian I. 51
- KapitelBemerkungen zur Musikpflege am Hofe Christian I. 57
- KapitelDie höfische Architektur in Dresden unter Christian I. 63
- KapitelSächsische Bergverwaltung und sächsischer Bergbau von 1586-1591 72
- KapitelEin sächsischer Perseus? Die Hochzeit des Kurprinzen Christian ... 80
- KapitelVom Mißbrauch der Leichenpredigten als konfessionspolitisches ... 85
- Titel
- Um die Vormacht im Reich
- Autor
- Links
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seit den 60er Jahren zwar mehrfach Druck und Vertrieb calvinistischer Literatur, was auch die Behörden zur Reaktion herausforderte, die Visitatoren konnten keine Einflüsse des Zwinglianismus oder des Calvinismus auf das Gemeindeleben feststellen. Während der Zusammenkunft der Landstände bzw. ihrer Ausschüsse hatten die Vertreter der Städte den Plänen des Kurfürsten, wenn auch mit Einschränkungen, zugestimmt. Repri sentierten diese Ständevertreter die Meinung des vermögenden Bürgertums oder wenigstens seiner Mehrheit? Im historischen Vergleich waren »Großkaufleute und Finanziers« 3,1 die Sympathisanten der reformierten Konfessionalisierung in den Städten. In Kursachsen er weist sich die Situation innerhalb des Bürgertums indessen als komplizierter, da eine deutli che Abstufung zwischen Leipzig mit seinen überregionalen Handelsbeziehungen, den geisti gen Einflüssen vom Büchermarkt und den übrigen großen Städten bestand, selbst wenn diese ebenfalls nennenswerte Außenbeziehungen besaßen, wie etwa Zwickau, Chemnitz oder die Residenzstadt Dresden. Für Leipzig muß außerdem eine besondere Ausstrahlung Melanchthons über seine humanistischen Anhänger bis Joachim Camerarius in Rechnung gestellt werden. Dennoch gab es zwischen den Vertretern der Städte in den Landständen keine Differenzen in der Zustimmung zu Christians Vorschlägen. Man kann dies vielleicht damit erklären, daß die Vertreter der Städte durch die Öffnung für reformierte Prediger ihre Privilegien nicht so bedroht sahen wie der Adel und sich im übrigen mit der Versiche rung zufriedengaben, daß alles auf dem Boden der Augsburger Konfession geschehe. Die Opposition der Stände, insbesondere des Adels, und der Widerstand der einfachen Gläubigen verhinderte, daß in Kursachsen eine reformierte Kirche Fuß faßte. Nach dem Tode Christians I. erlitt die reformierte Konfessionalisierung eine Niederlage. Die Ende 1591 einsetzende lutherische Reaktion vertrieb Prediger und Universitätsprofessoren aus dem Lande, die zwischen 1587 und 1591 dieses Bekenntnis verbreitet hatten. Auch die Vei änderungen in der Landesverwaltung unter Krell wurden rückgängig gemacht und zunächst der Zustand aus der Zeit vor 1586 wiederhergestellt. Selbst an eine stillschweigende Dul dung der reformierten Konfession in Kursachsen war in den nächsten Jahrzehnten nicht zu denken. Wenn solche »Abweichungen« offenbar wurden, bekämpfte sie Staat und Kirche energisch. H. Schilling bezeichnete die frühmoderne Staatsbildung neuerdings als einen Vorgang, in dem souveräne Staatsgewalt bei den öffentlichen Funktionen sich Schritt für Schritt Schlüs selmonopole sicherte. 351 Vor Steuer und Militär stand, im Zuge der Konfessionalisierung, das Monopol über Kirche und Religion an erster Stelle. Das bedeutete Ausweitung der staatlichen Kompetenz und Verdichtung der Staatlichkeit in dieser Sphäre. So im Zusam menhang gesehen, sind die kursächsischen Ereignisse weder ein personeller Sonderfall, erzeugt durch eine Handvoll ehrgeiziger Persönlichkeiten, noch der unerhörte Versuch, den Land traditionelle Grundlagen ständischer Mitbestimmung zu rauben. Die Besonderheit in Rahmen eines europaweiten Prozesses bestand nur in dem Versuch, intensivere fürstliche Machtbildung mit konfessionellem Wechsel zu verbinden. Das führte den Ständen letztlich Verbündete zu, die bei der frühmodernen Staatsbildung im allgemeinen nicht als Han delnde einbezogen waren.
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