kam Es handelt sich um einen Splitter vom Kreuz Christi, der für die Gläubigen jener Zeit'von hoher geistlicher Kraft war, weil er nach ihrer Überzeugung den Leichnam des Erlösers getragen hatte. Bald wurde für die würdige Unterbringung dieses wertvollen Stuk- kes an die Nikolaikirche eine Kapelle angebaut, die den Namen Kreuzkape le erhie . mählich übertrug sich der Name auf die ganze Kirche, die 1319 erstmals als ecclesia sanctae crucis, als Kreuzkirche bezeichnet wurde. Die Zeit der Nikolausverehrung war da mals allgemein vorbei, so daß die stärkere Heilswirkung der Kreuzrehquie ^ ‘eß^ich zu einer Umbenennung der ganzen Kirche führte. 1388 wurde sie unter dem Titel des heil, gen Kreuzes neu geweiht. Die Reliquie zog viele Gläubige zu Andacht und Gebet an, so zloß Kreii 7 kirche zu einer Wallfahrtskirche wurde. Dl! h“l Rmg w„ sich«, de, A*ß da«,, daß nun ^ einsetzten, ihr einen höheren kirchenrechtlichen Status zu verschaffen. Der > m Dresdne Raum herrschende Markgraf Wilhelm I. wollte sie zu einer Kollegiatkirche erhebem die Bereitstellung größerer materieller Mittel und die Ans.edlung einer gewissen Zahl Kl«* “ in Form eines Koll«gU,k,,>i,eU newendig gemach, ha„e. D,«sd«n ha« dann „«Un dem Franziskanerhlosret «in« zwei,« g«i«li«h« Gemcinschaf, b«s«ss«„. die f«, das Heil der Stadtbevölkerung wirksam gewesen wäre. Die Zustimmung es apstes war im Jahre 1400 bereits eingeholt worden, aber der Plan konnte aus nicht bekannten Grund nicht verwirklicht werden. _ . Es dürfte im Zusammenhang mit diesen Vorgängen gestanden haben, daß zu jener L verstärkte Bautätigkeit festzustellen ist und auch das Pfarrhaus von der Frauenkirche an die Kreuzkirche verlegt wurde. Die Frauenkirche als die ältere hatte von Anfang an den höheren Rang inne, bei ihr hatte der für beide Kirchen zuständige Pfarrer seinen Sit . Die Einrichtung eines Kollegiatstifts hätte das Rangverhältnis umgekehrt, aber auch ohne dies wurde die Stellung der Stadtkirche zum heiligen Kreuz allmah^ S e S e ™ b « £ I andkirche Unserer Lieben Frauen aufgewertet. Die Frauenkirche lag draußen vor der Stadt die Bürgerschaft wandte sich in erster Linie ihrer Stadtkirche zu, der höhere soziale Bang des Bürgertums kam auch der Kreuzkirche zugute. In aller Form machte aber erst die Reformation den Weg frei für die Umwechslung der Zuordnung: seit 1339 war Kreuzkirche die Hauptkirche und der Sitz des Stadtpfarrers. Im späten Mittelalter hatte diese Stadtkirche eine hohe gesellschaftliche Bedeutung, war für die ganze Stadtbevölkerung der Ort des Gebets, der Zusage der Gnade Gottes und der daraus fließenden Heilsgewißheit. Mit heutigen Worten gesprochen, führte das zur psychischen Stabilisierung und sozialen Integration der Menschen und diente ihre Identitätsfindung. Die Einbindung in das kirchliche Leben gab ihnen Richtlinien für ihr Verhalten in der Gesellschaft und verschaffte ihnen ein Wertbewußtsein und einen seeli schen Halt. Der Tod war unter diesen Lebensbedingungen nichts Schreckliches, sondern öle geiMinschafthch^Pflege solcher Frömmigkeit geschah vor allem in den Bruderschaf ten zu denen sich viele Laien seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts zusammenschlos sen’ Jede Bruderschaft hatte ihren Altar in der Kreuzkirche, im Jahre 1495 waren es ins-