beruflichen Betätigung wie an dem herrlichen Vermächtnis befähigt wird, das die großen Dichter und Denker. Forscher und Künstler unserem Volk und der Menschheit hinterla 3 sen haben." 4 In diesen Worten findet zugleich die kulturhistorische Mission der Arbei terklasse beredten Ausdruck, die auch in der so erfolgreichen 35jährigen Entwicklung unserer DDR überzeugend demonstriert wurde. Diese Kulturtagung der KPD hatte auch große Bedeutung für die Klärung kul turpolitischer Fragen im Vereini gungsprozeß der beiden Arbeiterpar teien , Auf dem Landesparteitag Sachsen der SPD vom 7.-9. Oktober 1945 in Frei tal hielt Arno Hennig das Referat zum Thema: "Sozialdemokratische Kulturpolitik." 5 Ausgehend vom Kulturbegriff als "Ge samtbesitz eines Volkes an geistigen künstlerischen und moralischen Wer ten" und vom Gegensatz von Kultur und Zivilisation erklärte er, daß es der schicksalhafte Weg des deutschen Volkes im 19. Jahrhundert gewesen sei, der zur Aushöhlung und Verfälschung der Kultur und zur Zivilisation ge führt habe. Darunter verstand Arno Hennig "Mechanisierung, Maschinen denken usw." das "nicht in den Be reich der menschlichen Seele gehört." 6 Diese Problematik hat zwar in den vielschichtigen Diskussionen des Vereinigungsprozesses keine bestim mende Rolle gespielt. Aber unter Ge nossen, die unmittelbar mit kultur politischen Aufgaben befaßt waren, wurde viel darüber gesprochen. Auch aus solchem Grund erklärt sich, daß Anton Ackermann auf dieser Ta gung einen Kulturbegriff gebrauchte, der bei aller Notwendigkeit von Spe zifizierungen und Korrekturen sowohl materielle als auch geistige Werte einbezog, also einen Gegensatz von Kultur und Zivilisation ausschloß. 7 Hinzu kommt, daß A. Hennig den Zu sammenhang von Faschismus und Mono polkapital völlig ignoriert. Wörtlich heißt es bei ihm: "Was war das Wesen des Faschismus? Faschismus war der Wille zur Gewalt, war die Machtver götterung. .. " 6 Angesichts der Behauptung Hennigs, daß mechanisches, zweckgerichtetes Denken die Kultur "ausgehöhlt und umgefälscht" habe, wird die von der Kulturtagung der KPD vorgenommene Erklärung von Denk- und Verhaltens weisen des größten Teiles der deut schen Intelligenz umso einleuchten der. Und aus einer Charakteristik des Wesens des Faschismus, wie sie A. Hen nig damals gebrauchte, ergab sich lo gisch eine Gleichstellung von Anti faschismus und Antigewslt. Daß die antifaschistisch-demokra tische Erneuerung der Kultur, die ja auf der Tagesordnung stand, damit nicht bewerkstelligt werden konnte, brauche ich nicht zu beweisen. Umso deutlicher wird, daß eine anti- faschistische-demokratische Erneue rung der Kultur, die auch den Weg 4 "Deutsche Volkszeitung", Barlin 5. Febr. 1946 Protokoll vom Parteitag der Sozial demokratischen Partei Deutschlands - Landesgruppa Sachsen, Verlag Schrift und Kunst Dresden, 1945, S. 139 6 ebenda, S. 140 "Deutsche Volkszeitung", 6. Febr. 1946 Protokoll vom Parteitag, a. a. 0., S. 157 Be rlin